Aloha 360

Aloha zusammen!

Sollte Ihnen das Schicksal einmal so übel mitspielen, dass Sie plötzlich auf der Hawaii-Insel Maui gestrandet sind – seien Sie unbesorgt. Hier gibt es einiges zu tun.

Hawaii

Zunächst sollten Sie ein bisschen den lokalen Dialekt kennenlernen:

  • Aloha bedeutet hallo (aber auch auf Wiedersehen – so ein bisschen wie ciao);
  • Mahalo heißt danke;
  • Das Mano Cornuta mit der rechten Hand – ausgestreckt zu demjenigen, den man gerade begrüßt oder von dem man sich verabschiedet, oder einfach an einer Ampel aus dem Autofenster, oder von einem vorbeifahrenden Boot, usw. – bedeutet Yo, Bro!, Yeah Man!, oder Danke, Kumpel!

Dann – sollten Sie ein Auto mieten und rund um die Insel fahren, um zu sehen, was sie Tolles zu bieten hat…

…und neben der wundervollen Natur sind das vor allem: (i) Vulkanismus (inklusive Lava-Höhlen); (ii) eine erstaunliche Straße rund um die Insel; (iii) unzählige Wasserfälle; (iv) kolossale Wale im Meer; und (v) dichter Regenwald in den vulkanischen Tälern.

0. Achtung!

  • Praktisch keine der natürlichen Attraktionen hier ist für Gäste kostenlos, und Bargeld wird bevorzugt genommen. Ein paar hundert kleine und mittlere Dollarnoten sollte man also mit dabei haben, um die verschiedenen Eintrittsgebühren zahlen zu können, die normalerweise bei etwa 10 bis 15 Dollar pro Person liegen, plus ungefähr den gleichen Betrag für ein Auto.
  • Das Wetter auf der Insel ist recht unterschiedlich. Im Norden regnet es viel, im Süden fast gar nicht – entsprechend ist auch die Landschaft eine trockene Steppe, hin und wieder steht mal ein Baum. Sie sollten deshalb also immer eine wasserdichte Jacke, aber auch kurze Hosen/Badeklamotten und Sonnencreme dabei haben.
  • Obwohl die Insel recht klein ist (etwa 80 mal 40 Kilometer), ist sie nicht komplett gut befahrbar (und manche Teile sind völlig unzugänglich): Die Straßen sind teilweise recht eng und kurvig; und mit dem Verkehr muss man auch erst mal klarkommen – der wird in den Urlaubsorten recht heftig, und es gibt nie eine Ausweichstraße. Die Insel sieht ein bisschen aus wie eine schiefe Acht (oder sogar wie eine russische Matrioschka-Puppe), und in der Mitte, wo sich die zwei Kreise der Acht treffen, sind die Vulkane, zu denen überhaupt keine Straßen führen.

Maui

Schon etwas seltsam!

Im Jahr 1986 tobte ein Hurrikan über die Inselgruppe und zerstörte viele Farmen. Es wird erzählt, dass sich die domestizierten Hühner und Schweine, die dabei weggelaufen sind (oder vom Wind weggeblasen wurden), an die Wildnis angepasst haben und zu wilden Tieren wurden – so wie in Ruf der Wildnis! Zudem sind die wilden Schweine (wenn man den Ortsansässigen glauben darf) immer noch gefährlich. Genau wie die wilden Hühner mit ihren Küken – das haben wir bei einem der Überfälle auf einen Parkplatz gemerkt:

Hawaii

Ich liebe diesen Ort. Es ist natürlich kein Kamtschatka – daran wird für mich nie etwas heranreichen 🙂 – und es ist auch kein Neuseeland, aber die Insel ist es absolut wert, in die Top 100 der Orte, die man unbedingt gesehen haben muss, aufgenommen zu werden. Ich werde auf jeden Fall wieder hierher kommen. Ich glaube, wir müssen hier eine unserer zukünftigen Nordamerikanischen Partner-Konferenzen organisieren.

Als wir auf dieser unglaublichen Insel herumreisten, schrieb ich immer wieder Notizen in meinen treuen Laptop. Hier nun also – diese Notizen von den Höhepunkten Mauis, später im Hotel noch etwas ausformuliert…

1. Vulkanismus.

Die Insel wird vom Haleakala beherrscht, der mehr als 3.055 Meter hoch ist. Hier muss man unbedingt den Sonnenaufgang erleben. Am besten kommt man eine halbe Stunde vor Sonnenaufgang in der Nähe des Gipfels an, um sich die besten Plätze für das Spektakel sichern zu können – auf dem Gipfel selbst ist ein für die Zuschauer abgesperrter Bereich, und hinter dieser Absperrung – ist das Zuschauen nicht mehr erlaubt! Es wird hier ganz schön kalt – etwa fünf bis zehn Grad Celsius, mit einem starken Wind. Sie sollten sich also warm anziehen. Und da tritt auch gleich ein Problem auf. Denn Touristen, die nach Hawaii kommen, packen meistens keine warmen Klamotten ein (komisch). Daher sieht man sie hier in Hotel-Decken und –Handtücher gehüllt!

Hawaii

Hawaii

Hawaii

Hawaii

Der Bergrücken des Vulkans ist komplett dürr und schwarz, wie eine schwarze Version der Landschaft in Prometheus. Mehrere Pfade durchziehen das Gebiet, manche Wanderungen dauern ein paar Stunden, andere mehrere Tage. Zeltplätze müssen im Voraus reserviert werden. Die Details finden Sie im Internet. Man muss den Blick auf die schwarze Landschaft einfach selbst erhaschen. Bilder reichen da nicht aus.

Hawaii

Hawaii

Hawaii

Hawaii

Hawaii

Sehr beeindruckend ist der Weg zum Gipfel des Vulkans. Drei Kilometer aufwärts, während der Weg selbst über 40 km lang ist – und er besteht praktisch nur aus Haarnadelkurven.

HawaiiEl 

Die sich windenden Serpentinen zum Gipfel

2. Wale

Im Meer rund um Maui leben sowohl Buckelwale als auch Blauwale. Wir haben aber keine Blauwale gesehen, was sehr schade ist, denn es heißt, dass es hier viele davon gibt. Das Meer hier ist ihr „Schlafzimmer“, wo ungefähr zu dieser Zeit des Jahres die Mamma-Wale die Jungen gebären und füttern. Sie machen hier auch das Schlafzimmer-Zeug mit Ihren Liebhabern, und hauen dann ab in die Küche, ich glaube in Richtung Alaska, wo sie nichts tun außer essen und essen und essen und dick genug werden, um wieder nach Hawaii zurückschwimmen zu können. Und der ganze Kreislauf wird Jahr für Jahr wiederholt.

// Das hat mich zum Nachdenken gebracht. Warum haben sie so einen langen Weg zwischen Küche und Schlafzimmer? Vielleicht lagen Hawaii und Alaska vor Millionen von Jahren näher zusammen und haben sich das gleiche kleine Gewässer geteilt. Dann wurden die beiden auseinander gerissen und sind deshalb heute so weit voneinander entfernt. Doch die Wale haben beschlossen, bei dem zu bleiben, was sie kennen (ihre Küche > ihr Schlafzimmer > ihre Küche > ihr Schlafzimmer…), und einfach die immer länger Reise auf sich zu nehmen? Ach – wer kann das heute schon noch sagen? Ups, ich hab mich von meinen Grübeleien mitreißen lassen.

In der Küstenstadt Lahaina kann man elektrische Boote mieten, mit denen man den Walen näher kommen kann. Diese Boote sollten nicht zu voll mit Passagieren sein, denn mit weniger Leuten an Bord sind sie leichter zu steuern – und man kommt näher an die Wale heran.

Hawaii

Hawaii

Hawaii

Hawaii

Hawaii

3. Spaziergänge

Es gibt hier zahlreiche Wanderwege durch den tropischen Wald. Besonders empfohlen wird der „Waihee Ridge Trail„, doch leider hatten wir dafür keine Zeit. Vielleicht beim nächsten Mal…

Hawaii

4. Wasserfälle

Die Inseln von Hawaii gehören zu den regnerischsten Orten der Welt. Und wo viel Regen + viele hohe Vulkane sind, muss das Ganze auch irgendwo abfließen können. Da kommen die Zillionen Ströme und Wasserfälle ins Spiel, und alle davon fügen der umgebenden Natur ganz natürlich viele unreparierbare Schäden zu!

// „Die Vulkane leiden unter Erosion“ – das sagen die örtlichen Naturforscher, die mit allem Ernst weiterhin versuchen, die Landschaft in ihrem aktuellen Zustand zu „retten“. „Zutritt verboten, Weitergehen nicht erlaubt, Anfassen verboten…“ Dadurch wird hier alles zu einer einzigen großen Schutzzone. Warum? Dass alles schön und von Menschenhand unberührt ist – gerade rechtzeitig, für die Hand Gottes, die die nächste Eruption auslöst, die das hier alles sehr wahrscheinlich auslöschen wird – die üppigen Aussichten, die Hotels, die Straßen – und die Schutzzonen? Verstehen Sie mich bitte nicht falsch: Ich bin gegen rücksichtsloses Laissez-faire. Die Natur zu zerstören ist natürlich komplett falsch. Doch es in solch verrückte Proportionen aufzublasen, wie „kein Berühren und Gehen auf dem vulkanischen Gestein“… das ist absurd. So, Schimpftirade vorbei.

HawaiiZurück zu den Wasserfällen… Wie schon gesagt, gibt es hier viele – praktisch an allen regnerischen Hängen, und von der Straße gut sichtbar (siehe unten). Manchmal stolpert man schier über Kaskaden von Wasserfällen und idyllischen Seen – perfekt für einen Sprung ins Wasser. Doch die erstaunlichsten Wasserfälle sind die, die abseits der Straßen liegen. Es ist manchmal nicht ganz leicht, dorthin zu kommen, teilweise sogar unmöglich – denn große Teile des Landes hier sind in Privatbesitz. Nicht, dass uns das so stark gestört hat, als wir vom Auto… auf den Helikopter umgestiegen sind! Zufälligerweise erinnert mich der Hawaiianische Privatbesitz… an das Gelände, auf das der britische Ex-Soldat in Magnum aufpasst!

Wie auch immer, von den vielen Wasserfällen, die wir auf unseren  Reisen gesehen haben, sind das hier die besten:

Hawaii

Hawaii

Hawaii

Hawaii

Hawaii

Hawaii

Hawaii

5. Andere Sehenswürdigkeiten

  • Der Garden of Eden – ein wunderschöner botanischer Garten. Mit dem Namen dafür sind sie ein bisschen ambitioniert (ich habe weder Eva noch Adam gesehen), dennoch ist es ein erstaunlicher Ort – und wahnsinnig ordentlich und sauber, mit eleganten Straßen und Pfaden, und einem eigenen Wasserfall. Hier kann man ganz schnell zwei oder drei Stunden verbringen – und die sind schnell vorbei. Hier wurde übrigens die Eröffnungsszene von Jurassic Park gefilmt. Anmerkung: Der Park – nicht der Jurassic – ist nur bis 15 Uhr geöffnet, also besuchen Sie ihn am besten am Vormittag!

Hawaii

  • Kaeleku Cavern – eine große vulkanisch Lavahöhle. Eine der größten der Welt. Sie wurde mal als Atombunker genutzt!

HawaiiWer sagt, dass Hawaiianer keinen Humor haben? 🙂

Hawaii

Hawaii

Hawaii

  • Und praktisch überall entlang der Küste, neben den Sandstränden, sind schaurig-schwarze Vulkan-Felsen, auf die wilde Wellen aufprallen und einen ziemlichen Lärm machen. Aber es ist klar, dass die Klippen schwarz sind. Immerhin ist das eine Vulkaninsel. Ein Ort, an dem vor Millionen Jahren auf dem Meeresboden ein Vulkan gewachsen ist, der langsam zu einer Insel wurde, von der heiße Lava in den Ozean gespuckt wurde. Ein Ort, an dem das Feuer das Wasser herausgefordert hat. Und das Wasser hat gewonnen. Bisher…

Hawaii

Hawaii

Hawaii

Hawaii

Hawaii

6. Route 360.

Die Hawaii State Route 360 liegt im Osten der Insel. Wie schon gesagt, sieht die Insel wie eine Acht aus (mit zwei fast runden vulkanischen Halbinseln, die durch ein Tal verbunden sind), oder wie eine Matrioschka – und diese Straße umringt den unteren Teil (das Gesäß und die Beine der russischen Puppe, sozusagen!). Insgesamt etwa 80 Kilometer mit 56 Brücken und 617 Kurven – wenn man den T-Shirts glauben darf, die entlang der Straße verkauft werden.

Hawaii

Hawaii

Hawaii

Hawaii

Hier gibt es einige atemberaubend schöne Aussichten und unzählig viele Wasserfälle. Eine Liste der Höhepunkte:

Am besten reist man auf der Route 360 gegen den Uhrzeigersinn über die Halbinsel – denn so sieht man den großartigen Sonnenaufgang direkt von vorne – fahren Sie aber früh los, sonst verpassen Sie ihn. Unsere schnell Rundfahrt, bei der wir an all den genannten Orten für etwa eine halbe Stunde stehengeblieben sind, hat etwa 12 Stunden gedauert!

Den Rest der Fotos finden Sie hier.

Aloha!

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