Santorin: Eine alte, vergessene Zivilisation und ein Vulkan.

Kalimera!

Das Schicksal verschlug mich kürzlich für ein paar Tage auf die Insel Santorin, die ja wohl einer der interessantesten und ungewöhnlichsten Orte auf diesem Planeten ist. Und damit ist sie nun ganz einfach in meine Liste der Orte gerutscht, die man unbedingt gesehen haben sollte.

Für alle, die von Santorin noch nie gehört haben: Es ist eine griechische Insel in der Ägäis, 100 Kilometer nördlich von Kreta und etwa 200 Kilometer südöstlich von Athen – hier!

Ich war bereits zum dritten Mal auf der Insel, weiß also mittlerweile einiges darüber – und das ist alles recht faszinieren… deshalb gibt es jetzt die Hintergründe, so dass Sie nicht von einer Webseite zur nächsten surfen müssen, und trotzdem keine brauchbaren Infos bekommen…

Fangen wir mal mit den Grundlagen an: Santorin ist eine Vulkaninsel (ja, das ist natürlichohne Zweifel der Grund, warum ich jetzt schon zum dritten Mal hier war!). Um es genauer zu sagen, ist sie das Überbleibsel eines Vulkankraters, nachdem er vor Tausenden von Jahren explodierte – mit einem neuen, kleineren Vulkan, der sich langsam aus dem Meer erhebt und nun den Krater im Zentrum des Archipels ausfüllt. Die Wände des Kraters sind beeindruckend hoch – etwa 300 Meter – und bestehen aus schwarzen, grauen, weißen und roten vulkanischen Felsen. Eine unheimliche Schönheit, wie auf einem anderen Planeten. Eine einzigartige Topografie.

Dann gibt es noch die vielfarbigen Strände – zivilisierte Sandstrände (die man mit dem Auto/Quad/Motorrad erreichen kann) und wilde, steinige Strände (die nur per Boot oder zu Fuß zu erreichen sind). Es gibt natürlich auch das leckere griechische Essen (frischen Fisch, viel Gemüse, Tsatsiki; wenn Sie allerdings ein Steak bevorzugen, sollten Sie besser warten, bis Sie wieder auf dem Festland sind) und den mit Sternen übersäten Metaxa… Kurz, ein mediterranes Paradies :).

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Sie können in einer Stunde von einem Ende der Insel zum anderen Ende fahren, sogar trotz einem kleinen Stau in der Hauptstadt Fira. Die schönsten Hotels der Insel sind in Richtung des Gipfels einer 300-Meter-Klippe, ein paar Kilometer nördlich der Hauptstadt zu finden. Nun, ich sage Hotels… eigentlich sind es eher Bienenstöcke. Im Grunde sind es Gehäuse, die mit 45 Grad entlang des Kraters stehen – alle sind weiß und hübsch, eines steht auf dem anderen und das Dach des einen ist der Balkon des nächsten darüber. Die Etagen sind mit engen Serpentinen-Treppen verbunden, die sich überall hin winden – hoch, runter, quer; sie verzweigen sich und führen auch mal in Sackgassen… eigentlich ein Treppen-Gewirr, das an die Narbe auf Dumbledores Knie erinnert!

Von den Balkonen dieser coolen, diagonal terrassierten Hotelzimmer hat man tagsüber einen wirklich atemberaubenden Rundumblick auf das Archipel, plus überragend großartige Sonnenuntergänge. Die Dämmerung ist hier wirklich so reizvoll, dass sie für das Marketing genutzt wird, um gutgläubige Touristen zu locken… Die „beste“ Sicht auf den Sonnenuntergang hat man angeblich nur von Booten auf dem Meer aus, so dass arglose Besucher teure Tickets kaufen, nur um einen merklich schlechteren Blick auf den Sonnenuntergang zu haben, als von den Balkonen aus. Wenn Sie einmal hier sind, denken Sie daran. Lassen Sie sich nicht hereinlegen!

Nicht nur der Sonnenuntergang sollte gesehen werden, sondern auch, wie die Sonne langsam hinter dem ganzen Archipel versinkt, das langsam dunkler wird und dann ins Zwielicht fällt… Oben auf der Klippe gibt es ein schönes Restaurant, von dem aus man das Spektakel am besten sehen kann!

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Doch Santorin ist nicht nur ein atemberaubender Ort, sondern auch ein „geschichtlicher Alptraum“. Bei dem Dorf Akrotiri, wurde eine alte Hafenstadt teilweise ausgegraben. Die Touristenführer sagen, dass darunter drei Ebenen Stadtleben liegen – die älteste dieser Siedlungen ist ungefähr 5.000 Jahre alt. Die oberste besteht aus den Überresten einer Stadt, die etwa 1.500 bis 1.600 vor Christus ausgestorben ist. Und diese Stadt ist einzigartig: Eine sorgfältig geplante Siedlung mit zwei- und dreistöckigen Gebäuden, Abwassersystem (!) und Wasserversorgung (!) – vor 3.500 Jahren!! Ja, Sie haben richtig gelesen: lange vor dem Römischen Reich und dem Antiken Griechenland – während der Zeit des Alten Ägypten!

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Ich bin mir sicher, dass unser Reiseführer auch etwas über „heißes Wasser“ gesagt hat… aber ich habe das nicht richtig gehört. Doch mit dem Vulkan und den heißen Quellen klingt das plausibel (sie hatten ja auch Becken zum Waschen).

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In den Ruinen wurden Überreste altertümlicher Möbel, Amphoren und Fresken gefunden.

Hier lebte einmal eine mächtige, alte Zivilisation. War es Atlantis, der legendäre Stadtstaat, der durch eine katastrophalen Vulkanausbruch und einen Tsunami zerstört wurde? Seltsamerweise wurden keine menschlichen Überreste in den Ruinen gefunden, was darauf schließen lässt, dass die Insel lange vor dem eigentlichen Ausbruch schon bebte, und die Einwohner Zeit hatten, in die Boote zu gelangen und sich aus dem Staub zu machen. Leider hat es ihnen nichts gebracht – keiner wurde gerettet. Der Tsunami, der von dem Erdbeben und dem Vulkanausbruch ausgelöst worden war, hat alle Schiffe weggeschwemmt – zusammen mit der gesamten Küstenbevölkerung der Ägäis.

Das einzige Überbleibsel von Leben, das man in den dicken Tuff – und Asche-Schichten fand, war ein mumifiziertes Ferkel (jemand scherzte, es hätte „die Freiheit gewählt“). Leider gingen die Ausgrabungen nicht weiter, da die Finanzierung nicht gesichert werden konnte. Das ist wirklich eine Schande, denn das hier ist ein besonderer Ort, den man eigentlich als sehr selten bezeichnen kann. Man muss hier weiterforschen!

Hier noch weiter Bilder von D.Z.:

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santorini17Ein griechischesRobin Hood’s Bay 🙂

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Den Rest der Fotos finden Sie hier.

Das war’s aus Santorin! Yassou!

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