Erstaunt auf Kunaschir.

Abgesehen vom Cha-Cha, gibt es auf Kunaschir noch einiges mehr zu entdecken…

…zum Beispiel die skurrilen Lavasäulen an der Küste, die fantastischen Fumarole des Mendeleyeva-Vulkans und die überwältigenden Schlammbäder in der Govlovnin-Caldera. In einem 30 Grad heißen, schlammigen See zu schwimmen ist nicht unbedingt meins, aber mit dem Vulkanismus des Mendeleyeva – vor allem den Lavasäulen hier – ist das schon etwas anderes. Einfach erstaunlich unvergesslich.

Kuril islands

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Steinsäulen auf Kunaschir – atemberaubend! @e_kaspersky Tweet

Die Steinsäulen an der Küste bei Cape Stolbchaty (Säulen-Kap) sind einzigartig und atemberaubend schön. Riesige Steinsäulen, fast perfekte sechsflächige Formen, Zig-Meter hoch… aber warum versuche ich, sie mit Worten zu beschreiben? Es ist abgedroschen, aber Bilder sagen mehr als tausend Worte…

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Kuril islandsHier hat es mich endgültig umgehauen. Unglaublich!

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So etwas Ähnliches habe ich bisher nur zweimal gesehen: auf Kamtschatka (in viel kleinerem Maßstab – ein Schmetterling aus solchen Säulen) und in Nordirland (Giant’s Causeway).

Die Säulen wurden durch starke Vulkaneruptionen geformt, als riesige Mengen Basaltlava auf die Erde regneten und eine mehrere Meter tiefe Lavaebene bildeten. Beim Abkühlen der Ebene wurde das Ganze säulenartig: Die obere Lava kühlte schnell ab und wurde immer fester, während im unteren Bereich noch alles heiß und flüssig war. Beim Abkühlen zog sich die Lava zusammen und wurde auf der Oberfläche rissig, an manchen Stellen gibt es schön symmetrische fünf- oder sechseitige, lange „Röhren“ aus Stein. Die Wissenschaft nennt dieses Phänomen Bénard-Zellen.

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Die Steinformationen schließen auch sehr malerische, kleine Buchten ein, in denen man baden kann. Das Wasser ist kühl, aber es verbrennt einen dafür nicht. Es ist schön, sich hier einfach auf dem Wasser treiben zu lassen, zu meditieren und langsam die üppige und absolut ungewöhnliche Umgebung einzusaugen :).

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Das Ochotskische Meer ist auch im Sommer sehr erfrischend kalt. Das löst sogar Krämpfe aus! Tweet

Die Fumarole am Fuß des Mendeleyeva sind… interessant, aber nicht super-duper-überwältigend. Die Fumarole beim Muntovka in Kamtschatka sind bei weitem außergewöhnlicher.

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Es ist nicht gerade leicht, zum Gipfel des Vulkans zu kommen, auch wenn er nicht allzu hoch ist – 886 Meter über dem Meeresspiegel. Aber das halbe Stück, das man braucht, um hochzukommen ist… „Kein Problem“ dachten wir. Aber…

…Aber… man braucht Handschuhe um den Vulkan zu erklimmen – aber keine Wanderstöcke. Die wären bloß im Weg. Denn man geht nicht einfach hoch – man klettert hinauf. Wir sprechen von steilen Abhängen mit Bambus und Krummholz und Ipritka, die das Vorwärtskommen erschweren. Das war kein Spaziergang. Wir mussten uns auf den Vulkan hinaufziehen – uns an Bambus und Ästen und Krummholzwurzeln festhalten. Dicke, feste Handschuhe sind ein Muss – und auch ein starker Latissimus :).

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Ich habe nicht auf die Uhrzeit geachtet, da ich mich auf das Klettern konzentriert habe, um nicht hinunterzufallen. Aber wir haben es auf den Gipfel geschafft – komplett erschöpft (alles hat weh getan!). Die Aussicht war erstaunlich (wir hatten glücklicherweise einen sonnigen Tag erwischt). Beide Küsten – Pazifik und Ochotskisches Meer – waren sichtbar, genau wie verschiedene Vulkane und Juschno-Sachalinsk (als wenn sie in eine Hand passen würden).

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Die Aussicht vom Mendeleyeva: Juschno-Sachalinsk passt in die Handfläche.Tweet

Dann war es Zeit für den Abstieg. Und ja – der war fast genau so schwer wie der Aufstieg. Aber dennoch unvergesslich. Absolut zu empfehlen. Aber ich werde es nicht nochmal machen!

BTW: Die Einheimischen sagen, dass der zweifellos maskuline Mendeleyeva im Profil wie eine schlafende Schönheit aussieht. Tatsächlich sprechen sie „hinter seinem Rücken“ vom Vulkan. Hoffen wir, dass er es nie herausfindet :). Schauen Sie selbst:

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Und nun der Bonus-Track: Mini-Wasserfälle am Fuß des Mendeleyeva. Nach einem zugegebenermaßen schweißtreibenden Aufstieg und Abstieg ist das perfekt. Das Wasser hat nur etwa 20 Grad – gerade erträglich. Fünf Grad mehr wären schön…Man sagt, weiter oben sei es viel wärmer.

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Der See in der Govlovnin-Calderasieht so aus:

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Die Caldera hat einen Durchmesser von ungefähr fünf Kilometern und enthält einen jungen Kegel eines neuen Vulkans sowie zwei Seen. Der eine See heißt „Goriatschi“ (heiß), der logischerweise kaltes Wasser enthält; der Name des zweiten Sees lautet „Kipyaschii“ (kochend) (obwohl das Wasser hier nur etwa 30 Grad hat). Ich bin sicher, dass damals bei der Namensgebung wirklich einer kochte, während der andere heiß war.

Und an dieser Stelle endete leider unsere Fahrt rund um die Kurilen. Bald ging es nach Sachalin, von wo aus wir zurück nach Hause flogen. Wir hatten beschlossen, nicht von Kunaschir zu fliegen, da das Wetter dort zu unvorhersehbar ist und es zu Verzögerungen hätte kommen können. Aber über das Wetter und das kurilische Klima werde ich später berichten…

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Den Rest der Fotos finden Sie hier.

Bis bald, Leute!…

 

 

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