Schinken-Hof, Salat-Dach.

Was geht, Leute! Ich bin hier im Zentrum Londons, genauer gesagt in Soho, dem Viertel von London, in dem es anscheinend alles gibt – von gesund bis zwielichtig, und von schick bis dreist. Ich übernachte im unglaublich origniellen Hotel Ham Yard (Schinken-Hof). Ich habe hier nichts Unerwartetes erwartet – doch ich habe vorher auch nicht dazu recherchiert. Wir brauchten einfach eine Übernachtungsmöglichkeit in Soho, da ich einige Termine in der Nähe hatte, also buchten wir das Hotel auf unserem Flug. Dieses Hotel ist voller Überraschungen, und die erstaunlichste findet sich auf dem Dach… Dort fanden wir einen riesigen Gemüsegarten, der sich über das ganze Dach erstreckt! Mitten im Zentrum einer Millionenstadt!

Ham Yard Hotel London

Ham Yard Hotel London

Ham Yard Hotel London

Ham Yard Hotel London

Ham Yard Hotel London

Ham Yard Hotel London

Ham Yard Hotel London

Ham Yard Hotel London

Ham Yard Hotel London

Ham Yard Hotel London

Es gibt hier fast alles! Erdbeeren, Minze, Kohl, Tomaten, verschiedene Obstbäume und Büsche. Und man kann sich auf den kleinen Pfaden frei bewegen. Wenn man das eine Weile getan hat, vergisst man, wo man sich eigentlich befindet, verschmilzt mit dem Konzept und denkt, man wäre auf dem Land – bis man über den Rand des Daches blickt… Hochhäuser, verstopfte Straßen, Lärm und Hektik. Ah ja – wir sind Mitten in London. Natürlich. Was habe ich mir nur gedacht?

Genau – dieses Dach ist ziemlich abgefahren. Ich habe schon alle möglichen Dinge auf Dächern in Großstädten gesehen. Ich habe gesehen, wie auf einem Dach Fußball gespielt wird (wo sonst, als im vollen Tokio?), sah Mini-Gärten und sogar atemberaubende Mega-Swimming-Pools.

Aber einen riesigen, gut gepflegten (und zweifelsohne sehr geliebten) Schrebergarten auf einem Hoteldach – das war das erste Mal. Fehlen nur noch der Geruch von Dung, der Klang von Stiefeln auf Matsch und natürlich das Grunzen aus dem Schweinestall (schließlich heißt das Hotel Ham Yard :); dann würde man niemals merken, dass man nicht auf einem Bauernhof, sondern in Soho ist 🙂 ).

Diese Hotel-Gemüse-Geschichte hat mich zum Nachdenken gebracht… Ich will so einen in unserem Büro in Moskau! Glücklicherweise erlaubt mein Balkon das :).

Nun denken Sie vielleicht, das sei ein kauziges, altes Hotel für alte, kauzige Typen. Dann liegen Sie falsch. Im Erdgeschoss bei der Lobby, hängt gegenüber den Aufzügen das folgende faszinierende Spektakel. Ernste, moderne Kunst:

Ham Yard Hotel London

Die Uhrzeiger erzeugen halluzinogene Muster, die regelmäßig große Zahlen formen, die für eine Weile die aktuelle Zeit anzeigen. Dann macht die Wanduhr wieder eine Pause und die psychedelische Bewegung legt wieder für einige Zeit los.

Nun, ich schreibe oft und über alles Mögliche in aller Welt, dass man es „stundenlang ansehen kann“ – normalerweise irgendetwas in der Natur; ich sage das nicht so oft über etwas Menschen-gemachtes. Doch nun tue ich das. Anders ausgedrückt: Man verpasst hier ganz schnell den Aufzug – mehrmals hintereinander. Das Ganze geht so:

Wow! Diese Uhr ist *wirklich* hypnotisch! Tweet

Zunächst verpassten wir fast dieses dramatische Beispiel für Originalität, da wir es für ein statisches Bild hielten. Doch dann bemerkten wir die Bewegung. Und dann standen wir da ewig wie festgeklebt. Es ist einfach hypnotisch. Sie haben jetzt das Video gesehen – stellen Sie es sich einmal live vor!

Wir haben es dann aber doch noch zum Aufzug und unserem Stockwerk geschafft, nur, um dort ebenfalls umgeboultzu werden – da sich das Gemüsethema hier fortsetzt – auf allen Wänden, mit erklärendem Text – auf Französisch! Nun, warum nicht? Wenn man etwas bizarr Originelles schaffen will, kann man das ja auch gleich richtig machen.

Ham Yard Hotel London

Was noch?…

Wie schon erwähnt, wussten wir nichts von der Gemüse-und-moderne-Kunst-Exzentrik des Hotels, bevor wir dort ankamen. Also waren wir nicht deswegen hier, sondern geschäftlich. Von den vielen Terminen in der Stadt möchte ich zwei kurz noch erwähnen…

Zum einen haben wir kürzlich eine Zusammenarbeit mit der Polizei der Stadt London vereinbart, also haben wir uns zu einem Gespräch mit Commissioner Adrian Leppard getroffen.

Ham Yard Hotel London

Also, Cyberkriminelle von London – aufgepasst! Wir sind hinter Euch her!…

Zum anderen war ich als Sprecher zur Suits-and-Spooks-Konferenz eingeladen. Das war eine wirklich interessante und ungewöhnliche Konferenz – die Veranstalter nannten sie „Anti-Konferenz“ –, auf der man Cyber-Polizisten und Cyber-Militärs treffen konnte, aber auch „White-Hat“-Hacker. Und alle waren unter einem Dach. Die Hauptthemen waren technischer Natur, etwa die Untersuchung komplexer Cyber-Angriffe, aber es ging auch um Prozesse, zum Beispiel bei der Kooperation privater Firmen/Experten mit staatlichen Cyber-Abteilungen. Insgesamt ein sehr gutes Programm; eine Empfehlung für die kommenden Jahre…

Die restlichen Fotos gibt’s hier.

Pip-pip, alte Knaben!

 

 

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