15 Okt 2015
A.B. über Lijiang: Moderne trifft Antike.
Um meine eigenen Reisenotizen zu Lijiang anzureichern, gibt es heute fotografische Meisterwerke und die aufgeschriebenen Eindrücke meines Reisebegleiters A.B., der netterweise der Veröffentlichung zugestimmt hat.
Hier kommt der Mann, der die Friedensglocke in Lijiang geläutet hat. Für nur fünf Yuan, die man dem Mönch zahlt, der daneben sitzt, kann man sie mit einem hängenden Balken anstoßen. Die unterschiedliche Anzahl der zu hörenden Glockenschläge hat jeweils eine unterschiedliche Bedeutung. Ich kann mich an keine davon erinnern, aber sie sind alle positiv und im Bereich von „für den Frieden in der Welt“. Darauf stoßen wir an.
Ich gebe nun ab an A.B.:
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Idioten in China
Ich war noch nie in China. Ich kann auch nicht sagen, dass das Land zu meinen Traumzielen gehörte. Doch dann begleitete ich plötzlich EK dorthin. Das war wie ein Sprung ins kalte Wasser, da wir nicht die üblichen Sehenswürdigkeiten besuchten, sondern direkt ins tiefste, provinziellste China fuhren. Ich fühlte mich wie der Idiot im Ausland, da ich absolut nichts über das Land oder seine Kultur wusste – von der Sprache ganz zu schweigen. Also erst einmal das Wichtigste: Ich musste ein paar wichtige chinesische Begriffe lernen…
Meine ersten drei Worte/Phrasen waren: hallo (nihau), danke (sisi) und „auf Ex hinunterschlucken!“ Beim letzten wurde erst später klar, dass ich es auf Japanisch sagte – kampai – statt mit der chinesischen Aussprache kampey! Aber die Hauptsache war, es wurde verstanden :).
Das tolle an meiner Reise nach China war, dass ich das echte China gesehen habe, nicht das falsche China, das für Ausländer da ist (nicht, dass es davon so viel gäbe). Ich fand mich im relativen Hinterland wieder, das als Provinz Yunnan bekannt ist, genauer gesagt in der alten, exotischen (sogar nach chinesischen Standards) Stadt Lijiang, die in den Bergen nahe der Grenzen zu Myanmar und Laos liegt.