Monatliches Archiv: Mai 2015

LIGURISCHE SPAZIERFAHRT.

Vor langer Zeit setzte ich mir ein Ziel für den Fall, dass ich wieder einmal in Südfrankreich/Norditalien am Meer bin. Und nun habe ich es erreicht: Ich habe gerade eine Nachtfahrt von Nizza nach Genua auf der E80 hinter mir. Eine fantastische Fahrt. Wie Crockets Nachtfahrten auf den leeren Straßen von Miami: keine Autos, großartige Straße, großartige Musik… aber keine Ausblicke, da das Sonnenlicht fehlt.

Die Straße verläuft am Nordrand des Meers – nicht des Mittelmeers, sondern des Ligurischen Meers. Nie davon gehört? Da sind Sie nicht alleine.

Wie auch immer, die Jahre vergingen, aber mein Ziel war immer noch unerreicht. Doch jetzt wurde aus dem „muss ich einmal machen“ ein „habe ich gemacht“ – und sogar ein sehr befriedigendes.

Was für eine Straße. Weich wie ein Babypopo, wenig Verkehr, schöne Brücken und Tunnels, plus gute Fahrer, die die Straßenverkehrsordnung kennen und sich an die Fahrspuren halten. Doch die Hauptsache sind die Aussichten. Rechts die ligurische Lieblichkeit, links die italienische Eindringlichkeit. Hügellandschaften, das Meer, die süßen Dörfer, die Burgen oben auf den Hügeln und entlang der Küste.

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FORMEL MONACO 2015.

Es ist natürlich toll, den Formel-Eins-Grand-Prix in Monaco zu besuchen. Aber erst einmal muss man dort hin kommen.

Aber das stellte sich als gar nicht so einfach heraus, wenn die Formel Eins in der Stadt gastiert. Wenn man vor dem Hauptrennen hinkommt, was wir geschafft haben, ist es ganz ok. Aber wenn man am Renntag in den Stadtstaat reisen will, wird es kompliziert. Denn es sind so viele Straßen in und rund um das Stadtzentrum gesperrt, dass es praktisch unmöglich ist, in einem Auto vorwärts zu kommen – und falls man es doch schafft, dauert es auf jeden Fall nervtötend lange. Denken Sie daran, wenn Sie das nächste Mal in Südfrankreich sind und gerade Formel Eins angesagt ist.

Für uns sollte der Spaziergang vom Hotel zur Yacht, die wir neben der Rennstrecke gemietet hatten, nur 15 Minuten dauern. Aber sogar das dauerte länger, da so ziemlich alles sogar für Fußgänger gesperrt war. Es scheint, als gäbe es nur zwei Möglichkeiten, diesem Monte-Carlo-Sperrsyndrom zu entkommen – entweder man verbringt die Nacht auf einer Yacht (hmmm, keine so schlechte Idee) oder man fährt mit einem kleinen Motorboot zu der Yacht. Aber nur die erste Möglichkeit – das Schlafen auf der Yacht – ist sinnvoll, wie wir herausgefunden haben: Denn sogar auf einem kleinen Motorboot kann man im Verkehr stecken bleiben – in einem Boot-Stau!!

Kurz, im nächsten Jahr werden wir wohl die Yacht zu unserer Basisstation machen – zum Schlafen und für die Action :).

1.
monaco-f1-1An Land ist im Grunde jede Fläche, jeder Balkon, einfach alles mit Formel-Eins-Fans bedeckt. Interessanterweise waren ein paar Balkone komplett leer. Man könnte meinen, die Besitzer würden die Schlüssel über das Wochenende an Freunde oder Verwandte geben, wenn sie selbst Wichtigeres zu tun haben und nicht in der Stadt sind, oder? Vielleicht hätten sie ja Lust, die Schlüssel für eine kleine Gegenleistung an uns zu geben? 🙂

2.

Les habitants du penthouse à trois fenêtres ne sont clairement pas fans de F1, et ?Die Einwohner der Penthouse-Wohnnungen mit drei Fenstern sind also wohl keine Formel-Eins-Fans?

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MEIN GABUN–ISRAEL–FRANCE–MONACO GRAND PRIX.

Ich habe einige Zeit lang nichts geschrieben. Der Grund dafür ist, dass die letzte Woche entsetzlich hektisch war – ohne freie Minute, in der ich meine Finger auf die Tastatur hätte legen können. Aber jetzt holen wir auf…

Ich habe es geschafft, vom letzten Montag bis zum Samstag vier Länder auf drei Kontinenten zu besuchen: Gabun, Israel, Frankreich und Monaco. Dafür brauchte es sechs Flüge – durchschnittlich einen pro Tag. Ich bin zwar enge Zeitpläne gewohnt, aber die letzte Woche war schon verrückt: So ein Non-Stop-Leben ist für Körper und Seele zu viel. Ich brauchte anschließend das ganze Wochenende, um wieder normal zu werden.

Und auch wenn ich keine Zeit zum Schreiben hatte – war doch immer Zeit, auf den Auslöser zu drücken. Daher kommt hier ein schneller Foto-Artikel meines ganz persönlichen internationalen Grand Prix der letzten Woche – aufgeteilt in vier „Runden“…

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PROVINZ AM MEER.

„Sollten Sie in einem Weltreich geboren worden sein,

ist es am besten, in einer entlegenen Provinz am Meer zu leben.“

Joseph Brodsky, Briefe an einen römischen Freund

Wunderschönen guten Tag all meinen Lesern. Ich war einige Zeit weg und hatte das Glück, drei Tage lang den Maifeiertag am westlichen Rand Russlands zu verbringen: in Kaliningrad, der früheren preussischen Stadt Königsberg. Aber da ich den Klang und die Assoziation des Namens Kalinin nicht so richtig mag, werde ich den Ort einfach Königsgrad nennen.

Der alte Brodsky hatte recht. Er sagte, es sei „am besten, in einer entlegenen Provinz am Meer zu leben“. Ich habe das entlegen herausgenommen, weil, nun ja, Königsgrad (wo er diese Worte geschrieben hat) heutzutage nicht gerade als entlegen bezeichnet werden kann, da es über (regelmäßige) Flüge, Züge, Autos, Telekommunikation und alles andere mit dem Rest der Welt verbunden ist.

Als ich mich über den Ort informierte, wie ich es vor einer Reise immer mache, gab ich „MOW–KGD“ (das bedeutet: Moskau, alle Flughäfen – Khrabrovo (örtlicher Flughafen)) in die Suchmaschine ein. Es stellte sich heraus, dass auf dieser Route täglich elf oder sogar mehr Flüge verkehren. Hmmm, ich frage mich, wie viele es zum Beispiel auf der Route Boston–New York sind? Ich habe es herausgefunden: 33+ – dreimal so viele. KUL–SIN (Kuala Lumpur–Singapur): 38+; Peking–Shanghai: 49+; Tokio–Osaka: 57+… Ich könnte diesen Vergleich noch lange weiterführen, aber mindestens elf tägliche Flugverbindungen in eine Region, die nur etwa eine Million Einwohner hat, ist nicht gerade schlecht.

Also, Brodsky und Königsgrad…

Laut verschiedener respektierter Brodsky-Liebhaber, wurden seine Postkarte aus der Stadt K und viele seiner anderen Werke hier geschrieben – unter dem Einfluss des guten Klimas und anderer beruhigender und positiver Aspekte dieses Orts. Es ist möglich, dass auch „Briefe an einen römischen Freund“ hier entstanden ist.

Swetlogorsk. Schöner Name, schöner Ort:

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EINE FRAGE.

Urlaub im Strand-Resort („dahinvegetieren“) ist nicht mein Ding. Überhaupt nicht.

Der Sand, die Strandliegen, die Sonnenschirme, die kühlenden Drinks und der Sonnenschutz – ich kann diese Qual maximal zwei oder drei Stunden aushalten. Dann fange ich an, den Strand entlangzugehen, manchmal ein paar Kilometer weit, oft mit Kamera. Das ist nicht schlimm. Man geht, wird braun, springt hin und wieder ins Wasser, macht Fotos von allen interessanten Dingen, die man entlang des Weges sieht… Einmal wanderten D.Z. und ich in der Dominikanischen Republik vier Stunden lang. Am Ende sahen wir aus wie Models für eine gruselige Werbung für Sonnenmilch.

Kurz, all die Strände, der Sand, die Liegen und das Braten in der Sonne ist nichts für mich. Aber!

Aber #1. Manche unserer Reisen können echt hektisch sein und Flüge über mehrere Zeitzonen hinweg enthalten – dadurch komme ich beim nächsten Hotel nicht nur müde, sondern total fix und fertig an. Und wenn ich am nächsten Tag nichts zu tun habe und in der Nähe ein schöner, kleiner Strand liegt, kann ich gut und gerne den Tag dort schlafend verbringen. Manchmal bin ich darin ganz gut. Ich lege mich mittags in den Schatten und wache ausgeruht und erfrischt zum Sonnenuntergang auf.

Aber #2. Wir organisieren unsere Business-Veranstaltungen oft in Strandhotels (was bedeutet, dass der Strand für mich eher Arbeit als Freizeit ist 🙂 ). Wie auch immer, in den 17 Jahren aktiven Geschäftslebens waren wir so ziemlich überall. Von der Copacabana in Rio de Janeiro zur Gold Coast in Australien. Das funktioniert ganz gut. Wir arbeiten am Tag und können dann am Abend Spaß haben, im Resort-Stil. Und warum nicht ein paar Tage länger bleiben? 🙂

Mir scheint, ich brauche ganz schön lange, um zum eigentlichen Thema, dem Wasserpark im Hotel Atlantis in Dubai zu kommen.

dubai-atlantis-1 Read on: EINE FRAGE.

AV-SCHUB.

Es war einmal… (selbst die Älteren können sich nicht mehr erinnern, wann). Rund um die Jahrhundertwende (also vor fast 15 Jahren) veröffentlichten wir die am wenigsten erfolgreiche Version unserer Antivirus-Lösung. Sie war mega-leistungsfähig, wenn es um den Schutz vor Schadprogrammen ging, hatte eine riesige Menge an Einstellmöglichkeiten, war aber zu groß und zu langsam, vor allem verglichen mit ihren Vorgängerversionen.

Ich könnte nun Fragen stellen wie „Wer ist daran schuld?“, „Was muss getan werden?“, usw. Aber das mache ich nicht (ich erwähne nur nebenbei, dass wir damals einige einschneidende Personalentscheidungen getroffen haben). Wer könnte sagen, wo wir ohne diesen alten Schluckauf heute als Firma ständen. Das Wichtige ist, dass wir realisiert haben, dass wir einen Fehler gemacht haben. Wir haben unsere Hausaufgabe gemacht und die nächste Version war ihren Mitbewerbern in allen Bereichen überlegen. Es war die Antivirus-Engine, die uns zur Dominanz bei den weltweiten Antivirus-Verkäufen brachte, und unser Anteil wächst nach wie vor.

Es stimmt schon, unsere neuen Produkte waren denen aller anderen in jeder Hinsicht überlegen, inklusive bei der Leistung. Aber dennoch verfolgte uns der Gestank der Langsamkeit viele Jahre… Nun, ehrlich gesagt, stinkt dieses Thema immer noch ein bisschen. Damals taten unsere Mitbewerber viel für das Internet-Trolling – und sie können immer noch nicht damit aufhören. Vielleicht weil es sonst nichts gibt, mit dem sie uns trollen könnten :).

Doch jetzt ist Zeit für den Frühjahrsputz. Wir werfen den Bullsh*t raus, der sich über die Jahre angestaut hat!

Hier einige Testergebnisse aktueller Leistungstests von Antivirus-Produkten. Einfach nur die klaren Fakten einiger respektierter Testlabors – etwas zum Nachdenken. Sehen Sie sich die Ergebnisse anderer Hersteller an, vergleichen Sie und bilden Sie sich Ihre eigene Meinung.

1. AV-Test.org

Ich habe es schon oft gesagt, dass man, wenn man ein objektives Bild bekommen möchte, eine möglichst breite Reihe von Tests mit der größtmöglichen historischen Perspektive ansehen sollte. Es gibt berüchtigte Fälle, in denen Hersteller „aufgemotzte“ Versionen ihrer Programme für spezifische Tests zur Verfügung gestellt haben, anstatt der regulären Versionen.

Die Jungs von AV-Test.org aus Magdeburg haben sehr gute Arbeit geleistet, die Ergebnisse von 23 Antivirus-Lösungen aus dem letzten Jahr (01/2014 – 01/2015) zu analysieren, um festzustellen, wie stark jedes Produkt den Computer verlangsamt.

Nun, es war schön, die kleine „Medaille“ für die Entwicklung der schnellsten Antivirus-Lösung zu bekommen 🙂 

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VIER TICKETS NACH AOGASHIMA. TEIL 2. HACHIJO-JIMA.

Zunächst eine kurze Zusammenfassung von Episode Eins:

7 Uhr früh. Flug von Tokio (Haneda) nach Hachijo-Jima, dann eine knappe Verbindung mit einem Helikopterflug nach Aogashima, dort den ganzen Tag unterwegs – jeden Winkel besteigen, ansehen und davon Fotos machen. Wundervoll!

Am nächstem Morgen hatte ich ein Gefühl von Déjà-Vu: Ich wachte zu der unmöglichen Uhrzeit von 7:30 Uhr auf, aber diesmal im „Pfadfinder-Stil“, begleitet von der Stimme eines lebhaften Ansagers aus den Lautsprechern im ganzen Hotel: Peem paam poom puum ohayo gozaimasu (das heißt „Guten Morgen“ auf Japanisch). Gefolgt von noch mehr japanischem Text, von dem ich nur „Arigato“ und „Kudasai“ mitbekam. Dann also aufgestanden, hoch von der Strohmatratze, Frühstück – und zurück zum Helikopterlandeplatz.

Zur Erinnerung: Es gibt nur einen Helikopterflug pro Tag, und nur, wenn das Wetter gut ist. Ist es schlecht, fliegt kein Helikopter. Der Hachijo-Jima-Aogashima-Flug geht um 9:15 Uhr und kommt um etwa 9:40 Uhr an (so haben wir das beobachtet). Nach der Landung gibt es das übliche Helikopterplatz-Gehetze: Entladen/Einladen von Fracht von/zum „Festland“, Einsteigen neuer Passagiere – Einheimische von Aogashima und verirrte Touristen – und Rückflug.

Also brachte uns der Rückflug um etwa 11:30 Uhr nach Hachijo-Jima. Unser Flug nach Tokio war erst um 17:20 Uhr, also hatten wir sechs Stunden zur Verfügung. Wie sollten wir die verbringen? Natürlich mit einem Mietwagen und einer Fahrt zu den Onsen, den hießen Quellen! So haben sich das zumindest einige von uns vorgestellt. Falsch! Ich blickte auf die Karte, sah einen Weg, der bis zum Gipfel des örtlichen Vulkan-Hügels führte und wir machten uns alle auf den Weg, den örtlichen Hachijo-Fuji (offensichtlich werden in Japan alle heiligen Berge „Fuji“ genannt) zu besteigen.


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