23 Mai 2016
Darwinismus im Bereich IT-Sicherheit: Anpassen oder sterben
„Nicht der Stärkste einer Spezies überlebt, sondern derjenige, der sich am besten an Veränderungen anpassen kann.“ — Charles Darwin
Es ist eine Weile her, dass ich zuletzt in diesem Blog meinen Standpunkt zu meinem Lieblingsthema vorgebracht habe — die Zukunft der IT-Sicherheitsbranche; das hole ich hiermit nach. Bereiten Sie sich auf viele Wörter vor — hoffentlich keine allzu belanglosen — über die neuesten Technologien im Bereich der Informationssicherheit und zu aktuellen Tendenzen, mit einer Beilage aus zusammengestellten Fakten und Überlegungen. Popcorn, fertig — los …!
Ich werde an dieser Stelle über ideale IT-Sicherheit schreiben und darüber, wie sich die Sicherheitsindustrie diesem Ideal annähert. Was geht dabei im Zuge dieser Entwicklung vonstatten und wie kann all das mithilfe von Darwins Evolutionstheorie erklärt werden? Wie führt natürliche Auswahl dazu, dass bestimmte Arten vorherrschen, während andere auf der Strecke bleiben, um von Paläontologen der kommenden Jahre untersucht zu werden? Und was ist Symbiose und was sind Parasiten?
Ich beginne mit einigen Definitionen …
Nahezu perfekt in einer fehlerhaften Welt
Perfekter Schutz — 100% Sicherheit — ist unmöglich. Die IT-Sicherheitsbranche kann und sollte natürlich nach Perfektion streben und dabei bestmögliche Schutzmechanismen entwickeln, aber jeder Millimeter mehr in Richtung 100% Sicherheit kostet exponentiell mehr — und zwar in einem Maße, dass die Kosten um diesen Schutz zu gewährleisten höher sind als die möglichen Schadenskosten im schlimmsten erfolgreichen Angriffsszenario.
Dementsprechend ist es nur logisch, realistischen idealen Schutz (unter dem Blickwinkel potenzieller Opfer) wie folgt zu definieren: Idealer Schutz ist dann gegeben, wenn die Kosten, um unser System zu hacken, größer sind als der mögliche Schaden, der erzielt werden könnte. Oder, aus anderer Perspektive gesehen: Idealer Schutz ist dann gegeben, wenn die Kosten für eine erfolgreiche Attacke größer sind, als der Gewinn, den die Angreifer machen würden.
Natürlich sind die Kosten einer Attacke mitunter irrelevant für die Angreifer; zum Beispiel für staatlich unterstützte Cyberkriegstreiber. Aber das heißt nicht, dass wir aufgeben.
Wie also entwickeln wir ein Sicherheitssystem, das realisierbaren idealen Schutz bietet?
Modern defenders vs traditional: think about adversaries not incidents, by @johnlatwc #TheSAS2016 pic.twitter.com/gss5MITuO1
— Eugene Kaspersky (@e_kaspersky) February 8, 2016
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