21 Sep 2012
Sternenstädchen
Fühlen Sie sich gegrüßt!
Hier sind wir wieder. September. Der Ferienmonat August ist vorbei und es heißt, zurück zur Arbeit – was für mich bedeutet, die Straßen wieder unsicher zu machen, oder besser gesagt die Flugzeuge. Diese Jahr werde ich wieder mein normales Weltreise-Ding machen, allerdings mit neuen Veranstaltungen und Ländern auf dem Plan. Besser so, man muss immer mal was Neues ausprobieren! Mein Zeitplan muss flexible sein, da sich oft kurzzeitig etwas ändert, was mich die Erfahrung gelehrt hat. Dieses Jahr kann ich vielleicht sogar meine persönliche Bestmarke von 100 Flügen pro Jahr übertreffen. Ich bin schon bei 59 angekommen… (ich zähle sie alle mit, vorsichtshalber).
Zwischen Kamchatka und meiner nächsten Welttournee wollte ich wirklich mal in paar Wochen alle Viere von mir stecken, mich neu orientieren, organisieren und einfach mal entspannen, u.s.w. um mich auch wieder mit meiner eigenen Wohnung und der Stadt-in der ich zumindest auf dem Papier wohne, anzufreunden. Ich sah ein, dass es dafür an der Zeit war, als ich anfing, den Lichtschalter für die Küche mit dem für den Flur zu verwechseln. Heute schreibe ich daher eine Geschichte mit Fotos über einen sehr interessanten Ort in Moskau, dem Juri-Gagarin-Kosmonautentrainingszentrum im Sternenstädtchen. Dieser Ort ist wirklich außergewöhnlich – ich empfehle dringend einen Besuch! Man kann einen Tagesausflug machen, bei dem einem alles gezeigt und erklärt wird und man in den verschiedenen Ausstellungen herumschnüffeln kann. Man darf sogar in eine Rakete steigen, in der Astronauten ausgebildet werden (die dauernd im Ausstellungssaal auftauchen und hin und her laufen zum Vergnügen der Besucher).
ie können in die Sojus-Rakete steigen, in der die Weltraumfahrer zur Erde zurückfliegen. Die Reiseführer erklären alle möglichen Details über Weltraummissionen und Reisen zurück zur Erde, über besondere Fälle, usw.usw.usw…Das werde ich hier jetzt nicht alles erklären. Besser Sie hören und erleben es selber!
Eine Detailgetreue Kopie (eigentlich das zweite Modell) der Raumstation Mir kann man von Innen und Außen bewundern. Hier erfahren wir, wie die Astronauten wirklich leben – Esstisch, Schränke, Schlafräume, Bäder, Klamotten und alle Arten ungewöhnlicher Gegenstände und Apparate. Zum Beispiel spezielle Hosen, welche den niedrigen Blutdruck in den Beinen ausgleichen. Der Mensch ist so gemacht, dass das Blut in den Beinen mit weniger Druck fließt, während das Blut im Kopf mit mehr Druck fließt – da der Mensch für diejenigen Orte konzipiert ist, an denen eine starke Anziehungskraft wirkt. Im Weltall funktioniert dieses gut durchdachte Kompensationssystem nicht! Dafür eben spezielle Hosen! Nebenbei, gerade deswegen haben Astronauten oft ein aufgeblasenes Gesicht!
Es gibt auch eine riesige Zentrifuge – es soll die Größte auf der ganzen Welt sein, welche 300 Tonnen wiegt. Ich kann mich leider nicht mehr daran erinnern, wieviel Saft dadurch geschlürft werden kann – ich habe es kurz gesucht, aber ich habe es nicht gefunden… Ich erinnere mich jedoch daran, dass das Fliehkraftniveau 30G erreichen kann. Jeglicher lebender Organismus wird zu Gelee bei dieser Geschwindigkeit. Igitt! Mir wurde jedoch gesagt, dass sie 30 G nur benutzen, um Weltraumausstattung zu testen. Dies zumindest solange, bis Roger Moore im Cockpit sitzt – vielleicht.
Kein Weltraumforschungszentrum ist etwas wert ohne seinen Hydro-pool – eine schwerkraftlose Einrichtung zum Trainieren. Das Wasser ist super sauber – fast schon unsichtbar. Man kann es nur durch die Maschinen erkennen, die sich darin spiegeln.
Dann gibt es auch noch das Planetarium… Aber gut, leider ist unsere Zeit abgelaufen. Trotzdem habe ich es geschafft, in eine Diskussion über die tieferliegenden Eigenschaften des Universums und unserer Galxie mit dem Direktor des Planetariums verwickelt zu werden. Ich habe so überzeugende Thesen aufgestellt, dass er mir fast geglaubt hätte:). Die Daten, mit denen er mich bestürmte, waren wirklich galaktisch. Zum Beispiel ist der Durchmesser der Milchstraße (das ist unsere Galaxie) ungefähr 100.000 Lichtjahre lang!
Also. Wollen Sie ganz viel Neues und Interessantes entdecken? Dann buchen Sie einen Ausflug. Und nicht vergessen, die Kinder mitzunehmen – die werden es auch lieben. Es kann diese vielleicht sogar dazu bewegen, Weltraumfahrer zu werden, wenn sie groß sind! Große Träume haben, dass empfehle ich jedem:)