31 Mai 2013
Neuseeland 2013. Tage 12-14. Seen, Gletscher und was man unbedingt gesehen haben muss.
Neuseeland 2013. Tag 12. Unvergleichliche Seen.
Es wäre undenkbar, nicht auch die spektakulären Seen Neuseelands in diesem Reisetagebuch zu erwähnen – selbst wenn wir nicht viel Zeit hatten, sie wirklich ausführlich zu betrachten.
Die Seen sind einfach magisch – groß, türkis gefärbt, von satten Bergen und anderen schönen Passagen umgeben… und zwar auf beiden Inseln. Leider sind wir an den meisten nur vorbeigefahren – manchmal an ein paar Seen pro Tag, hin und wieder gab es eine Mittagspause an einem Seeufer, und ein paarmal waren einige von uns sogar Schwimmen. Doch leider hatten wir nicht die Zeit, die Seen genau zu studieren und alles über sie zu erfahren. Doch wir haben es immerhin geschafft, ein paar richtig gute Fotos für Sie zu machen:
Die Schlusskulisse von „Skyfall“?
Einige der Maori-Namen für die Seen brachten uns übrigens zum Lachen – Taupo, Tekapo, Pukaki, Wakatipu und Te Anau; naja, eigentlich brachten uns eher unsere Versuche, die Namen richtig auszusprechen, zum Lachen :).
Uns wurde gesagt, dass man an den Ufern der meisten Seen gut ausgestattete Campingplätze findet, und man auf jeden Fall eine Nacht dort verbringen soll, um die beste Seen-Erfahrung zu bekommen. Allerdings waren die Hotels an den Ufern auch nicht schlecht und viel komfortabler! (In einem Zelt hat man selten einen Flachbildschirm 🙂
Ministerium des verdammt Offensichtlichen – Archivbild Nr. 28.599
Neuseeland 2013. Tag 13. Mount-Cook-Gletscher.
Der Mount-Cook-Nationalpark (der Mount Cook (von den Maori „Aoraki“ genannt) ist der höchste Punkt Neuseelands – 3.700 Meter über dem Meeresspiegel) ist ein weiterer zwingend zu sehender Ort auf der Südinsel. Gletscher und Gletscherseen – und überall Wanderwege, über die man alles gut erreichen kann – stürmische Flüsse, beeindruckende Hängebrücken und herausragende Landschaften und tolle Blicke auf die Berge. Zusätzliche gibt es Hubschrauber-Rundflüge in der tollen Landschaft, bei denen man sogar auf einem Gletscher landet (die Flüge müssen aber im Voraus gebucht werden).
Nun ein paar Details – die wichtigsten Orte, die man hier besuchen muss…
1.Der Tasman-Gletscher und der namensgebende See
Mini-Eisberge treiben normalerweise auf dem Lake Tasman, doch sie wurden alle von den schweren Regenfällen geschmolzen und weggeschwemmt. Um die Gletscher zu sehen (und wenn sie da sind, auch die Eisberge), nehmen die meisten Besucher Schiffstouren und fahren anschließend mit Geländewagen über die Gletscher in Richtung Mount Cook; nach einer Wanderung bekommt man dann die erstaunlichsten Aussichten. Diese ganze Tour dauert fünf oder sechs Stunden, und am besten startet man bei Sonnenaufgang, so dass man den ganzen Tag dort verbringen und spazieren gehen kann – es gibt da oben auch einen guten Wanderweg.
Das erinnert mich an den Schokoladensee von Willy Wonka 🙂
Besorgniserregend ist aber, dass man sehr gut sehen kann, wie der Gletscher wegschmilzt. Der graue Streifen am Abhang (wo er nicht grün ist) auf dem Foto unten, zeigt, wo der Gletscher vor 100 Jahren war. Damals nahm er fast das ganze Tal ein!
Es heißt, dass auch die Länge des Gletschers jährlich um mehrere hundert Meter abnimmt und dass der Gletschersee noch vor 20 Jahren viel flacher war. Wenn der Gletscher weiterhin in diesem Tempo schmilzt, wird er in etwa 20 Jahren ganz aus dem Tal verschwunden sein. Das ist natürlich eine Schande, aber man sollte auch nicht die geographische Lage von Neuseeland vergessen – es liegt auf dem gleichen Breitengrad wie Portugal, das ja ein sehr warmes Klima hat. Würden wir uns in Portugal darüber beschweren, dass auf einer Höhe von tausend Metern Gletscher schmelzen? C’est la vie – würde ich sagen.
2. Der Hooker-Gletscher (vier Stunden hin und zurück). Leider war dort die Straße gesperrt, so dass wir ihn nicht sehen konnten. Es ging ein so starker Sturm, dass die zweite Hängebrücke, über die wir hätten fahren müssen für die Verantwortlichen ein bisschen zu stark geschwungen hat. Und selbst wenn sie das nicht getan hätte, würde niemand bei normalem Verstand diese Todesfalle überqueren wollen. Glücklicherweise hatten wir noch ein weiteres Gletscher-Abenteuer vor uns: den Mueller-Gletscher.
3. Der Mount Sebastopol (nicht zu verwechseln mit Sewastopol auf der Krim!) bietet die beste Aussicht auf den herrlichen Mount Cook (vor allem bei Sonnenuntergang) und das benachbarte Tal (fünf Stunden hin und zurück). Die hügeligen Pfade auf dem Sebastopol sollten wirklich reichlich erkundet werden. Die Aussichten von dort sind sensationell…
Angry birds 🙂
BTW, im Hotel Hermitage entdeckten wir ein bizarres Stück Kaspersky-Memorabilia – von der Kaspersky Lab Commonwealth Antarctic Expedition (PDF) zum Südpol im Jahr 2009! Wir wussten zunächst nicht warum, aber dann war alles klar!… Eine der unerschrockenen Skifahrerinnen – Kylie Wakelin – stammt aus einem Ort in der Nähe!
Und mit dieser eisigen Erinnerung wird es Zeit, das heutige Gletscher-Thema abzuschließen…
Neuseeland 2013. Tag 14. Neuseeland zeigt sich ganz malerisch.
Der tollste Ort in Neuseeland?
Die Fjorde und Klippen des Milford Sound im Fiordland-Nationalpark.
Der Milford Sound kann auf einer 20 Meilen langen Straße umfahren werden, die auf beiden Seiten von einschüchternden Klippen umgeben ist, an denen tausende Flüsschen heruntertröpfeln, dutzende Bäche fließen und unzählige Wasserfälle herunterstürzen. Atemberaubende, faszinierende Szenen! Wirklich total irre. Einer der einzigartigsten, verzauberndsten Orte der Erde, die ich jemals gesehen habe – und ich hab schon ein paar gesehen. Den Milford Sound muss man gesehen haben, so einfach ist das.
Man kann auch mit dem Boot über den Milford Sound fahren. Es gibt viel Angebote, inklusive einer Nachtfahrt – mit Schlafplatz irgendwo zwischen den Fjorden. Romantisch!
Leider konnten wir nicht auf das Wasser – der Regen hat wieder einmal unsere Pläne durchkreuzt! Deshalb mussten wir in nur einem Tag zum Milford Sound und zurück rasen (insgesamt mehr als 600 Meilen vom Mount Cook und zurück). Wir schafften es nur, ein paar Stunden am Milford Sound selbst zu sein. Sehr schade. Allerdings war die Schönheit der Landschaft noch intensiver als normalerweise – direkt nach starkem Regen sprudelt nämlich das Wasser überall mit großem Druck hervor. Sehr eindrucksvoll.
Ich bin nicht sicher, ob dieses Handzeichen den neuseeländischen Vogel interessiert 🙂
Das ist für heute alles!
Bald folgt die Fortsetzung…
Neuseeland 2013: Die letzten Tage – das Finale, das Crescendo, der Gipfel, der Höhepunkt! (Inklusive der Enthüllung, ob Neuseeland Kamtschatka schlagen kann und zu dem Ort wird, den man auf jeden Fall gesehen haben muss – nach Meinung des Autors :).