11 Apr 2014
Wodka für die Völkerverständigung?
Aloha, Leute!
Heute berichte ich aus Hawaii. Ja, für manche ist das Leben echt schön :).
Wir übernachteten in einem Militär-Hostel, in dem normalerweise nur Soldaten und deren Familien untergebracht sind (ich war als „Familienmitglied“ so eines „Soldaten“ hier :)). Das Haus ist schlicht, für mich aber ideal – denn von hier sind es nur 200 Meter bis zum nächsten Vulkan (Kīlauea)! Doch um Vulkane soll es heute nicht gehen – dazu komme ich in ein oder zwei Artikeln…
Doch wie Vincent Vega einst sagte, „das ist eigentlich unwichtig, zieh Dir das rein“…
Bevor wir uns zu einer langen Wanderung auf den genannten Vulkan aufmachen konnten, mussten wir einige Vorräte beschaffen – vor allem Lebensmittel und Wasser. Also sind wir in einen kleinen Supermarkt gegangen. Wir warteten mit den Lebensmitteln an der Kasse und unsere Augen wanderten zum nahen Alkoholregal (in dem es auch Red Bull und Hershey’s-Schokolade gab :)). Und zwischen den üblichen, international bekannten Marken von Whisky, Gin und noch mehr, sahen wir auch… Kamchatka Vodka! In Hawaii!
Das hat mich umgehauen. Ich brauchte sozusagen ein Gläschen mit 80-Prozentigem – aber nicht aus diesen Flaschen. Nochmal von vorne.
Also erst einmal: In Russland gibt es keine Wodkamarke namens Kamchatka Vodka. Was zum Teufel war also das hier? Woher kamen die Flaschen? Nun, das Kleingedruckte auf der Flasche behauptete, dass die enthaltene Flüssigkeit in einer Brennerei in Kentucky abgefüllt worden war. Wohl eher aus einem Tank mit Spülwasser. Aber bei einem Preis von 8,39 Dollar für eine 70cl-Flasche, wird das sicher niemand bestreiten. Das konnte kein guter Stoff sein. Komischer, schwarzgebrannter Fusel wahrscheinlich.
Wie auch immer, ich habe dennoch eine Flasche gekauft – einfach „sicherheitshalber“. Aber nicht zum Trinken!! Sondern für meine Sammlung exotischer Kinkerlitzchen aus aller Welt :).
Doch moment… es wurde noch schlimmer…
Neben dem Kamchatka stand ein Popov und im Laden nebenan ein Karkov (ich gehe davon aus, dass die Stadt Kharkov der Namenspatron dafür war), von denen beide aus unerfindlichen Gründen ein Bild der Basilius-Kathedrale auf dem Etikett hatten. Ich bin davon ausgegangen, dass diese noch ekliger als der Kamchatka sein müssten. Wie auch immer, wir haben diese beiden Nachahmer nicht angerührt… Der Witz mit dem Kamchatka war beim Verlassen des Supermarkts sowieso schon nicht mehr so lustig :).
Falsche Schreibweise und eine Kathedrale aus einem anderen Land :).
Um ehrlich zu sein, war ich enttäuscht. Russische Bilder auf Etiketten minderwertiger alkoholischer Getränke, die nicht einmal in Russland produziert worden sind, und abgedroschene Bilder, die zu den so genannten „Marken“-Namen nicht so richtig passen… das ist irgendwie… nervig.
Ok, Schimpftirade wieder vorbei. Weiter geht’s!