27 Mrz 2015
EINE KURZANLEITUNG FÜR UTAHS BÖGEN.
Warum das hier der Arches-Nationalpark ist, ist eine rhetorische Frage. Doch falls Sie meine kleine Artikelserie aus Utah nicht verfolgt haben, gibt es hier weitere Informationen.
Wenn Sie riesige, natürliche Felsbögen sehen wollen, müssen Sie hierher kommen. Hier gibt es sie unendlich oft. Laut Wikipedia gibt es hier 2.000 davon – von mager bis massiv, und von bizarr bis großartig. Wir schafften es an dem Tag, an dem wir hier waren, gerade einmal neun davon zu sehen! Das waren folgende: Surprise, Skull, Delicate, Tower, Skyline, (die beiden) Windows, Turret und Double Arch.
Springen wir gleich ins kalte Wasser: der schönste und berühmteste Bogen (das zieht auch Desktop-Hintergründe in Betracht 🙂 ) ist… dieser hier: der Delicate Arch:
Wie Sie sehen können, sind hier laufend Menschen unterwegs – sie laufen den Bogen hinauf, um Fotos von sich machen zu lassen, oder sitzen meditierend herum; auch wir machten das eine ganze Weile…
Natürlich wollen die Menschen hier mit dem Bogen im Hintergrund fotografiert werden. Der Bogen über ihnen scheint einfach nur locker auf sie herunter zu blicken. Die Touristen kommen und gehen – Jahr für Jahr, Jahrzehnt für Jahrzehnt, Jahrhundert für Jahrhundert. Während der Bogen seit Zehntausenden von Jahren an der gleichen Stelle steht und das auch noch für weitere Zehntausende von Jahren machen wird. Er wird hier bleiben, bis… Mutter Natur ihn schließlich bezwingen wird – wenn ihn die Elemente so mürbe gemacht haben, dass eines seiner „Beine“ nachgeben und er zusammenbrechen wird. Aber das liegt weit in der Zukunft. Und überhaupt, ich wette, dass die lokalen Behörden, sobald so etwas drohen wird, schnell und unauffällig das schwache Bein gipsen würden und das Wunder noch viel länger stehen bleiben würde – vielleicht sogar für immer!
Aber nicht nur über diesen Bogen kann man meditieren…
Sehen Sie die kleinen Flecken oben auf der Felsformation dort drüben? Das sind Menschen. Ja, und dorthin gehen wir als nächstes… Die Aussicht von dort soll noch besser sein.
Das folgende Foto zeigt eine optische Täuschung – das hintere Bein scheint näher zu sein, als das vordere. Das ist aber nicht so!
Zeit, die Klippe zu erklettern!…
Die nächsten Fotos haben wir auf unserem Weg zu der anderen Felsformation gemacht. Glücklicherweise schlängelt sich ein Pfad entlang der fast vertikalen Klippe hoch, allerdings ist dieser nichts für Angsthassen: Hier gibt’s kein Geländer!
Ein paar Stufen noch…
…und jetzt sind wir die kleinen Flecken, die wir vom Bogen aus gesehen haben!
Was kann ich sagen? Nun, ich konnte dort nicht viel sagen – die Lippen haben sich bewegt, aber es kamen keine Worte heraus. Am besten, Sie sehen selbst…
Tower Arch.
Ein weiterer atemberaubend schöner Bogen, der allerdings weit von der Straße weg steht. Entweder man wandert einige Zeit oder nimmt ein geländegängiges Fahrzeug.
Man kann vor und hinter dem Tower Arch andere, zusammengestürzte Bögen erkennen. Vielleicht haben sie einmal beieinander gestanden – eine Reihe von Bögen hintereinander.
In der Nähe entstehen auch neue Bögen. Einer dieser Föten ist wie die Zahl 8 geformt…
Die Bögen selbst sind hier nicht die einzigen atemberaubenden Objekte. Denn eigentlich ist alles, das man auf dem Weg zu und von den Bögen sieht, absolut atemberaubend!
Nächster – Skyline Arch.
Als wir nach oben blickten, tauchte im Bogen plötzlich eine Gruppe Zivilisten (Menschen ohne Bergsteigerausrüstung) auf. Wir dachten uns, vielleicht ist es möglich, von der anderen Seite hinaufzuklettern.
Die nächsten!…
…Windows und Turret.
Da wir nur noch eine halbe Stunde hatten, war es Zeit, zum Flughafen zurück zu fahren, aber wir haben noch kurz den Double Arch besucht. Dort hatten wir nur etwa vier Sekunden: Ein kurzer Blick hinein und das war’s auch schon.
Aber, was für ein Tag! Betäubt von der ganzen Schönheit, doch die betäubten Finger schafften es trotzdem immer wieder, den Auslöser zu drücken!…
Die beeindruckenden Felsen von Utah – ich kann sie wirklich jedem, der sich von natürlicher Schönheit umhauen lassen will, empfehlen. Das einzige Problem ist, dass es so viele davon gibt. Wie ich schon sagte, haben wir nur neun der 2.000 Bögen gesehen. Ja, man kann hier Monate lang bleiben, um sie alle zu besuchen. Ich frage mich, ob das auf Dauer langweilig werden würde. Ich glaube nicht – zumindest nicht für mich.
Interessanterweise sind manche dieser Schönheiten immer noch im Entstehen. Hier taucht zum Beispiel ein neuer Bogen am Colorado River auf, den wir auf dem Rückweg zum Hotel entdeckt haben. Unser Reiseführer sagte, wenn wir in 10.000 Jahren wieder kommen würden, könnten wir einen neuen Bogen betrachten:
Aber hier dreht sich nicht nur alles um Bögen, Bögen, Bögen. Es gibt auch andere, genauso faszinierende Formationen: zum Beispiel den Balanced Rock. Marsianer? Oder ein Smart-TV aus den 1970er Jahren? Wie bleibt er nur aufrecht stehen?!
Utahs Sphinx!
Die Aussichten von der Straße sind genauso faszinierend. Selbst, wenn Sie nie das Auto verlassen würden, wären Sie platt:
Da ist er, der Arches National Park! Die rot eingekreisten Orte sind die, die wir besucht haben. Nicht schlecht, für einen einzigen Tag, oder?
Nun, zum Abschluss dieses umfangreichen Beitrags, ein fotografisches Dessert für alle, die bis hier durchgehalten haben…
Jetzt zurück ins Flugzeug und weiter zum Geschäftlichen. Muss auch gemacht werden :).
Atemberaubende Reise zum Arches National Park mit @e_kaspersky
Die restlichen Fotos gibt’s hier.