ENTSPANN DICH, JAPAN.

Müde nach einer anscheinend endlosen Reise, ziehen sich Langstreckenreisende normalerweise in irgendeine Art von Wasser zurück, um sich zu entspannen, auszuruhen und ein bisschen vom zombiehaften in den Normalzustand zurückzukehren. Meist ist das eine Dusche, manchmal ein Bad – manchmal sogar eine Banya und der daneben liegende kalte Pool!

Doch nur in Japan kann man den mega-entspannenden Effekt des Ryokan genießen, bei dem das Bad mit fantastischer kulinarischer Erfahrung gemischt wird und man in kürzester Zeit wieder aufgeladen und energetisiert ist. Genau das hatte ich kürzlich im Izukogen Hanafubuki Ryokan auf der Izu-Halbinsel (伊豆), nicht weit vom Fuji. Und wir haben uns richtig entspannt.

Falls Sie nicht wissen, was ein Ryokan ist, kann ich das kurz erklären: Es ist ein traditionelles japanisches Hotel, meist nicht sehr groß, mit Strohmatratzen auf dem Boden, super-leckerem japanischen Essen und manchmal mit heißen Quellen.

Doch wenn Sie kein Japaner sind, müssen Sie vorsichtig sein. Sie müssen erst etwas japanische Kultur büffeln, denn man kann schnell ins Fettnäpfchen treten und im besten Fall Verstimmungen auslösen, im schlimmsten Fall einen internationalen Skandal :). Am besten ist es, ein Ryokan mit japanischen Freunden oder Kollegen zu besuchen, so dass man vor unabsichtlichen Verwechslungen/Beleidigungen verschont bleibt. Begleitet von Einheimischen und sicher unter deren Fittiche, kann man sich ein kleines bisschen wie ein Japaner fühlen: glückselig zufrieden, um sich ein paar Tage zu erholen, die Seele baumeln zu lassen und den Geist zu beleben.

Und nicht nur das Essen und Wasser sind ein Elixier für Körper und Seele – hier gibt es nach wie vor blühende Kirschbäume, malerische kleine Häuschen, gemütliche kleine Wege und eine Vielfalt an Fauna und Flora. Sehr schön.

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Warum wir hier waren?

Nein, nicht weil Izu (angeblich) der größte Wasabi-Produzent Japans ist :). Es ist eigentlich recht offensichtlich: Die Halbinsel ist vollgepackt mit Vulkanismus! Ich wollte schon seit Jahren hierher, vor allem, da die Halbinsel nicht weit von Tokio entfernt ist, wo ich oft geschäftlich bin.

Also machten wir uns auf den Weg. Und gleich hatten wir ein Problem. Welchen Vulkan sollten wir besuchen? Nicht leicht, eine Auswahl zu treffen, da hier so viele sind. Auf dem Weg schauten wir ins Internet, fantasierten, filterten, verglichen… und schließlich kamen wir zu einem Ergebnis: Es wird der Omuro!

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4Der Vulkan brach vor etwa 4.000 Jahren aus und bedeckte das Land – und den Meeresboden – mit einer dicken Schicht Lava. In den vier Jahrtausenden seitdem, schlugen laufend Wellen gegen die Lava und formten die heute zu sehende unübertreffliche Super-Küstenlinie: Neun Kilometer ungewöhnlicher Fels-(Lava-)Formationen, die an ähnliche Formationen auf den Kurilen erinnern.

Am besten macht man sich am späten Vormittag auf den Weg hierher, isst in einem Restaurant entlang der Straße zu Mittag und verbringt dann am Nachmittag drei bis vier Stunden hier, wandert langsam entlang und saugt die Landschaft mit allen Sinnen ein.

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13Vulkanische Steinsäulen (à la Rayleigh-Bénard-Konvektion). Mehr zu deren Ursprung gibt’s hier

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24Ausnahmsweise gefiel der Spaziergang den japanischen KL-Kollegen. Aber es ist klar, dass sie nicht viel für die Fitness tun 🙂

„Esst nicht die Aloe hier!“ rief ich ihnen zu. Tja, zu spät… Kurz, Aloe schmeckt nicht sehr gut. Nicht, dass man das von ihren Reaktionen hätte erraten können…

25Die restlichen Fotos gibt’s hier.

Nach unserem Aufwärmspaziergang wollten wir auf den Vulkan steigen, doch leider war es bewölkt und fing an zu regnen und wir hatten keine Regenkleidung dabei. (Ja, für einen erfahrenen Reisenden wie mich ist das ein dummes Versehen; ich werde mich beim nächsten Mal daran erinnern. Die Sache ist, dass ich es mag, mit leichtem Gepäck zu wandern – ohne Tasche oder so. Aber ich schweife ab.) Nicht einmal die abgefahrene Bergbahn war in Betrieb – ebenfalls wegen dem Wetter. Na gut, der Omuro muss bis zu unserem nächsten Besuch warten…

2627Dann ging es zurück ins Büro in Tokio. Dort: Partnerkonferenz, Besprechungen, Interviews. Das Übliche – nützlich und interessant und lohnenswert. BTW, unser Büro in Tokio:

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Siebter Stock – das sind wir. Wie Sie sehen können 🙂

BTW, das halbe Gebäude ist leer (ab dem neunten Stock). Wollen Sie ein Büro in Tokio eröffnen? Willkommen!

Grüne Bären, schwarze Pferde, rote Autos, blaue Fußballausrüstung– all das ist hier ganz groß…

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Ich denke, der strategisch positionierte Spender ist subtiler als das übliche „Bitte nicht berühren!“. Und viel menschlicher. Man muss die Japaner einfach lieben

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El jefe en modo de trabajo.Der Chef im Arbeitsmodus.

Akihabara

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42Nach der Arbeit – Arbeit/Dinner!

Der Unagi (Aal) – mein Lieblingsgericht – ist hier, in einem Restaurant unweit unseres Hotels, absolut himmlisch. Und an den Wänden waren Bilder von – Monster-Unagi:

43 44Ein Foto des Gerichts selbst, um das Mini-Unagi-Thema abzuschließen… ups. Ich war total auf die Fröhlichkeit und das Geplänkel konzentriert, dass ich vergessen habe, eines zu machen!

Kanpai Leute!

 

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