Kamtschatka 2015 – Wenn Du mit Bären gehen kannst…

Wenn du dir treu sein kannst, wenn alle dich verlassen, und du dich am Ufer des Kurilensees wiederfindest, und dir von deinen Reiseführern gesagt wird „geh und schau die Sandbank an“, solltest du zustimmen und dort hingehen! Denn du wirst einen berauschenden Cocktail aus Adrenalin, Verzauberung und Gefühlen bekommen. Warum? Ganz einfach… durch all die Bären. Und nicht nur ein paar, sondern in ganzes Rudel davon…

Nein, Moment… nicht nur ein großes Rudel, sondern mehrere: Der Ort ist vollgestopft mit Grizzlys.

Das Unterholz zertrampelt und ziemlich flachgetreten… und alles, wofür Bären berühmt sind, dass sie es „im Wald“ so machen. Verrottete Fischstücke liegen herum, die Rinde von Bäumen ist abgeschabt und überall sind kleine Fuß- und Klauen-Spuren… = Bärenland!

Der Gestank des verrotteten Fischs überragt alle anderen Gedanken und Gefühle – inklusive der Angst. Praktisch, wenn auch ein bisschen töricht…

Diese unvorsichtigen Fische! Dieser hier wäre fast im Fluss ertrunken, aber der mutige Bär ist in das Wasser gestiegen und hat ihn gerettet! Hier sieht man sie zusammen – Geretteter und Retter, wie sie für das perfekte „Bär-und-Fisch“-Portrait posieren.

BTW: Die Sandbank mitten im Feld ist nicht so weit weg: Sie können sie im Bild unten in der rechten oberen Ecke sehen. Aber egal, wir waren soooo erleichtert, als wir wieder zurück im Camp waren – in einem Stück.

Wir haben auf halber Strecke zur Sandbank fast aufgegeben, da uns Gefühle wie Angst – vielleicht weil wir uns an den Fischgestank gewöhnt hatten – überrollten. Oh, wahrscheinlich hatte auch die Tatsache, dass ÜBERALL Bären waren, etwas damit zu tun. Manche schliefen in Büschen, an denen wir vorbeigingen, wachten auf, ließen einen Brüller los und galoppierten dann weg (puh!).

Als wir schließlich die komische Sandbank erreicht hatten, war uns alles egal. Das einzige, was uns interessierte waren die Bären: Wo sind sie? Sind sie hungrig? Vielleicht wütend? Etc., etc.

Nach dieser Verschnaufpause bei der lang erwarteten Sandbank, ging es zurück ins Camp – ein schneller Marsch!

Insgesamt ein toller, kurzer Spaziergang. Einer der nervenaufreibendsten, die man haben kann. Und einer der unvergesslichsten.

Alle Fotos unseres Jä-Kam-2015 gibt’s hier.

Bis bald, Leute!…