13 Nov 2015
Ein Gaijin wägt die japanische Bahn ab.
Nach noch mehr Nonstop-Business-Besprechungen und Gespräche und Reden – diesmal in Nagasaki – sind wir mit einem Hochgeschwindigkeitszug in totaler Finsternis weitergefahren. Sie werden nie erraten, wohin – aber hier ist ein Tipp:
Ok, neugierig genug gemacht. Wir sind auf die Insel Kyushu gerast, und zwar in die Stadt Fukuoka (die Hauptstadt der Präfektur gleichen Namens), genauer gesagt in das Hakata-ku-Viertel. Interessanterweise sind die Züge (inklusive unserem), die ins Hakata-Viertel fahren, als „Züge nach Hakata“ und nicht als „Züge nach Fukuoka“ ausgeschrieben. Das ist, als hätte man in Großbritannien „Züge nach Kings Cross“ statt „Züge nach London“. Ungewöhnlich.
Also, Fukuoka… oder besser – Hakata:
Ein Nicht-Japaner würde nie – NIEMALS! – von so einem Ort hören. Warum auch? Sie würden vielleicht den Ortsnamen irgendwo auf Japanisch mit englischer Übersetzung sehen, aber das wäre es auch schon. Nur ein Gaijin, der öfter auf diese Inseln kommt, könnte vielleicht mehr über diese nicht-touristischen, echt jpanischen Orte herausfinden – und sie vielleicht sogar besuchen. Ein Gaijin… wie moi :).
Um solche Namen wie Fukuoka und Hakata zu sehen, muss ein Gaijin in eine der drei großen japanischen Städte kommen – Tokio, Kyoto oder Osaka – und die Dienste der brühmten, wunderbaren Bahn des Landes in Anspruch nehmen: den Shinkansen. Wenn Sie auf dem Bahnsteig in einer dieser drei Städte stehen, sehen Sie die Ortsnamen bei den Zielorten. Am tokioter Bahnhof zum Beispiel Yokohama, Nagoya, Kyoto, Osaka, Kobe, Hiroshima, Kokura und – wenn Sie Glück haben – Hakata.
Dass ich am Hakata-Bahnhof war, ist wahrscheinlich so, als wäre ein Japaner, oh, sagen wir mal… an einem kleinen Bahnhof irgendwo entlang der Transsibirischen Eisenbahn. Beide Orte sind ganz anders als alles, was jeder von uns gewohnt ist oder was man vom entsprechenden Land erwarten würde. Ein bisschen wie das echte China, das ich in letzter Zeit gesehen habe. Das hier ist das echte Japan – ungeschnitten!
Unser Hotel hatte kein 13. Stockwerk. Nicht ungewöhnlich; Hotels in aller Welt haben oft kein 13. Stockwerk – aus abergläubischen Gründen. Interssanterweise gab es auch kein 4. Stockwerk! Ich weiß dass die Chinesen diese Zahl mit etwas… Argwohn behandeln, aber mir war nicht klar, dass die Japaner das auch tun. Politisch korrekte, japanische Zählweise – warum nicht? 🙂
Aaaahhhh, wir haben es geschafft: das letzte Ziel des herbstlichen Japan-Gallops: