8 Jun 2016
Katalanisches Cabriolet.
Puuh. Eine andere Partnerkonferenz erledigt. Wir haben jedes Jahr recht viele: Nordamerika (dieses Jahr in Cancún); Lateinamerika (kürzlich in Bolivien, jedoch hat es dieses Jahr bei mir leider nicht geklappt); und APAC (gerade letzte Woche in Vietnam). Es gibt auch eine „Schwellenmarkt“-Konferenz – die, die wir gerade eben abgeschlossen haben, in Barcelona – die Lateinamerika (genau, sie haben Glück – sie bekommen zwei Konferenzen im Jahr), Osteuropa, den Mittleren Osten und Afrika abdeckt.
Wie immer war es wie immer: Meetings, Präsentationen, Besprechungen, Verhandlungen, usw.: der ernste Teil. Dann war da noch der angenehme Teil: ein Gala-Dinner, diesmal im Museo Marítim in Barcelona. Toller Ort für ein atemberaubendes Abendessen :).
Das Museum beherbergt einige wundervolle Austellungsstücke – schauen Sie mal im Internet nach. Die Highlights waren für mich jedoch nicht die Pompösesten, es waren kleine Kinderyachten – genau wie die, mit der ich als Kind auf Stauseen segelte!
Hier ist z. B. die unsinkable cruiser Optimisten-Jolle. Ich bin mit so einer Jolle mit elf oder zwölf Jahren gesegelt.
Ich habe mich von meiner Karriere als Segler mit 14 Jahren auf einer 420er Jolle verabschiedet, die ungefähr so aussieht:
Wenn ich mir all diese Eckseile, Kippkiele, Blöcke, Flügel und Störer ansehe, beginne ich mich zu fragen, wie ich eine Ahnung von all dem in jungen Jahren haben konnte. Das sieht höllisch kompliziert aus, nach fast vier Jahrzehnten ohne zu segeln :).
Misteriös. Nostalgisch. Und sehr cool.
Zufällig ist direkt neben unserer Geschäftsstelle in Moskau ein See (eigentlich eine Ausdehnung des Moskau-Wolga-Kanals, die wie ein See aussieht), auf der Optimisten-Jollen und andere Junior-Yachten täglich fahren. Ich liebe es, sie an einem sonnigen Nachmittag zu beobachten. Aber ich schweife ab…
Und nicht weit von Barcelona schlängelt sich eine meiner Lieblingspanoramastraßen auf der ganzen Welt, die GI-682. Oh, was für eine Straße; perfekt in jeder Hinsicht: konstante Kurven, Millionen von Haarnadelkurven, wahnsinnige Klippen auf der einen Seite, atemberaubender Meerblick auf der anderen. Sie beginnt in Tossa de Mar und endet in Sant Feliu de Guixols – wie hier.
Der einzige Makel der Straße ist, dass sie zu kurz ist – insgesamt nur 20 Kilometer! Oh, und sie ist recht überfüllt in der Hochsaison, also genießt man sie am besten zu einem anderen Zeitpunkt. Abgesehen von diesen Nörgeleien ist diese Straße genau die Straße, auf der sie eines Tages fahren sollten – in nichts geringerem als einem Cabriolet :).
Meine Reisebegleitung A.B. und ich fuhren weiter an der Küste entlang, bis wir schließlich an unser Ziel gelangten, das Dorf Cadaqués, besonders das Salvador Dali Museum von Portlligat.
Nettes kleines Museum. Höchst empfehlenswert für all die, die sich für den berühmten spanischen Meister der Avantgarde interessieren.
Unmissverständlich Dali…
Hmmm. Vielleicht Warhol? 🙂
Und schließlich der lang ersehnte Hauptgang: das Teatre-Museu Dalí in Figueres. Oh mein greller Surrealismus! Dieser Typ! „Verrückter Typ!“ Ich atmete weiter, während ich verschiedene Ausstellungsstucke betrachtete. Genie? Bin mir nicht sicher. Originell? Definitiv. Interessant? Vollkmmen.
Ich war hier vor zehn Jahren und ich werde wiederkommen, so faszinierend ist es.
Was für ein Ort! Direkt vor dem Eingang gibt es alle Arten von verrückten Kunstwerken. Sie können viele „Erklärungen“ zu den bunten, multimedialen, total verrückten Artefakten hier finden, aber ich denke nicht, dass sie wirlich das erklähren können, was in Dalis Kopf vorging, als er sie erstellte. Aber wen interessiert es? Am besten ist es, alles zu sehen und in seiner eigenen Weise wahrzunehmen.
Hier haben wir das Regentaxi. Für mich ist es das Totenfahrzeug, da es so deprimierend und morbide ist. Wie schon gesagt: jedem das Seine…
Sie waren nie hier? Kommen Sie her und lassen Sie sich beeindrucken!
Schwebende Werke, hängende Werke, zerbrochener Geist…
Aber keine Menschenseele im Haus! Es stellt sich heraus, dass sie sich (nun, nicht alle von ihnen:) im Castell de Púbol befinden.
Aha! Also, das heißt, dass es noch einen anderen Ort gibt, den ich in Katalonien sehen muss. Schön. Das heißt also, dass ich bald zurückkommen muss…
…Nicht wirklich nach Hause, aber nach Italien…