Kamtschatka 2012: Bären.

Tag 2. Bären, Bären überall – doch keinen muss man fürchten

Der Kuril-See ist nicht nur für seine Umgebung und die nahen Vulkane, sondern auch für die dortige demographische Situation der Bären berühmt – denn es gibt Unmengen davon!

Im Alleingang oder in Familiengruppen – Mütter und ihre Kleinen – streunen sie um die Lager herum. Das Lager in dem wir untergebracht waren, war komplett von einem Zaum umringt, um es von der bärenbewohnten Wildnis zu trennen. Der Zaun steht ein ganz klein wenig unter Spannung – gerade genug um den großen, plüschigen Säugetieren einen Schrecken einzujagen, nicht mehr – damit den Bären die Lust vergeht, mit all ihrer Kraft und all ihrem Gewicht den Zaun zu durchbrechen.

Wie uns gesagt wurde, berühren Bären unbekannte Gegenstände mit der Nase, und ein leichter elektrischer Schlag reicht aus, um den „Auto-Piloten“ des Bären zu korrigieren. Sie nehmen von den Menschen hinterm Zaun keine Notiz, leben ungestört ihr Leben und grasen sogar nur wenige Meter vor der Abgrenzung.

Wir haben beobachtet, dass alles außerhalb der Abzeunung relativ friedlich war – all die Bären, die umherschweiften, schienen ruhig und guter Laune zu sein… bis ein älterer Bär anfing, einem jüngeren und schwächeren Mitglied des Rudels auf den Pelz zu rücken – was dazu führte, dass der jüngere, der die Nase voll hatte, sich für die Flucht und gegen den Kampf entschied, und über die (verständlicherweise) kürzeste Route, die geradewegs durch unser Lager führte. Es war, als ob er den Zaun vergessen hatte und er rannte schnurstracks darauf zu. Armes Ding. Er hat sich schnell daran erinnert, das ist sicher! Ihm ging’s aber gut – er war nur etwas verschreckt! Einer alten Volkssage zufolge „hat ein Nilpferd schlechte Augen – aber bei seiner Größe ist das kaum ein Problem.“ 🙂

Nicht lange nach unserer Ankunft…