16. Tag (2). Auf zum Tolbatschik!
Es gibt kaum Touristen, die sich in der Hochsaison für den Tolbatschik interessieren, sowie…Büroleute sich kaum für soziale Netzwerke innerhalb der Bürozeiten interessieren! Aber diese Jahr gab es sogar noch mehr Touristen als normalerweise – fast zu viele. Die Leningrad Base, wo wir untergekommen sind, war gefüllt mit über hundert Touristen aus aller Herren Länder – mit Gruppen aus Polen und Deutschland unter Anderem. Aber das ist auch nachvollziehbar, da es hier unglaublich viel zu sehen gibt. Neben der schwarz-roten Wüste und den Bergen der nördlichen Vulkanspalte, kann man auch den Ploskiy (eben) und Tolbatschik besuchen – Pflichtprogramm!
Man muss nicht bis auf den Gipfel steigen (3140m) – es gibt einen Aussichtspunkt etwas unterhalb (3080m) des Gipfels. Hinaufzukommen ist einfach – auf einem gut angelegten Pfad, von dem man nur schwer abkommen kann. Abgesehen von der Zweckmäßigkeit des Pfades, ist es für den allgemeinen unsportlichen Büromenschen trotzdem eine körperliche Herausforderung, 1000m den Berg hochzuklettern. Aber den Berg zu erklimmen ist definitiv den Schweiß wert – Sie werden es nicht bereuen. Vom Aussichtspunkt aus, die relative neu entstandene Kraterlandschaft zu sehen, die sich über zwei Kilometer ausdehnt und 500m tief ist, ist unbeschreiblich.
Was für eine Aussicht!
Es gibt nur ein Problem, wenn es darum geht, solche Ausblicke bestaunen zu dürfen: das Wetter in Kamtschatka ist leider völlig unvorhersehbar. Es kann morgens ganz klar und hell sein, mit keiner einzigen Wolke am Himmel, aber Nachmittags kann ein Vulkan plötzlich völlig von Dampf verhangen sein, was den Ausblick auf Meter anstatt Kilometer beschränkt!
Ich bin schon zweimal Opfer des launischen Wetters vom Tolbatschik- Gebiet geworden. Trotzdem versuchte ich es zum dritten Mal. Und Ich habe echt Glück gehabt. Alle guten Dinge sind drei – endlich konnte ich den Krater des Tolbatschik bei normalem Wetter betrachten. Alles, in seiner eleganten und großartigen Vollständigkeit! Es war nur schade, dass das ganze Ausmaß des Ausblickes nicht in den Bildsucher meines Fotoapparates passte. Ich war wirklich dort und habe einfach die Panoramaeinstellungen auf meiner Kamera vergessen! Nun gut. Das hat wohl zu bedeuten, dass ich noch weitere dreimal wiederkehren muss, um eine Möglichkeit zu finden, diesen Anblick richtig zu fotografieren.
Auf dem Weg fanden wir verschiedenen merkwürdige, Tierähnliche Versteinerungen:
Eine versteinerte Schildkröte?
Ein vulkanisierter Vogel?
Ein minaralisiertes Schnabeltier, ohne Gliedmaßen?
17. Tag (3). Die verlorene Welt.
Die nördliche Vulkanspalte ist ein großartiger Ort. Eine rot-schwarze Welt. Man kann sich richtig vorstellen wie es wohl sein mag, auf einem anderen Planeten zu stehen. Eine schwarze Schlammwüste mit Gipfeln und Tälern von Nanovulkanen, die hier und dort verstreut liegen.
Pflichtprogramm:
- Auf drei oder vier der roten Berge zu steigen. Die Aussicht ist fantastisch, auch wenn man nicht ganz bis nach Oben kommt. Auf einigen Hügeln ist der Boden der Gipfel unter Ihnen noch heiß. So heiß, dass wenn man einen Ast von einem Baum (zugegebenermaßen müssen Sie diesen mitbringen, da es hier keine Bäume gibt) in eine der Ritzen im Boden steckt, dieser abbrennen wird. Und erst die Farben hier oben – ohhhhh die Farben.
- Am Zvyozdichka Vulkan entlang zukrakseln. Er ist nur 80 Meter hoch, aber der Aussblick ist unglaublich.
- Durch den „toten Wald“ fahren, welcher vor ca 50 Jahren durch Lava und Asche versengt wurde. Gruselig.
- Wenn Sie Zeit haben, versuchen Sie auch zur südlichen Vulkanspalte zu fahren (drei oder vier Stunden brauchen Sie für die Strecke; wir hatten leider keine Zeit).
Die Berge, die bunten „vulkanischen Teppiche“ und alles Andere sieht völlig unterschiedlich aus, je nachdem was für ein Wetter ist –Sonne oder Regen – die Farben der nassen Felsen sind viel heller und leuchtender als wenn diese trocken sind z.B.
Das ist alles dazu! Alles, was ich jetzt noch zu erzählen habe, handelt vom Rafting und vom Angeln und dann ist es für diese Jahr vorbei mit Geschichten von der Halbinsel Kamtschatka – bis zum nächsten Mal 🙂