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Löchriges Java.

Juhuu! Ein weiteres Torpedo der Cyberkriminellen gegen Microsoft Office wurde von unserem schlauen und hartnäckigen Cyber-Schutz abgewehrt.

Kürzlich wurde eine neue, aber eigentlich ganz gewöhnliche Attacke entdeckt: Beim Öffnen von Word-Dokumenten wird heimlich Schadcode auf den Computer übertragen. Das alleine ist noch keine Schlagzeile wert, wenn es nicht eine Zero-Day-Attacke wäre, also ein Angriff, der eine bisher unbekannte Sicherheitslücke in Microsoft Office ausnutzt, für die es noch keine Patches oder Updates gibt, und die von den meisten Antiviren-Programmen nicht entdeckt wird. Sie können sich natürlich denken, dassunsereProgramme den Angriff dank ihres engmaschigen Netzes sofort entlarvt haben!

Unser automatischer Schutz vor Exploits hat das unnormale Verhalten aufgespürt und die dahinter steckenden Angriffe blockiert. Ohne Updates, ohne Wartezeit, ohne Ärger. Direkt abgeschossen.

Zero-Day-Angriffe sind heute eine ernste Gefahr.

Sie müssen mit voller Kraft abgewehrt werden. Allerdings sind viele Antiviren-Programme gegen diezukünftigen Risiken solcher Zero-Days machtlos, da sie vor allem mit Signaturen arbeiten, die „Schutz vor zukünftigen Bedrohungen“ nur auf dem Papier/auf der Schachte „bieten“ (allerdings auf schönem Papier/glänzender Schachtel  ). Aber das ist auch ganz klar! Denn schließlich benötigt echter – effektiver! – Schutz vor zukünftigen Gefahren ziemliches Hirnschmalz und große Entwicklungsressourcen. Nicht jeder Hersteller hat Ersteres, und wenn ein Hersteller das Zweite hat, reicht das nicht immer.Und wir reden hier von Technologien, die überhaupt nicht einfach zu kopieren sind…

Und auch wenn Buddha und die New-Age-Jünger in Bezug auf Individuen vielleicht recht haben, wenn sie sagen, man solle im Heute leben, im Moment – für die IT-Sicherheit gilt das nicht, wie wir uns sicher sind. IT-Sicherheit muss ständig in die Zukunft blicken und vorhersehen, was in den Köpfen der Cyber-Straftäter vor sich geht – bevor etwas passiert. Ein bisschen wie in Minority Report. Deshalb war „proaktiv“ schon Anfang der 1990er Jahre auf unserer Agenda – damals haben wir in der IT-Security-Branche für Furore gesorgt, da wir unter anderem eine Heuristik und unseren Emulator entwickelt hatten.Vorausdenken liegt bei Kaspersky Lab einfach im Blut!

Seit damals hat sich die Technologie neu erfunden, wurde verbessert und erweitert, bis vor etwa zweieinhalb Jahren alle Funktionen zum Schutz vor dem Ausnutzen bekannter und unbekannter Sicherheitslücken unter dem Dach des automatischen Exploit-Schutzes zusammengefasst wurden. Und das war gerade rechtzeitig. Denn damit konnten wir proaktiv eine ganze Menge zielgerichteter Attacken aufdecken, inklusive RedOctoberMiniDuke und Icefog.

Dann kam ein plötzlicher Ausbruch ungesunden Interesses an Oracles Java, doch der Exploit-Schutz war auch hier zur Stelle: Er hat das ganze ungesunde Zeug bekämpft. In den Kampf geführt hat den Exploit-Schutz das Java2SW-Modul – das extra für das Aufspüren von Angriffen über Java entwickelt wurde.

Und über dieses Modul möchte ich Ihnen heute etwas mehr erzählen.

Die Software-Landschaft in einem typischen Computer ist ein bisschen wie eine alte Patchworkdecke: Viele Flicken und genau so viele Löcher! Sicherheitslücken in Software werden regelmäßig gefunden (und je beliebter ein Programm ist, desto mehr und desto öfter werden welche darin aufgespürt), und die Hersteller der Software müssen diese schließen, indem sie Patches veröffentlichen…

…Aber Nummer 1: Software-Entwickler veröffentlichen Patches nicht sofort; manche sitzen monatelang untätig herum!

Aber Nummer 2: Die meisten Anwender vergessen (oder kümmern sich nicht darum), Patches zu installieren, und arbeiten mit der löchrigen Software weiter.

Allerdings: Die große Mehrheit der weltweiten Computer ist mit Antiviren-Software ausgestattet!

Was muss man also tun? Ganz einfach: Java2SW auf die Bühne bringen. Warum? Weil es im Java-Bereich zwei Fliegen mit einer Klappe schlägt.

Allgemein kann man sagen, dass die Java-Architektur, vom Sicherheitsstandpunkt aus betrachtet, recht fortschrittlich ist. Jedes Programm wird in einer isolierten Umgebung ausgeführt (JVM – Java Virtual Machine), und zwar unter der Aufsicht eines Security Managers. Allerdings wurde Java leider zum Opfer seiner eigenen Popularität – egal wie gut das System geschützt war, wurden dennoch bald (direkt proportional zur Beliebtheit) Sicherheitslücken gefunden.Sicherheitslücken werden früher oder später immer gefunden, und jeder Software-Entwickler muss sich darauf vorbereiten. Vor allem durch (i) die frühzeitige Entwicklung schützender Technologien, (ii) schnelle Reaktion und (iii) die Information der Anwender, wie wichtig das Installieren von Patches ist.

Mit Blick auf Java, hat Oracle in Bezug auf die eben genannten Punkte keine tolle Arbeit geleistet. Sie haben sogar so  mies gearbeitet, dass Anwender en masse angefangen haben, Java von ihren Browsern zu deinstallieren – egal, wie umständlich das Öffnen bestimmter Webseiten dadurch wurde.

Urteilen Sie selbst: Die Zahl der Sicherheitslücken, die im Jahr 2010 in Java gefunden wurden, betrug52; 2011 waren es 59; 2012 waren es 60; im Jahr 2013 dann180 (und das Jahr ist noch nicht ganz vorbei)! Während die Zahl der Angriffe über diese Java-Sicherheitslücken ähnlich besorgniserregend stieg:

Java2SW

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K-Love und KISses 2014 – Teil 1

Hipp, hipp Hurra! Juhuu! Wow! Die aktuelle Inkarnation von Kaspersky Internet Security (KIS) ist angekommen!

Traditionell veröffentlichen wir einige neue Heimanwenderlösungen im Spätsommer – und gerade eben haben wir fast weltweit und in allen wichtigen Sprachen die neue Kaspersky Internet Security 2014 offiziell veröffentlicht. Wenn Sie interessiert sind, können Sie das Programm hier herunterladen. Wichtige Hinweise zum Upgrade von einer älteren Version finden Sie hier.

Ebenfalls traditionell zu dieser Zeit, erzähle ich Ihnen, was in der neuen Version zu finden ist…

Zunächst muss ich sagen: Es gibt viele Neuigkeiten! So viele sogar, dass ich sie einzeln in mehreren Beiträgen vorstellen werden, denn die Fakten zu den neuen Funktionen würden nicht alle in einen Beitrag passen, wenn Sie nach dessen Lektüre noch ruhig schlafen möchten…

Also, los geht’s… mit Beitrag Nr. 1:

Im Grunde hat KIS 2014 noch mehr Schlagkraft als ihr bereits sehr schlagkräftiger Vorgänger KIS 2013 – die auch ohne die aktuellen Neuerungen sehr gut war. Der aktuelle Schutz ist aber noch härter, besser, schneller, stärker. KIS kam für eine Nip/Tuck-Behandlung ein komplettes Facelifting der Bedienoberfläche unters Messer, und auch die Logik der Hauptfunktionen wurde überarbeitet. Es gibt neue Funktionen für den Schutz von Online-Geldtransaktionen (wir haben den Sicheren Zahlungsverkehr aufgemotzt); es gibt neue Funktionen in der Kindersicherung; es gibt einen neuen Schutz vor schädlichen Screen-Blockern; und es gibt verschiedene neue Leistungssteigerungen und Optimierungswerkzeuge, um den Schutz noch unsichtbarer und unaufdringlicher zu machen.

Doch die beste Funktion dieser Version ist diejenige, in die wir die meiste Arbeit gesteckt haben: der Schutz vor zukünftigen Bedrohungen. Denn wir haben – sehr zum Missfallen der Cyberkriminellen – mehrere spezialisierte Avantgarde-Technologien hinzugefügt (von denen keine in den Produkten der Mitbewerber zu finden ist). Nein, wir haben keine Zeitmaschine benutzt; und auch keine Cyberkriminellen gejagt und eine Jack-Bauer-Befragung durchgeführt, um ihre Pläne herauszufinden J. Wir haben schamanisch in die Zukunft geschaut, einige grobe Berechnungen der logischen Entwicklung von Cyberschädlingen angestellt, und diese in unseren neuen Technologien zum Schutz vor Bedrohungen angewandt.

Unter diesen Schutzmaßnahmen vor zukünftigen Bedrohungen möchte ich den frisierten automatischen Schutz vor Exploits hervorheben, zwei spezielle Technologien aus unseren Unternehmenslösungen, die für unsere Heimanwender-Produkte angepasst wurden: ZETA Shield und den Modus für vertrauenswürdige Programme – hinzu kommt noch ein eingebauter, proaktiver Anti-Blocker.

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Schutz für Mutter SCADA

Hallo zusammen!

Wir bewerten laufend die Computer-Weltlage, indem wir die IT-Welt mit verschiedenen Hi-Tech-Instrumenten abtasten, Messwerte von unterschiedlichen Internet-Sensoren erhalten, und das „Informations-Hintergrundrauschen“ studieren. Von den Informationen, die wir so bekommen, können wir zusammen mit Daten anderer Quellen stets die Körpertemperatur und den Blutdruck der Computerwelt berechnen und sorgfältig die Problemzonen überwachen. Und was wir momentan sehen – darüber möchte ich in diesem Beitrag erzählen.

Für viele scheinen private Computer, Tablets, Handys, aber auch Firmennetzwerke die krankesten Elemente der digitalen Welt zu sein – das ist die Computerwelt, von der die meisten Menschen wissen. Doch da liegen sie falsch. Zwar passiert der Großteil der Cyber-Attacken im „traditionellen“ Cyberspace (Cyberspionage, Cyberkriminalität, usw.), allerdings sind diese Bedorhungen nicht die Hauptgefahr. Viel mehr Angst sollten uns Computerangriffe auf Telekommunikationssysteme (Internet, Mobilnetzwerke) und ICS (automatisierte Industrial Control Systems) machen.

Eine unserer Forschungen, Teil unseres laufenden Secure-OS-Projekts, hat einen alarmierend niedrigen Stand des „Computer-Immunsystems“ für Kontrollsysteme kritisch wichtiger Infrastrukturen entdeckt. ICS, inklusive SCADA, die aus Software und computerisierter Hardware bestehen, sind für die Kontrolle – und den reibungslosen, ausfallfreien Betrieb – technischer Prozesse in praktisch jedem Industriebereich verantwortlich, sei es bei der Stromerzeugung, im Transportwesen, bei Massenmedien und so weiter. Computersysteme kontrollieren kritische Aspekte aller modernen Autos, Flugzeuge und Züge; jedes Kraftwerk und jedes Wasserwerk, jede Fabrik und sogar jedes moderne Bürogebäude (Aufzüge, Strom- und Wasserversorgung, Notfallsysteme wie Rauchmelder und Sprinkler, Klimaanlagen, usw.). SCADA und andere ICS – werden nicht wahrgenommen, arbeiten in einer Ecke im Hintergrund, und niemand nimmt davon Notiz… aber sehr viel hängt von ihnen ab.

Nun, wie bei anderen Computersystemen auch, können SCADA & Co. Schadprogrammen und Hacker-Angriffen ausgesetzt sein, wie der Stuxnet-Wurm  im Jahr 2010 zeigte. Deshalb ist der Schutz kritisch wichtiger Systeme zu einem strategischen Hauptbereich für die IT-Sicherheit in den meisten entwickelten Ländern geworden, während manche Länder als Antwort auf Cyberattacken auf kritische Infrastrukturen sogar in den Krieg ziehen würden – einen echten Krieg mit Panzern und Bomben (wenn Sie das verantwortliche Land herausfinden können). Das Spiel wird also auf jeden Fall heißer.

Natürlich sind auch wir an der SCADA-Sicherheit dran, und das schon eine ganze Weile. Während der letzten Jahre haben wir detaillierte Analysen von ICS erstellt, grundlegende Prinzipien von SCADA-Systemen aufgestellt, und den Prototyp einer Sicherheitslösung zum Schutz von SCADA-Systemen vor Schadprogrammen entwickelt – basierend auf traditioneller Endpoint-Security und unserem Secure-OS. Noch gibt es keine finalen, verkaufsfertigen Produkte, doch wir arbeiten daran – also wird es bald etwas geben…

Während wir nun unsere übliche Analyse der SCADA-Sicherheit fortführten, sind wir auf eine verdammt große Überraschung gestoßen: Wir sind über „Mother-SCADA“ gestolpert, das wichtigste, tonangebende, allmächtigste ICS der ganzen Welt, von dessen reibungslosem, ausfallfreiem Betrieb wortwörtlich alles auf dem Planeten abhängt: wie das Frühstück schmeckt und wie hoch die jährliche Bonuszahlung ausfällt, bis zur Länge von Tag und Nacht sowie der Geschwindigkeit, mit der die Sonne und die Sterne über den Himmel wandern.

Ja, wir haben das SCADA-System gefunden, dass alle technologischen Prozesse der Matrix verwaltet!

Mother SCADA admin panel

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