WENN DAS MEER NOCH EINEN METER ANSTEIGT, IST ES AUS MIT DEM MALEDIVEN-PARADIES.

Ich hätte nie gedacht, dass ich eines Tages auf den Malediven sein werde.

Warum? Nun, meine Reisen führen mich normalerweise an Orte, an die ich aus dienstlichen Gründen reisen muss. Und die Malediven? Keine Besprechungen, Vorträge oder Konferenzen, und keine Geschäfte, die hier abgewickelt werden…

Natürlich gibt es Zeiten, in denen ich als reiner Tourist in das ein oder andere exotische Land komme, aber mein Lieblingstourismus hat eher mit Rucksäcken, Zelten und Vulkanen zu tun, nicht mit Sonne, Sand und Meer. Also… die Malediven? Häh?

Als mir vorgeschlagen wurde, wir „sollten die diesjährige Vorstandssitzung auf den Malediven haben“ – nun, da brauchte es nicht viel Überzeugungskraft. Schließlich weiß jeder, dass die Malediven sonnendurchflutete, paradiesische Inseln sind. Warum sollte ich also dagegen sein? Also machten wir uns auf den Weg in Richtung des Indischen Ozeans…

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Als wir dort ankamen, war sofort klar, dass dieser Ort seinem Ruf wirklich gerecht wird. Ein Archipel eindrucksvoller Atolle mit klarem, grünem Wasser, sauberen, weißen Stränden, dem klarsten Himmel, unvermeidlichen Palmen, schicken Hotels mit Strandhäusern statt normalen Zimmern, und noch viel mehr OMG.

Noch etwas bemerkten wir sofort. Und zwar, wie klein all die Inseln sind, aus denen der Archipel besteht. Klein in der Fläche, aber auch klein in der Höhe. Diese Inseln haben wirklich ein vertikales Handicap: Insgesamt sind sie nur zweieinhalb Meter hoch!

Das brachte mich zum Grübeln… wenn der Wasserspiegel der weltweiten Meere weiterhin im aktuellen Tempo ansteigt… oh je: Die Malediven werden in nicht allzu ferner Zukunft komplett untergehen. Und all die Schönheit wird für immer verloren sein, à la Atlantis. Neeeeiiin!

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MaldivesAlso wirklich. Ich dachte, solche Inseln gäbe es nur in der Fantasie oder sie würden für Broschüren mit Photoshop bearbeitet!!

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Meine Gedanken arbeiteten weiter an diesem Thema…

Hmmm, globale Erwärmung und der anscheinend unaufhaltbare Anstieg des Meeresspiegels… Klar, jeder die meisten Menschen möchten Stabilität und Frieden auf dem ganzen Planeten und dass es jedem immer besser geht, doch die Natur scheint ein Händchen dafür zu haben, zu machen was sie will, unabhängig von allen guten Absichten… Wo will ich mit diesem Gedanken hin?…

…Dass es zumindest für mich so scheint, als würde die Schuld an der globalen Erwärmung meist direkt auf den Menschen geschoben. Der Mensch ist kurzsichtig und dumm genug, mit all seinen schmutzigen Abgasen langsam schnell die Umwelt des Planeten zu zerstören und sich nicht darum zu kümmern.

Aber ist das wirklich so einfach? Globale Erwärmung läuft schon seit mehreren Hundert Jahren! Und ich meine damit nicht erst seit der industriellen Revolution. Ich würde sagen, die industrielle Revolution ist eine Konsequenz der globalen Erwärmung!

Die Sonne fing vor mehreren Hundert Jahren an, heißer zu werden, die Früchte und das Gemüse auf der Oberfläche der Erde nutzten das zu verbesserter Photosynthese – es gab mehr Obst und Gemüse und die Menschen pflanzten sich dadurch stärker fort, was dazu führte, dass immer mehr Mannstunden mit Kreativität und der Erfindung von Dingen gefüllt werden mussten; Dinge wurden erfunden und mussten dann massenhaft hergestellt werden. Und erst dann sprossen überall Fabriken aus dem Boden, mit ihren Kaminen, die endlos toxischen Schmutz ausspuckten. Das ist zumindest eine der Theorien.

Wie auch immer, zurück in die Gegenwart…

Wenn wir so weitermachen und nichts verändern, sieht es so aus, als würden alle Gletscher schmelzen und der Meeresspiegel ansteigen. Und das würde für Orte wie die Malediven und andere tief liegende Länder das Aus bedeuten. Wenn wir allerdings Forschungsarbeiten der letzten Jahre ansehen, bemerkt man, dass es (in der fernen Vergangenheit) Zeiten gab, zu denen der weltweite Meeresspiegel 100-fach, manchmal sogar 200-fach höher lag als derzeit! Dann war da das Cryogenium, eine Zeit von der angenommen wird, dass der GANZE PLANET (!) unter einem einzigen Gletscher lag… für Millionen von Jahren. Es gab auch eine andere Zeit, in der die Polarkappen schmolzen und Dinosaurier lebten, badeten und sich in perfekten klimatischen Bedingungen eine schöne Sonnenbräune holten – und auch damals lag der Meeresspiegel 200 Meter höher als heute. Ok, ok, das alles war vor Hunderten von Millionen Jahren… Ich will nur sagen, dass damals der Mensch nicht da war, um ihm die ganze Schuld zu geben, es aber dennoch passiert ist.

Was passiert also mit dem Klima?

Um ehrlich zu sein, ich habe keine Ahnung. Ich bin bei diesem Thema kein Spezialist – wie das oben Gesagte vielleicht klar macht (das sind nur Gedanken – ich freue mich auf Kommentare). Was ich weiß, ist, dass Gletscher schmelzen – überall. In Europa, in Alaska, in Neuseeland… – ich habe es selbst gesehen, ich war schockiert und entsetzt, und ich habe einige Fotos gemacht.

Sie schmelzen mit katastrophaler Geschwindigkeit. Warum?

Ich wünschte, die Spezialisten würden anfangen, sich einig zu werden. In der Zwischenzeit frage ich mich… kommen wir vielleicht ans Ende einer Wärmeperiode und gehen wir bald in eine Periode der Abkühlung, in der die Holländer wieder einmal entlang der Deiche Schlittschuh fahren können, die Londoner Themse zugefroren sein wird und wir vor wachsenden Gletschern, die von den Polen kommen, stehen, die geschmolzen werden müssen, bevor sie das Land überrollen. Wie würde man sie schmelzen? Das wäre sicher ein interessantes und lukratives Geschäft. Oder wird genau das Gegenteil eintreffen und es wird immer wärmer?

Doch gehen wir kurz zurück zum „Warum“ der Gletscherschmelze…

Ich glaubte immer, die Menschen wären schuld, weil sie den Planeten verschmutzen und seine Ökologie und sein Klima durcheinander bringen, und damit am Schmelzen der Gletscher schuld sind. Aber jetzt bin ich da nicht mehr so sicher. Klar, die Menschen verschmutzen den Planeten und bringen seine Ökologie und sein Klima durcheinander – ziemlich. Es ist nicht so, dass es keine Luftverschmutzung gäbe, richtig? Aber ist der Mensch am Großteil der Probleme schuld? Ich bin mir da jetzt nicht mehr so sicher. Warum? Wie? Weil ich angefangen habe, auf Vulkane zu steigen! Verschiedene Vulkane. Welche, die schon lange erloschen sind, aber auch aktive. Ich habe die wahre Macht der Natur gesehen, die Kraft der Erde. Und dann gibt es noch eine andere, sogar noch größere Macht, die die Umwelt beeinflusst – eine Macht aus dem Weltraum.

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Machen wir einen kurzen, aber einen relevanten Abstecher: Da wir auf den Malediven sind und es um deren mögliche Überflutung geht… nun ja, also… woher kam das Wasser auf der Erde?

Haben Sie sich diese Frage auch schon einmal gestellt? Und warum ist so verdammt viel davon da? Nun, kein Problem, wenn Sie das nicht wissen – jeder, der darüber schon einmal nachgedacht hat, war anschließend noch verwirrter als vorher :).

Es gibt da einige Theorien: Kometen brachten das Wasser zur Erde, als sie vor Äonen damit kollidierten; oder es kam aus Vulkanen; oder von beidem… Da bleibt uns nur ein Wort: Rätsel. Wir wissen nur, dass die Planetenoberfläche von einer riesigen Menge Wasser bedeckt ist und dass so ziemlich jeder lebende Organismus auf diesem Planeten daraus besteht – bis zu 80 Prozent! Aber woher das alles kommt… weiß keiner. Gespenstisch!

Während ich diese Worte eines Abends an einem Strand auf den Malediven schreibe, wird meine Aufmerksamkeit auf ein anderes, rätselhaftes Naturphänomen gelenkt, das sich langsam über den Himmel bewegt: Diese graue Scheibe mit Kratern – der Mond.

Moon @ MaldivesDie helle Seite des Mondes

Also kommen wir zu ein bisschen Mond-Physik…:

Wenn wir bestimmten wissenschaftlichen Beobachtungen glauben, entfernt sich der Mond pro Jahr um drei Zentimeter von der Erde. Die Umlaufbahn des Mondes um die Erde – übrigens wissen wir von dessen genauer Umlaufbahn auch recht wenig, genau wie beim Ursprung des Wassers – wird jedes Jahr ein paar Zentimeter von der Erde weggedrückt. Das sind drei Meter pro Jahrhundert… Oder ein halber Kilometer seit dem Römischen Reich. Aber das wird nicht ewig so weitergehen: Denn irgendwann in der fernen Zukunft wird unser Mond der Erde für immer Lebewohl sagen: wahrscheinlich sogar „Goodbye Cruel World„.

Was? Nein, ich war nicht am lokalen, schwarzgebrannten Fusel. Die Anziehungskraft der Erde wird eines Tages nicht mehr ausreichen, den widerspenstigen Mond in seinem Orbit zu halten, also wird er einfach abhauen. Aber wohin wird er fliegen? Wie schnell? Was wird aus unserem armen Mond werden? Und wann wird diese gnädige Freilassung passieren?

Ich frage mich, ob Astronomen unter den Lesern sind. Wenn ja, habe ich drei Fragen für sie:

  1. In ungefähr wie vielen Milliarden Jahren wird sich der Mond aus dem Orbit um die Erde losreißen?
  2. In ungefähr wie vielen Milliarden Jahren wird er anfangen, um die Sonne zu kreisen?
  3. Da der Mond anfangen wird, die Sonne auf der gleichen Achse wie die Erde zu umkreisen, kann es passieren, dass der Mond schließlich auf die Erde trifft? Und wenn – wann wird das ungefähr sein? Oder wird die Sonne bis dahin so massiv und heiß geworden sein, dass sie bereits alle Planeten und Monde im Sonnensystem aufgefressen hat?

Ich bin nur neugierig.

Und was, wenn sich die Astronomen bei Ihren Theorien irren: Wenn die Sonne nicht alles auffrisst und die Erde und der Mond kollidieren – wird das bedeuten, dass es eine neue Theia geben wird?… In dieser Welt diesem Universum gibt es nichts Neues :). Nur das schon lange Vergessene. Das waren meine Gedanken, als ich vom Strand auf den Malediven aus den Mond betrachtete. Die Strände sind hier so. Sie ermutigen zur Meditation, helfen dem Tiefsinn :). Ein bezaubernder, paradiesischer Ort!

Leider gibt es nichts Gutes ohne etwas Schlechtes, das es Gut macht. Das Schlechte hier ist unter anderem der Regen – eine ganze Regensaison. Und auch wenn die Malediven weit von jeder tektonischen Aktivität entfernt sind, leiden sie trotzdem darunter – in der Form von Tsunamis. Das Erdbeben des Jahres 2004 verursachte einen Tsunami, der über die Malediven zog, viele Menschenleben forderte und enormen Schaden anrichtete. Vielleicht ist die Angst vor einem weiteren Tsunami der Grund für die Schwimmwesten, die hier in jedem Hotelzimmer zu finden sind. Für alle Fälle…

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Ich erzähle Ihnen noch ein kleines bisschen von dem Hotel, in dem wir hier übernachtet haben. Ein kleines bisschen, da die Zeiten sehr… turbulent sind, und ich hier in diesem sonnigen Paradies bin. (Aber wann ist es schon einmal nicht turbulent, irgendwo auf dem Planeten?)

Wir sind im Naladhu-Hotel, das sehr schön ist. Sehr exklusiv und privat. Ich mochte vor allem den privaten Swimmingpool – in jedem Strandhaus! Ich fragte mich, wo das Wasser herkam, da keine Öffnungen sichtbar waren, durch die es hätte fließen können. Es stellte sich heraus, dass das Wasser von dieser Dusche-mit-Wasserfall kommt:

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Ein Abend auf der Holzterrasse, zum Einsaugen der tollen Aussicht, des Aromas und der klaren Meeresluft:

Maldives, Naladhu hotel

Das einzige Problem… man schafft es hier einfach nicht, zu arbeiten! Ich muss zurück in die Kälte und den Schnee!

BTW, wahrscheinlich zum ersten Mal habe ich mein Zimmer nicht mit dem Schlüssel abgeschlossen. Das muss hier einfach nicht sein. Schön :).

Maldives, Naladhu hotel

Ein Mitglied unserer Gruppe musste unerwartet früher abreisen. Später erzählte er mir, dass er nicht mit einem Taxi zum Flughafen gebracht wurde, sondern mit einem Boot – logisch. Der Fahrer Kapitän war zufälligerweise ein Hobby-Experte im Bereich Computer-Netzwerk-Virenschutz, der meinem Kollegen erzählte, dass Kaspersky Lab der absolute Marktführer bei Heimanwendern auf den Inseln sei – und dass er selbst auch unsere Lösungen einsetzt. Das ist doch auch schön :).

Nachdem ich das gehört habe, liebe ich die Malediven noch mehr. Doch um dem noch eines drauf zu setzen, sah ich noch die Flagge der Malediven: Schauen Sie sich die Farben an! Die Liebe zu den Inseln wird ein Leben lang halten!

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Die Malediven: unglaublich luxuriös; doch was wird mit ihnen passieren, wenn der Meeresspiegel früher oder später ansteigt?… Wenn man darüber nachdenkt, ist das traurig und deprimierend. Hoffen wir, dass das eher später als früher passiert – oder noch besser, dass der Anstieg des Meeresspiegels, den viele fürchten, nie passieren wird. Hoffen wir, dass der Mensch erneut super-erfinderisch wird, wie zu Zeiten der industriellen Revolution, und wir den Anstieg stoppen und die Malediven retten können!

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