9 Mrz 2015
GUATEMALA – WAS FÜR EINE GALA (DER FARBIGEN TEPPICHE). TEIL 3.
Hallo zusammen. Hier kommt der nächste Teil unseres Guatemala-Abenteuers. Heute geht es um das, was wir beim Spazierengehen in Antigua Guatemala entdeckt haben.
Kurz zum Hintegrund: Antigua war eine der Hauptsädte des Landes in der Zeit des spanischen Kolonialreichs. Über die Jahre wurde das arme Ding dreimal durch vulkanische oder seismische Brutalität zerstört: Zum ersten Mal im Jahr 1541 – durch einen Lahar (Schlammstrom) vom Vulkan Agua; und dann in den Jahren 1717 und 1773 durch Erdbeben. Wie viel Unglück kann man haben? Nach dem dritten Mal beschlossen die Behörden, die Stadt an eine sicherere Stelle zu setzen – wo sie heute noch steht. Die Ruinen von Antigua wurden verlassen und waren für Jahrhunderte unbevölkert. Der Schatten der früheren kolonialen Größe ist noch heute in den Dutzenden (!) imperialen Kathedralen- und Kirchenruinen zu sehen. Wenn der Ort in Ruinen so beeindruckend aussieht, wie muss er dann erst intakt und mit den Dächern auf den Häusern ausgesehen haben!
Hier ein paar Fotos, die den Alltag in der Stadt zeigen. Im Hintergrund auf praktisch jedem Foto können Sie einen der vielen Vulkane in der Umgebung sehen – drei (!) davon sind aktiv.
Erinnert irgendwie an den – ebenfalls kolonialen – Hauptplatz und die Gebäude in Cusco, Peru
Der Blick auf die Stadt von einem Hügel in der Nähe:
Wie es das Schicksal wollte, waren wir zum Semana Santa – auch bekannt als Karwoche – in der Stadt. Feierlichkeiten, die auf Ostern hinführen. Semana Santa ist am zweiten Sonntag während der Katholischen Fastenzeit – der erste Sonntag nach Aschermittwoch. Oder so ähnlich – ich bin bei religiösen Feiertagen nicht so bewandert; bitte entschuldigen Sie, wenn ich da etwas durcheinander bringe.
Alle Straßen sind an dem Tag für den Verkehr gesperrt und werden komplett für eine religiöse Prozession genutzt. Die Männer tragen violette (die Farbe der Buße) Kittel und tragen Plattformen mit biblischen Szenen. Andere (nicht nur die Männer) legen die Strecke der Prozession mit „Teppichen“ zurück, die per Hand aus bunt gefärbten Sägespänen, Blumen und Gräsern gefertigt werden.
Die Arbeit an jedem Teppich beginnt erst ein paar Tage vor der Prozession, doch am Festtag ist jeder davon um 9 Uhr Morgens für die abendliche Prozession fertig.
Beeindruckende Farben und Symmetrie
Minimalistisch, erinnert an Rothkos Werke
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Moderne Kunst trifft Straßen-Teppich-Design/em>
Die Plattformen sind sehr schwer. Sie werden von bis zu 50 Männern, wie bei einer Beerdigung, auf die Schultern genommen, und alle Träger schwanken ein bisschen unter dem Gewicht. Ich frage mich wie sie die Plattformen um die Ecken der engen Straßen bringen. Leider habe ich das nicht gesehen…
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Eine Frauen-Plattform; sieht genau so schwer wie die von den Männern getragenen aus
Ok. Das war’s für heute. Wir machen uns nun auf den Weg zu den guatemaltekischen Vulkanen… Davon berichte ich in Kürze…