29 Jun 2015
In Kimberley, Australien. Teil 3.
Hallo zusammen!
Nach unseren ersten, etwas vorsichtigen Vorstößen in die wundervolle magische Ecke von Oz (Australien) mit dem Namen Kimberely, war es höchste Zeit, die höllisch heiße Zentralregion zu besuchen – ab in die Savanne und näher ran an die Great Sandy Desert. Denn auch dort gibt es eine ganze Menge zu sehen…
Wenn Sie ungefähr 300 Kilometer von Broome nach Osten gereist sind und aus irgendeinem Grund dort während der Trockenzeit festhängen, ohne Transportmöglichkeit oder Satellitentelefon… haben Sie garantiert keine Chance (und auch kein Wasser). Wahrscheinlich würde Ihr mumifizierter Körper nach zwei oder drei Wochen gefunden werden, oder wohl eher verschwunden sein, nachdem sich die Termiten und andere hungrige Kreaturen daraus ein langanhaltendes Festmahl gemacht haben. Ja mein Herr, dieser Ort ist… eine wunderschön karge, schrecklich einsame, völlig unbevölkerte Savanne ohne Straßen, die sich in jede Richtung über Tausende Meilen erstreckt.
Hmmm. Der letzte Absatz war wohl etwas makaber; und blumig. Lassen Sie mich das noch einmal versuchen…
Wenn Sie ungefähr 300 Kilometer von Broome nach Osten gereist sind, begleitet von zuverlässigen Reiseführern und mit garantierten Transport- und Kommunikationsmöglichkeiten, ist es sehr wahrscheinlich, dass Sie sich plötzlich im wahnsinnig interessanten Windjana-Gorge-Nationalpark wiederfinden (hier). Wenn man den verschiedenen Touristen- und Geschichts-Informationen glauben darf, war hier vor etwa 360 Millionen Jahren – im Devon (dem Zeitalter, in dem Amphibien auftauchten) – die Küstenlinie und unter den Ozeanwellen, die gegen diese Küste schlugen, formte sich ein massives Barriereriff…
(Hmmm. Immer noch… zu viele Worte. Ich muss schneller auf den Punkt kommen.)
…Wie auch immer, später zog sich das Meer zurück und legte das Riff frei, das heute eine terrestrische Felsformation ist. Es ist der Bergzug im nächsten Foto, der die sonnige australische Savanne irgendwie unpassend durchzieht:
Über die Jahrtausende hat dieser Fluss einen tiefen Graben durch den Korallenfels gegraben:
Hier ein paar historisch-geologische Details:
Wir mussten einfach da runter und in den Graben rein… Hmmm, wer hätte gedacht, dass hier Fischen physisch möglich – aber verboten – sein könnte?!
Hier der Eingang zum Graben:
Hier haben wir versteinerte Trilobiten und andere prähistorische Kreaturen im Fels der Devon-Zeit. Seit 360 Millionen Jahren im Stein! Das ist echt schwer zu begreifen.
Ok, dieser schöne Strand ist toll und einen Besuch wert, aber er ist es nicht unbedingt wert, zu lange besucht zu werden. Wir haben dort nichts total Außergewöhnliches gefunden. Wenn Sie also jemals in diesen Teil der Welt kommen sollten, müssen Sie nach dem Spaziergang durch den Graben nur einen halben Kilometer weiter gehen; dann ist es am besten, umzudrehen.
Und nun zu etwas völlig Anderem…
…Krokodile!
Die können SO groß werden:
… und SO fett:
Und sogar so urbanisiert wie hier:
Oh ja… man kann sie genau so gut alle hier haben! Zeigen Sie diese Bilder nur keinen Kindern, schwangeren Frauen oder sich selbst, bevor Sie ins Bett gehen.
Wie auch immer, worauf will ich hinaus?
Auf diesen Fluss…
…Darin wohnen Krokos, denen man, auch wenn sie generell friedfertig sind, nicht zu nahe kommen und sie schon gar nicht aufwecken sollte, wenn sie gerade schlafen.
Als nächstes mussten wir mit einem unerwarteten Schluckauf kämpfen…
Wir kamen vom Flugzeug mit einem Bus nach Windjana und nach unseren Spaziergängen sollten wir einen anderen Bus zurück nehmen. Als wir allerdings am Sammelpunkt ankamen, war der Bus schon weg – 15 Minuten vor der ausgemachten Zeit! Was zum Koala? Das war recht überraschend, da wir uns bereits an die australische Ordnung und den guten Service gewohnt hatten!
Aber was sollten wir nun machen? Wir mussten mit einigen Aborigines, die hier als Ranger arbeiten, verhandeln. Nach einer halben Stunde entspannter Verhandlungen, einigten wir uns schließlich auf einen vernünftigen Transferpreis, stiegen auf ihren Pickup und fuhren in die gleiche Richtung wie der Höllenbus.
Die Verhandlungen an einem ihrer hochangespannten/kritischsten Momente
Das folgende Foto fasst unsere Stimmung perfekt zusammen. Obwohl uns der Bus zurückgelassen hatte, hatten wir auf dem Pickup viel Spaß. Am Ende waren wir ganz froh, dass der Bus ohne uns abgefahren ist. Seien wir ehrlich, die holprige Fahrt werden wir für den Rest unseres Lebens nicht mehr vergessen!
Das war’s für heute.
Alle Fotos gibt’s hier.
Der nächste Artikel kommt schneller als zwei Schwanzschläge eines Koalas dauern; wenn Koalas überhaupt Schwänze haben…