ABSEITS DER PISTE UND ABGEHOBEN IN ISLAND.

Kommen wir zum vorletzten Beitrag über die bezaubernde Insel Island; genauer gesagt, verlassen wir die ausgetretenen Pfade und sogar den Boden – in einem Helikopter.

In nur vier Tagen haben wir mehr als 1.000 Kilometer von Island abgedeckt, und die waren alles andere als langweilig. Von einem – besonders – interessanten Ort zum nächsten gibt es Hunderte weitere ganz besondere Anblicke: wahnsinnig atemberaubende Landschaften mit Vulkanen, Klippen, Gletschern, Wasserfällen, dunkelgrauer Vulkanschlacke und Lavafeldern in einem Meer aus grünem Gras oder lilafarbenen Lupinen, plus umwerfende Sonnenaufgänge und -untergänge, idyllische Szenerien mit Schafen und Pferden… kurz, ein wirkliches Fest für die Augen!

Die Ringstraße ist 1.332 Kilometer lang.

Die Ringstraße kreuzt ein paar Sanderflächen von Gletschern, die immer wieder einmal von den Gletschern überflutet werden.

Ich habe ja schon erwähnt, dass die Straßen hier totaler Euro-Bahn-Standard sind; aber es zeigte sich, dass abgesehen von der Ringstraße die Straßen in den (relativ) dicht bevölkerten Zentren und touristischen Orten eher… knifflig sind. Je weiter man nach links oder rechts von der Ringstraße abfährt, desto rarer wird der Teer auf der Straße. Das ist sogar so schlimm, dass die Autovermieter davor warnen, dass Versicherungen Schäden kaum abdecken, die entstehen, wenn man abseits der Hauptstraße im Schlamm stecken bleibt oder – noch schlimmer – das Auto „versinkt“!

Das ist eine gute, ungeteerte Straße, die für alle offen steht, die die Landschaft genießen möchten.

Wir haben fast selbst so ein Versinken erlebt.

Als wir auf Google Maps unsere Tagesfahrt vorbereiteten, sah die Fahrt entlang des Thórsmörk-Tals ganz gut aus – die Straße geht direkt entlang, die Aussichten werden atemberaubend sein usw. Allerdings fragten wir kurz vor dem Start einen örtlichen Reiseführer, was er über unsere geplante Route denkt. Seine Augen wurden groß, sein Mund öffnete sich und er schüttelte den Kopf erst langsam von einer Seite zur anderen, dann schneller. Hmmm, nicht gerade die Reaktion, die wir erhofft hatten. Schließlich fuhren wir dennoch unsere geplante Strecke, aber – auf Anraten unseres Reiseführers – in diesen Panzern hier:

Konvoy!

Mittlerweile verstehe ich, was unser Reiseführer gemeint hat: Die „Straße“ ist teilweise wirklich keine richtige Straße. Google Maps – reiß dich zusammen!

Es gibt eine Alternative zur Fahrt mit den Panzern auf den Nicht-Ringstraßen – eine die viel günstiger, aber auch ein bisschen unpraktischer ist. Man kann eine Busfahrkarte für eine Woche oder zwei kaufen und sich beim Reisen im „Hop-on-Hop-off“-Modus Zeit lassen. Öffentlicher Transport in Island: beeindruckend.

Und auf der anderen Seite der Budgetskala gibt es für Island-Reisende… den Helikopter! Island am Boden ist wahnsinnig beeindruckend; von oben – noch viel mehr!…