Terra Incognita. Vulkane im Süden Kamtschatkas: Kambalny.

Auch wenn Kamtschatka nicht das bekannteste oder am besten zugängliche Touristenziel der Welt ist, hat es dennoch eine ganze Menge „Touristen-Mekkas“, wie das Tal der Geysire, den Tolbatschik (vor allem während eines Ausbruchs) und die Vulkane Mutnowski und Gorely. Aber es gibt auch weniger gut besuchte Sehenswürdigkeiten, etwa den Vulkan Ksudatsch. Und dann gibt es Orte, an denen man den Pfotenabdruck eines Bären im Matsch ansieht, ohne dass das Herz schneller schlägt – denn es ist nur einer von Tausenden Abdrücken. Und der Anblick eines Schuhabdrucks bringt ebenso wenige Emotionen – denn man sieht niemals menschliche Abdrücke! Denn an diesen Orten lebt niemand und nur eine oder zwei Touristengruppen besuchen sie… pro Jahr! Diese Orte sind total öde, einsam, leer und still: Terra Incognita!

Oh, was für eine Schande. Denn diese Inkognito-Orte sind alles Orte, die man gesehen haben muss! 

Zwei von Kamtschatkas Terra Incognita sind die Vulkane Kambalny und Koschelew.

Leider hatten wir keine Zeit, ganz auf ihre Kraterränder hochzuklettern. Dafür sind wir in ihrer Umgebung ein bisschen herumgewandert und haben dabei Pläne für den nächsten Kambalny/Koschelew-Besuch gemacht: Eine Wanderung vom Pauschetka zum Kambalny, dann hinunter zum Kambalny-See und dann… müssen wir einfach sehen, wie viel Energie noch für die Vulkanbesteigung übrig ist…

Der Kambalny ist 2.161 Meter hoch und seine Vulkankette ist 15 Kilometer lang, er geht direkt von Nord nach Süd, mitten im unteren Teil von Kamtschatka – direkt zwischen dem Ochotskischen Meer und dem Kurilensee.

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Oh, wie wundervoll. Fantastische Spektakel…

Schwarze Felsen, rote Felsen, gelbe Felsen, weiße Felsen; Hügel, Vulkankegel; endlose Landschaftspanoramas. Da drüben links – das Ochotskische Meer, auf der anderen Seite – der Kurilensee, und dahinter am Horizont die Vulkane Scheltowski und Ilyinsky (~25 und 40 Kilometer weg). Was kann ich sagen? Nichts! Das muss man selbst erleben. Unter einer Bedingung: Es muss sonnig sein. Wenn es bewölkt ist (was es meist ist) sieht man gar nichts.

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Die mehrfarbigen Felsen – außerirdisch!

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Und hier sind sie, die Schönheiten: Die Vulkane Kambalny und Koschelew ganz persönlich. 🙂

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Wenn man hier entlangwandert, bemerkt man hin und wieder verschiedene Arten von Vulkanismus: Zischen, Blubbern, Rülpsen und das unmissverständliche Hauchen von unterirdisch kochendem Wasser…

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…Heiße Quellen! Eigentlich unvermeidlich…

Dieser Ort – vor langer Zeit ein geologischer Forschungsposten oder so – heißt Juschni Domik (Südliche Hütte), aber abgesehen von einem halbverrotteten Brett, das einmal als Pfad gedient hat, verrostetem Eisen und zerbrochenem Glas, ist davon nicht mehr viel übrig.

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Der Fluss ist perfekt für meditative Entspannung. Sehr erfrischend…

Wir haben die Kette von der Seite des Pauschetka aus bestiegen. Das sind etwa 800 Meter in die Höhe – mit Rucksäcken. Autsch! Dann noch weitere 200 Meter hoch und dann 10-15 Kilometer wandern. Oh ja. Dieser Tag war physisch sehr anstrengend, vor allem, da hier kaum einfache Wege mit Treppen und Bänken zum Ausruhen zu finden sind. Manchmal sind sie steil und mit losem Geröll unter den Füßen. Typische Schreibtischtäter sollten also sicherstellen, genug zu trainieren, bevor sie ins Terra Incognita reisen.

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Noch eine Warnung: Wenn man Terra Incognita nur mit Rucksäcken besucht, schafft man eine Wanderung/einen Aufstieg pro Tag. Wenn man aber eine Kamera dabei hat, muss man schneller wandern/klettern – denn man bleibt ewig stehen, um Fotos zu schießen, und das sogar, wenn man hier schon einige Male war!

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Der Sonnenuntergang über dem Ochotskischen Meer…: hervorragend.

Sehen Sie sich das dritte Foto unten an. Ja: Ein BÄR! Auf seinem Weg zum Abendessen am See – hält er direkt auf unser Camp zu!! Der abendliche Friede wurde deshalb durch unser lautes Schreien, um den Bären zu erschrecken und wieder zurück ins Tal zu jagen, abrupt unterbrochen!

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Ich habe lange davon geträumt, den Kambalny zu umwandern. Und jetzt haben wir es endlich gemacht!

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Alle Fotos vom Kambalny gibt’s hier. Der nächste Bericht von der Terra Incognita dreht sich um den Vulkan Koschelew…

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