Buddha und das Nichts.

Und weiter geht’s mit unserer Tour des versteckten China!

Da wir in Leshan, in der Provinz Sichuan, waren wäre es unhöflich gewesen, nicht auf den Emei zu steigen, den Chinesen als Éméi shān kennen. Zumindest haben wir uns das gedacht. Aber es zeigte sich, dass wir uns da grob geirrt hatten.

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Es heißt, dieser Ort sei atemberaubend schön. Unter einer, nicht ganz unwichtigen Bedingung: Es muss ein schöner Tag sein. Doch leider war der Tag, an dem wir dort waren, weit davon entfernt, schön zu sein: bewölkt, feucht und neblig. So neblig, dass wir NICHTS sehen konnten! Nun, abgesehen von dem Buddha auf dem Gipfel, plus ein paar alte Tempel, die ebenfalls dort oben stehen.

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Bei gutem Wetter ist das die Aussicht, die man von hier oben erwarten kann – 3.000 Meter über dem Meeresspiegel:

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Der Buddha ist natürlich eine Schönheit. Die Tempel sind Schönheiten. Doch abgesehen davon mussten wir, statt mit endlosen Weiten malerischer Landschaften, mit Elefanten vorlieb nehmen. Na gut, die waren auch nicht so schlecht…

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Etwas Gutes zu finden, über das man nachdenken kann, wenn alles um einen herum nicht so gut ist, ist wahrscheinlich recht buddhistisch. Also haben wir das gemacht: Wir dachten darüber nach, wie schön es ist, dass kaum andere Touristen unterwegs waren. Schön. Allerdings auch nicht großartig…

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Es stellte sich heraus, dass die Buddha-Statue gar nicht so alt ist, auf jeden Fall nicht so altertümlich, wie man erwarten könnte. Sie ist sogar relativ jung – vor allem verglichen mit dem Großen Buddha von Leshan. Der Buddha auf dem Gipfel des Emei ist nur neun Jahre alt, er wurde im Jahr 2006 errichtet. Suchen Sie im Internet einfach nach „Goldene Statue von Puxian“ und sie bekommen mehr Informationen dazu – zum Beispiel hier.

Bei gutem Wetter soll man auf dem Gipfel des Bergs drei verschiedene, natürliche klimatisch-topographische Wunder erleben können, inklusive bezaubernder Sonnenaufgänge (mit einem sonnigen Heiligenschein auf dem Buddha), Meere flauschiger Wolken und sensationeller Sonnenuntergänge.

Doch das hier sind die einzigen Aussichten, die wir sehen konnten – eine Menge Nichts:

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Doch beharrend auf dem östlichen „Es gibt nichts Gutes und Schlechtes, nur deine Gedanken, die so etwas aus den Dingen machen“, gab es ein weiteres Pro unter all den wahrgenommenen Contras: Keine Schlange, um auf den Gipfel zu kommen. Dennoch brauchten wir vom Parkeingang bis zum Gipfel ganze drei (3) Stunden! Die Hälfte davon mit einem Bus, ein paar Minuten in einem Aufzug (so etwas wie ein Skilift) und den Rest der Zeit zu Fuß. Wow – noch ein weiteres Pro: gutes Training. Diese Achtsamkeit scheint zu funktionieren!

Basierend auf der Zeit, die es braucht, zum Buddha des Emei zu gelangen, denke ich, dass es am besten ist, die Nacht hier oben zu verbringen, wenn man den Sonnenaufgang sehen möchte. Und zufälligerweise gibt es auf dem Gipfel ein Hotel. Das wird wahrscheinlich von buddhistischen Mönchen betrieben und wird kein Dorchester sein, aber es ist das absolut Beste im Bereich der Sonnenaufgangsbetrachtungen hier.

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Uns wurde auch gesagt, dass die Wege/Stufen – gute, stabile, saubere Stein- und Holz-Anlagen – die den Berg hoch zum Buddha gehen, wahnsinnig malerisch sind. Doch leider… ja: Sie wissen es… Wir haben auch von dort keine tollen Aussichten gehabt.

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Und wenn Sie den Weg den Berg hoch nicht selbst gehen möchten, gibt es… wie nennt man diese königlichen Tragedinger gleich nochmal?… Sänften! Wie sich herausstellt sind sie ein wichtiger Teil der lokalen Geschichte (dazu auch das nächste Foto). Wir allerdings haben eine sportliche Konstitution und haben daher eine andere Transportmöglichkeit gewählt – zwei Füße pro Person!

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Was sonst noch?…

…Noch mehr Bereuen und Gewissensbisse (schnell durch Meditation vertrieben): Die örtliche Infrastruktur ist ganz klar so gestaltet, das sie mit Massentourismus fertig wird. Sehen Sie sich nur unten die leeren Absperrungen für Schlangen zum Anstellen an. Natürlich hat jeder gestern den Wetterbericht für heute gelesen– und logischerweise entschieden, nicht hierher zu kommen, um den Buddha auf dem Éméi shān (nicht) zu sehen. Jeder außer uns!

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Also. Zusammenfassend kann ich sagen, dass wir hier nur einen Tag zur Verfügung hatten und die ganze Zeit im Grunde dafür drauf ging… zum Buddha zu gelangen und dann wieder vom Buddha hinunter. Aber ich bereue es nicht, ehrlich! Doch beim nächsten Mal MUSS ich die offizielle Wettervorhersage lesen!

Das war’s für heute! Bis bald, mit weiteren Geschichten aus dem versteckten China!…

Alle Fotos vom Emei gibt’s hier.

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