Grönland, Teil 4 – Mini-Eisberge und verschwundene Wikinger

Machen Sie sich auf viele Fotos gefasst. Unmengen an Fotos. Da Grönland eine Unmenge an Natur, wenn auch eine raue Schönheit besitzt: Gletscher, die Berge, die sie formen, und die Eisberge, die aus ihnen herausbrechen.

Ich komme zu den Gletschern und Eisbergen ein bisschen später, aber jetzt geht es erstmal darum, Eis zu betrachten. Keine richtigen „Eisberge“, sondern eher eine Art Mini-Eisberge, Mikro-Eisberge und Nano-Eisberge, auf die wir schon einen kurzen Blick in Nuuk geworfen hatten.

Erstmal war nicht so viel Eis zu sehen, also erhöhten wir das Tempo:

Fjorde voraus!

Hier draußen auf den unruhigen Gewässern war die Umgebung rau und massiv, aber keinesfalls beklemmend. Es ist erfrischend erfrischend und altertümelnd altertümlich. Unsere Reiseführer erzählten uns, dass einige dieser Felsformationen drei Milliarden (!) Jahre alt sind! Andere – 3,9 Milliarden Jahre; das heißt, dass es sie schon während des Großen Bombardements und des Archaikums gab! Das heißt, dass, obwohl es keinen Sauerstoff auf der Erde gab, diese Felsen hier schon nüchtern existierten, so ähnlich wie sie es heute noch tun. Unglaublich.

Und hier haben wir unseren ersten Mini-Eisberg!

Man muss Eis einfach lieben. Reinweiß oder durscheinend blau oder manchmal schmutzig – was bedeutet, dass sich genau dieser Eisblock einst am Fuß des Eisbergs befand und den Schlamm des Meeresbodens berührte.

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Selbst die Schmuddeligen sehen nett aus:

Faszinierende Bögen:

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Man könnte diese Mini-Eisberge stundenlang anschauen. Es ist wirklich schade, dass man nicht näher an sie heran kommen kann…

Oh, wir halten an…

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Ok. Raten Sie mal, von wo aus ich dieses Foto aufgenommen habe?

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Oh ja :).

Hören Sie sich mal die Sicherheitsanweisungen an… die waren ungefähr so: „Sollte ein Eisblock anfangen, sich zu drehen, während Sie sich auf ihm befinden, bedeutet dies, dass er aufbricht, während ein Knacken zu hören ist. Sollten Sie solch ein Geräusch wahrnehmen, springen Sie ins Wasser!“

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So ein toleranter Sicherheitsansatz gefällt mir. Nicht wie in Europa oder Nordamerika oder Australien, wo es „ACHTUNG“ hier und da und überall heißt, „Gehen Sie nicht zu nah ans Ufer!“, „Bleiben Sie auf den Wegen!“ „Klettern verboten“, und so weiter und so fort. Gott sei Dank scheint Grönland nur langsam nachzuziehen, meinte unser Reiseführer.

Und es ging weiter, und die Eisberge wurden immer größer…

Moderne Kunst-Eisberge.

Und dann war es Zeit, ein Bad zu nehmen. Natürlich!

Es stellte sich heraus, dass es eine recht bequeme Art ist, zu schwimmen treiben. Mit dieser speziellen Ausrüstung war es nicht einmal kalt :).

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Einige von uns wagten es, an den Mini-Eisbergen hochzuklettern…

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… Auch ich. Aber ich war ein bisschen spät dran. Sobald mein beträchtliches Gewicht auf dem Eisberg war, knackste der Eisberg! Also sprangen wir herunter!…

Dann ging’s zum Abendessen an Land, wo wir noch moderne Kunst-Eisberge zu sehen bekamen…

Und als nächstes: Banja!

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Dann war es Zeit, uns im Fjord abzukühlen. Wir schockierten unsere Reiseführer damit, dass wir nur mit einer Badehose ins Wasser sprangen! Sie hatten so etwas noch nie gesehen! Es war nicht so kalt, ernsthaft! Flip-Flops wären dennoch recht nützlich gewesen, da der Strand wirklich steinig war.

Hier kamen wir an ein paar antiken Ruinen vorbei, die uns die Wikinger hinterlassen haben.

 

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Scheinbar war der erste Europäer, der einen Fuß auf Grönland setzte, ein gewisser Erik der Rote! Nicht, dass er das wirklich gewollt hätte. Dann fuhr er zurück nach Island und organisierte eine massive Migration zur „neuen“ Insel. Interessiert? Hier gibt es mehr. Die Wikinger-Kolonie blieb dort gute 500 Jahre, und verschwand dann und hinterließ nur Ruinen.

Warum genau sie verschwanden – sei es aufgrund von Klimaänderungen, Krankheiten oder eines Kriegs mit den Inuit, oder eine Mischung verschiedener Faktoren – das weiß keiner. Sie hatten nicht einmal „Kontakt“ mit den Einheimischen; eine kürzlich angelegte Genstudie zeigte, dass es kein Wikinger-Blut unter den Einheimischen gab. Sie kamen einfach, lebten dort eine Weile und starben dann aus. Ein Mysterium.

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Ich wollte hier über den „Sonnenuntergang“ schreiben. Bei näherem Nachdenken: das ist kein Sonnenuntergang. Die Sonne geht hier im Sommer nicht unter, sie schlummert nur kurz, und kommt dann zu ihrer üblichen strahlenden Form zurück!

https://www.instagram.com/p/BHxMATZB0X1/

Leute, morgen gibt’s mehr von unserem Grönland-Abenteuer.

Bis dahin

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