20 Sep 2016
Mehr als nur Sotschi!
Ich habe insgesamt viel Gutes über Sotschi gehört und besonders über Krasnaja Poljana, aber dennoch: nichts ist besser als es selbst zu sehen. Das stimmt: aus einem seltsamen Grund habe ich selbst Sotschi nie gesehen. Ok, ich war hier kurz vor zwei Jahren für die Formel 1, aber ich schaffte es nur, die Rennstrecke und den Olympia-Park zu sehen.
Diesmal, trotz eines typisch vollen Businesszeitplans in der Stadt, muss ich die Sehenswürdigkeiten und Klänge des Orts in mich aufnehmen, und selbst ein wenig Wandern durch die Berge muss sein. Und, ohhhh Mann, ich bin so froh, dass ich es getan habe! Hier in Sotschi war ich angenehm überrascht erstaunt darüber, wie cool der Ort eigentlich ist. Ich konnte einfach nicht glauben, dass das eine russische Küstenstadt am Schwarzen Meer war. Wie sich die Dinge verbessert geändert haben!
Krasnaja Poljana warf mich auch mit seiner Geräumigkeit, Modernität, Glanz (Neuheit), weiten Deichen und glücklichen Fußgängern, die entlang des Flussufers entlanggingen um.
Um ehrlich zu sein, kann ich mir keinen Skiort vorstellen, einschließlich in den Alpen, der so… angenehm wie Krasnaja Poljana aussehen würde. Letztendlich sind die meisten europäischen Skiorte in Europa ursprünglich Bauerndörfer, die im Verlauf der Jahre zu Skiorten wurden; wohingegen hier praktisch alles aus dem Nichts erbaut wurde. Und das Ergebnis kann sich sehen lassen.
Es fehlte nur eine Sache, durch die man schließen konnte, dass man nicht in Monaco war – die gelegentlichen Ferrari/Lamborghini. Aber dann hieß es, dass hier ein Casino gebaut werden soll und bald wird es zwischen den beiden Orten keinen Unterschied mehr geben!
Krasnaja Poljana liegt ca. 500 Meter über dem Meeresspiegel. Die Skipisten liegen viel höher oben in den Bergen. Es hieß, dass durch diese ungewöhnliche Kombination manchmal oben guter Schnee zum Skifahren liegt und unten in Krasnaja Poljana die Sonne scheint, es warm und fast subtropisch ist! Also tragen die Skifahrer am Tag warme Skikleidung und am Abend Jeans, Shirts und vielleicht eine leichte Jacke, während sie in einem Café am Flussufer sitzen. Es heißt auch, dass die Skisaison bis Ende Mai dauert – wenn sich das Wasser im See etwas erwärmt. Also noch mehr Skurrilität: tagsüber Skifahren; abends im See schwimmen!
Ein kleiner Insider-Leckerbissen: es heißt, dass „frischer Schnee ist in den Bergen gefallen“ eine perfekte Ausrede ist, nicht zur Arbeit zu gehen – vielleicht für ein, zwei Tage!
// Deshalb werden wir kein Büro in Sotschi eröffnen! Ich muss zugeben, dass ich einmal davon geträumt habe, aus Sotschi unseren eigenen Techno-Park zu machen, aber nachdem ich über diese faulpelzfreundliche Besonderheit gehört hatte – em, nein danke! Wir haben zu arbeiten! Und sehr sogar! Ich kann keine Leute gebrauchen, die tagelang nicht erscheinen, nur wegen einer leichten Schneeschicht!
Was noch?
Ah ja. Hier gibt es einen Konferenzsaal, in dem 1.000 Menschen ihren Platz finden. Da dachte ich: ok, wir werden hier niemals ein Büro eröffnen – aber wenigstens kann ich einen anderen langjährigen Traum erfüllen: eine Konferenz in einem Skiort zu haben. Ein, zwei Stunden auf der Bühne arbeiten und dann nach draußen und ein bisschen Snowboarden gehen. Oh ja! Ich meine, wo sonst findet man so geräumige Geschäftsräume in einem Skiresort? Ah doch, da gibt es einen Ort – einen kleinen Ort mit dem Namen Davos. Aber das sind immer noch allein zwei: Davos und Sotschi, und das war’s.
Also schauten wir uns im Internet Preise für Hotels und Konferenzräume an. Eine andere angenehme Überraschung: es gibt etwas für jede Geldbörse – vom Schnäppchen bis stinkfein. Das einzige Problem ist – kein Platz! Alles ist ausgebucht. Und nicht nur Krasnaja Poljana, sondern auch Sotschi!
Und Krasnaja Poljana ist nicht nur ein Skiort – es lohnt sich auch im Sommer, besonders wenn Sie gerne wandern. Tatsächlich sagten uns die Einheimischen, dass es hier im Sommer belebter zugeht als im Winter, mit vielen Touristen, die ihre Nächte in den Hotels in Krasnaja Poljana und den Tag unten am See verbringen (indem sie mit dem Zug hin und her pendeln). Keine schlechte Idee!
Es gibt hier viele Berge, die bestiegen werden können: der Ausblick ist atemberaubend, die Pfade sind meist gut, die Schilder sind ausreichend und es gibt auch gute Karten mit Routen.
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Der einzige Wehrmutstropfen ist, dass die Pfade mit Müll gepflastert sind. Plastikflaschen, Bonbonpapier und Zigarettenstummel übersähen den Weg, und an einigen Stellen sahen wir ganze Müllberge. Aber es sind nur die gelegentlichen Müllberge, die das Bild trüben. Im Ganzen ist es sauber und ordentlich und ein wenig Wandern lohnt sich, auch wenn es nur für ein paar Tage im Zelt sein soll. Aber dieses Mal mussten wir (meine Reisebegleitung A.B. und ich) uns auf ein paar Stunden Spaziergag und Fotos beschränken.
Nicht weit von Krasnaja Poljana entfernt, gibt es eine total einzigartige Sehenswürdigkeit für die Wagemutigeren: die Skypark-Hängebrücke. Scheinbar handelt es sich um die längste Fußgängerbrücke der Welt. Mit 439 m kann ich mir das vorstellen. Boaah: 207 Meter über dem Fluss!
Wenn Sie einmal auf der anderen Seite sind, ist es Zeit, kehrt zu machen und zurückzulaufen. Und sie bewegt sich leicht – durch den Wind und die Touristen, die über sie gehen.
Die Aussicht von der Brücke ist fantastisch; jedoch kann der Blick nach unten ein wenig furchteinflößend sein :).
Die Brücke an sich ist auch wahnsinnig!
Hier kann man von der Brücke springen!
Nichts für mich, nein danke. 700 m freier Fall bei 120km/h an einem Gummiseil? Auf keinen Fall!
Anstatt sich von der Brücke zu stürzen, kann man auch an einem 170 Meter langen Seil heruntergleiten:
Hier macht jemand Bungeejumping:
Es sind 207 Meter bis zum Fluss herunter, während die Bungeejumper nur 180 Meter hinabspringen. Sobald sie stoppen, müssen sie das Seil losbinden, um sich umzudrehen und dann können sie wieder auf die Brücke hochgezogen werden. Es heißt natürlich, es sei sicher, aber ich fand den Anblick allein schon hart!
Übrigens waren wir hier für unsere jährliche russische Partnerversammlung. Erst die Arbeit, dann das Vergnügen – die ganze Zeit: das ist doch nett.
Zurück am Sheremetyevo parkten wir neben diesem Flugzeug, wie ein Hinweis auf meine nächste Geschäftsreise…
Kurz in Moskau, bevor es nach China ging, schaffte ich es, eine Rede an der Staatlichen Technischen Universität Moskau zu halten:
Die Studenten folgten meiner Rede aufmerksam und die Fragen danach überschlugen sich. Boah – wie intensiv. Oh, und übrigens: wenn jemand noch Fragen an mich hat (ich denke nicht, dass ich jede gehobene Hand berücksichtigen konnte) – bitte schießen Sie in den Kommentaren unten drauf los :).