VIER TICKETS NACH AOGASHIMA. TEIL 2. HACHIJO-JIMA.

Zunächst eine kurze Zusammenfassung von Episode Eins:

7 Uhr früh. Flug von Tokio (Haneda) nach Hachijo-Jima, dann eine knappe Verbindung mit einem Helikopterflug nach Aogashima, dort den ganzen Tag unterwegs – jeden Winkel besteigen, ansehen und davon Fotos machen. Wundervoll!

Am nächstem Morgen hatte ich ein Gefühl von Déjà-Vu: Ich wachte zu der unmöglichen Uhrzeit von 7:30 Uhr auf, aber diesmal im „Pfadfinder-Stil“, begleitet von der Stimme eines lebhaften Ansagers aus den Lautsprechern im ganzen Hotel: Peem paam poom puum ohayo gozaimasu (das heißt „Guten Morgen“ auf Japanisch). Gefolgt von noch mehr japanischem Text, von dem ich nur „Arigato“ und „Kudasai“ mitbekam. Dann also aufgestanden, hoch von der Strohmatratze, Frühstück – und zurück zum Helikopterlandeplatz.

Zur Erinnerung: Es gibt nur einen Helikopterflug pro Tag, und nur, wenn das Wetter gut ist. Ist es schlecht, fliegt kein Helikopter. Der Hachijo-Jima-Aogashima-Flug geht um 9:15 Uhr und kommt um etwa 9:40 Uhr an (so haben wir das beobachtet). Nach der Landung gibt es das übliche Helikopterplatz-Gehetze: Entladen/Einladen von Fracht von/zum „Festland“, Einsteigen neuer Passagiere – Einheimische von Aogashima und verirrte Touristen – und Rückflug.

Also brachte uns der Rückflug um etwa 11:30 Uhr nach Hachijo-Jima. Unser Flug nach Tokio war erst um 17:20 Uhr, also hatten wir sechs Stunden zur Verfügung. Wie sollten wir die verbringen? Natürlich mit einem Mietwagen und einer Fahrt zu den Onsen, den hießen Quellen! So haben sich das zumindest einige von uns vorgestellt. Falsch! Ich blickte auf die Karte, sah einen Weg, der bis zum Gipfel des örtlichen Vulkan-Hügels führte und wir machten uns alle auf den Weg, den örtlichen Hachijo-Fuji (offensichtlich werden in Japan alle heiligen Berge „Fuji“ genannt) zu besteigen.


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VIER TICKETS NACH AOGASHIMA.

Als ich eines Tages im Internet surfte, entdeckte ich eine Geschichte über einen sehr ungewöhnlichen Ort in Japan – er ist nicht einfach zu erreichen, aber gleichzeitig wunderschön und ziemlich interessant. Es handelt sich dabei um die Insel Aogashima, die mehrere Hundert Kilometer südlich von Tokio liegt, an der Grenze zwischen dem Philippinischen Meer und dem Pazifik. Mir war sofort klar, „das sollte ich mir mal ansehen.“ Und am vergangenen Samstag habe ich das gemacht. Wirklich interessant und sehr empfehlenswert!

Schauen wir erst einmal, was das für eine Insel ist.

Sie ist ein vulkanisches Stillleben aus einer uralten Caldera, die in sich zusammengebrochen ist, sowie einem sehr schönen Kegel eines neuen Vulkans, der seit ein paar Hundert Jahren in der Caldera wächst.

Luftaufnahmen zeigen Folgendes:

aogashima-island-japan-1

aogashima-island-japan-2Wow… Dieser ungewöhnliche, abgelegene Ort lockt mich, besteht darauf, dass ich sofort ein Ticket löse und dort hin fahre! Also rief ich KL Japan an, um mehr darüber herauszufinden und weitere Reisevorbereitungen zu treffen, die sich als recht kompliziert herausstellten.

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„KEINE PANIK, DAS IST EIN ÜBERFALL.“

Startups – sie sind risikoreich und kommen nur langsam in Fahrt. Sie brauchen viel Geld, die Fähigkeit, in die Zukunft sehen zu können, und ein Näschen dafür, wo sich das Investment wirklich rentiert. Sie brauchen Jahre, um richtig in Gang zu kommen; und nur eines von zwanzig (oder sogar mehr) stirbt nicht einen frühen Tod.

Risikokapitalgeber, so genannte Venture Capitalists, haben immer schon Startups finanziert, doch es gibt eine neue Art von Venture Capitalist. Diese fragen „Warum soll man sich Stress machen und das Risiko mit Startups eingehen, wenn man auch in etwas anderes investieren kann… nämlich Patent-Trolle?!“ Ein solcher neuer Investor ist Bentham IMF (ich gebe deren Webadresse absichtlich nicht an; ich will die Firma nicht auch noch bei ihrer SEO unterstützen. Wenn Sie wollen, finden Sie die Seite sicher).

Die Rechnung ist gaaanz einfach: Der Investor gibt Geld, sagen wir mal eine bis zehn Millionen Dollar, für einen Patentfall mit geringem Risiko, der gegen reiche Opferfirmen geführt wird, und jeweils nicht weniger als zehn bis hundert Millionen Dollar einbringen kann (sie hoffen also auf eine zehnfache Investmentrendite). Die Tatsache, dass Patent-Trolle in den USA (selbst wenn sie verlieren) keinen Cent an die Gegenseite zahlen, und der durchschnittliche Prozentsatz von zugesprochenem „Schadensersatz“ oder Zahlungen bei außergerichtlichen Einigungen bis zu 99 Prozent betragen kann… nun, das ist dann praktisch eine Investmentmasche mit garantierter Rendite!

Wer zum Teufel braucht schon Innovationen? Viel besser: Geld in kleine Patent-Trolle „investieren“, so dass diese echte Innovatoren ausnehmen verklagen können. Toll. Der amerikanische Traum verkehrt und auf den Kopf gestellt. Der neue amerikanische Patent-Traum in Reinform!

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ENTSPANN DICH, JAPAN.

Müde nach einer anscheinend endlosen Reise, ziehen sich Langstreckenreisende normalerweise in irgendeine Art von Wasser zurück, um sich zu entspannen, auszuruhen und ein bisschen vom zombiehaften in den Normalzustand zurückzukehren. Meist ist das eine Dusche, manchmal ein Bad – manchmal sogar eine Banya und der daneben liegende kalte Pool!

Doch nur in Japan kann man den mega-entspannenden Effekt des Ryokan genießen, bei dem das Bad mit fantastischer kulinarischer Erfahrung gemischt wird und man in kürzester Zeit wieder aufgeladen und energetisiert ist. Genau das hatte ich kürzlich im Izukogen Hanafubuki Ryokan auf der Izu-Halbinsel (伊豆), nicht weit vom Fuji. Und wir haben uns richtig entspannt.

Falls Sie nicht wissen, was ein Ryokan ist, kann ich das kurz erklären: Es ist ein traditionelles japanisches Hotel, meist nicht sehr groß, mit Strohmatratzen auf dem Boden, super-leckerem japanischen Essen und manchmal mit heißen Quellen.

Doch wenn Sie kein Japaner sind, müssen Sie vorsichtig sein. Sie müssen erst etwas japanische Kultur büffeln, denn man kann schnell ins Fettnäpfchen treten und im besten Fall Verstimmungen auslösen, im schlimmsten Fall einen internationalen Skandal :). Am besten ist es, ein Ryokan mit japanischen Freunden oder Kollegen zu besuchen, so dass man vor unabsichtlichen Verwechslungen/Beleidigungen verschont bleibt. Begleitet von Einheimischen und sicher unter deren Fittiche, kann man sich ein kleines bisschen wie ein Japaner fühlen: glückselig zufrieden, um sich ein paar Tage zu erholen, die Seele baumeln zu lassen und den Geist zu beleben.

Und nicht nur das Essen und Wasser sind ein Elixier für Körper und Seele – hier gibt es nach wie vor blühende Kirschbäume, malerische kleine Häuschen, gemütliche kleine Wege und eine Vielfalt an Fauna und Flora. Sehr schön.

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Singapur mit den Augen eines Erstbesuchers

Hallo zusammen!

D.Z. ist einer der angesehensten und respektiertesten KL-Kollegen. Er ist schon seit dem letzten Jahrhundert bei uns (mit einer kurzen Kreativpause Mitte der 2000er Jahre). Er war auch schon Tausende Male mein Reisebegleiter nach… nun ja, im Grunde überall auf diesem Planeten – aber überraschenderweise nicht nach Singapur. Er hat auch immer eine treue, große, schwarze (super-duper) Spiegelreflexkamera mit Dutzenden verschiedenen Objektiven dabei – sein Werkzeug, um die professionellsten Fotos hier auf diesem Blog und sonstwo zu machen. Und er ist ein toller Geschichtenerzähler, also hilft er mir bei all den Geschichten, die ich erzählen will – über was auch immer. Und trotz all dieser Talente plus seinem bestätigten KL-Establishment-Mitgliedsstatus, ist er der bescheidenste Typ.

Der Bescheidene… und ich (1999)

Wie schon gesagt, hat es mich etwas überrascht, dass dies D.Z.’s erster Besuch in Singapur war. Er mochte die Stadt so sehr, dass er mehr Fotos als normalerweise machte und auch viel dazu aufgeschrieben hat. Es stimmt schon: Das erste Mal ist immer am besten. Und es stimmt auch, dass ein frisches Augenpaar Dinge an einem fremden Ort sieht, die andere, die dort schon oft waren, gar nicht entdecken, da das Ganze so bekannt ist – oder einfach, weil sie müde von dem ständigen Globetrotting sind. Also übergebe ich diesen Blog-Beitrag an D.Z., so dass er seinen „Erstbesucher-Bericht“ über diese bemerkenswerte Stadt bringen kann – eine andere, frischere Perspektive.

Mein einziger Kommentar zu der Geschichte: Wenn Sie ein einziges Buch zu Singapur lesen wollen, sollte es das hier sein: Lee Kuan Yew – „From Third World to First„.

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