10 Apr 2013
Tolbachik – schärfer als Tolbasco.
Hier nun der zweite Bericht vom Tolbachik – den ersten finden Sie hier.
Heute geht es um natürliche Verbrennung; denn es stellte sich heraus, dass der größte Spaß, den wir auf unserer Tour zum Tolbasco-chik haben können, ist, verschiedene Dinge in die fließende Lava zu schmeissen und ihnen beim Verbrennen zuzusehen!
МЧС РОССИИ“ ist die Abkürzung für das Ministerium für Notfallsituationen in Russlan, kann aber auch direkt – wenn auch nicht ganz richtig – als… Extreme Situationen in Russland übersetzt werden. Ich denke, das beschreibt die Explosion des Tolbachik recht gut!
„Scarpa“? – ist wahrscheinlich besser 🙂
Der berühmt-berüchtigte Regenschirm – vor…
Witzigerweise hatte die Lava fast keine Wirkung auf das Domino-Set! Es ging nicht in Flammen auf, kein bisschen! Deshalb der Tipp: Sie brauchen keine Dominos mitnehmen, wenn Sie auf eine Lava-Expedition gehen :).
Was gab es noch?…
Eine weitere unerwartete Begebenheit:
Den stärksten Eindruck auf der ganzen Reise hinterließen nicht die roten, heißen Lavaströme, oder das nächtliche Feuerwerk der Eruption. Am eindrucksvollsten war der Moment, als wir beim Vulkan gelandet sind. Taschen wurden ausgeladen, der Helikopter flog wieder ab und wir waren in der Schneewüste auf uns alleine gestellt, direkt neben einem donnernden Vulkan und seinen Lavaströmen, mit stürmischem Wind und Temperaturen um -20 Grad. Das werde ich nie vergessen.
Geschichten des Unerwarteten #2:
Während eines Schneesturms machten wir etwa 200 Meter von uns entfernt die Umrisse von zwei Menschen aus! Was? Wie ist das möglich? Woher kommen die denn jetzt? Warum sollte ausgerechnet hier jemand spazierengehen? Es stellte sich heraus, dass es sich um die russische Fotografin Irina Daletskaya und ihre Tochter handelte. Sie sind hergeflogen, um Fotos von der Eruption zu schießen, und sie waren plötzlich in einem Wirbelsturm. Deshalb wurden aus zwei Tagen Foto-Tour dann zwei Wochen Überlebenstraining unter extremsten Bedingungen – Frost, Wind, heiße herumfliegende Schlacke, die Zeltwände durchschneidet, und noch so einiges mehr. Aber alles ist gut ausgegangen. Das Wetter hat sich in den Griff bekommen, wir sind als Retter eingeflogen, und drei Tage später wurden wir alle von Kamtschatka evakuiert. Puh!
Ich frage mich – haben Laptops eine empfohlene Minimaltemperatur, unter der sie noch reibungslos funktionieren?
Das ist alles für heute. Falls mir noch etwas Interessantes hierzu einfällt – werde ich es bald erzählen…
Den Rest der Fotos finden Sie hier.