Volazycano!

Zurück auf Teneriffa. Genial! Und da wir einen ganzen Tag eingeplant hatten, um uns vor der Dienstreise zu akklimatisieren, war es  höchste Zeit , hinter das Steuer und über diese Haarnadelkurven auf den Vulkan zu kommen. Natürlich!

Nun, um auf die Spitze eines Vulkans zu kommen, muss man wandern, klettern und kraxeln, manchmal über mehrere Tage (Kilimanjaro, z. B.). Es gibt ein paar Ausnahmen, eine ist der Ätna, den man mithilfe eines Ski-Lifts und dann eines speziell ausgerüsteten Busses besteigen kann. Eine andere ist der Teide auf Teneriffa. Das ist einer für wiiirklich faule Touristen.

Man kann praktisch bis an die Spitze des Teides kommen – der seit dem letzten Ausbruch ungefähr 3.718 Meter über dem Meeresspiegel liegt – in einer Seilbahn! Ganz genau, gemütliche Touristen werden 1.200 Meter nach oben gezogen (wenn man dem Internet glauben kann): von 2.356 auf 3.555 Meter über dem Meeresspiegel. Wenn Sie in der Nähe der Spitze aus der Seilbahn steigen, sind es noch 170 Meter bis ganz nach oben.

Achtung! Wenn Sie jemals hier sind und mit der Seilbahn fahren möchten, kaufen Sie Ihre Fahrkarten im Vorhinein! Andernfalls kann man in der Hochsaison stundenlang in der Schlange warten; zumindest hat man uns das erzählt.

Woow! Was man für eine Aussicht aus der Seilbahn hat! So weit oben war ich mit Sicherheit noch nie in einer Seilbahn. Seltsamerweise hat es diese hier nicht auf die Top 10 der Seilbahnen geschafft – weder in die von CNN, noch die des National Geographic. Eh?

Der Teide ist ein aktiver Vulkan, liegt jedoch seit 1909 im Koma. Bunter, frischer Vulkanismus auf der Spitze, der Geruch nach Schwefel, steile vulkanische Steinschläge und abgekühlte Lavaflüsse, auf denen bis jetzt noch nichts Grünes wächst: alle Anzeichen eines (trügerisch) aktiven Vulkan!

Leider Gottes bekamen wir den Krater nicht zu sehen, da man Monate voraus eine Erlaubnis einholen muss. Nur 200 Besucher mit Genehmigung am Tag dürfen dort hoch. Ich frage mich, warum nur 200 am Tag? Ist es dort so eng?

Aber gut, das muss wohl fürs nächste Mal festgehalten werden. Bis dahin war das Herumlaufen um die Seilbahnstation herum gut genug. Es gibt da nette Pfade, die die Vulkanerfahrung recht speziell für die machen, die normalerweise nicht auf solchen zivilisierten Pfaden einen Vulkan erkunden.

Warnung Nr. 2! Beachten Sie die Höhe hier. Dreitausendfünfhundert Meter! Und wenn man noch nie so hoch oben gewesen ist, ist es sehr wahrscheinlich, dass man an der Höhenkrankheit leiden kann. Ich würde das so beschreiben, als wenn ein Betonblock auf Ihrem armen Kopf liegt und Sie sich niedergeschlagen und apathisch fühlen. Aber keine Angst. Nehmen Sie es locker: Setzen Sie sich ein Weilchen hin, entspannen Sie sich und atmen Sie tief durch. Das hilft. Und Laufen ist hier ganz klar verboten – es ist auch nicht so, als wollte man hier irgendwo hinrennen 😉

Etwas anderes, das dazu führen kann, dass Sie sich hier oben unwohl fühlen könnten, ist der Temperaturunterschied von 10-15 Grad im Vergleich zum Strand. Also, sagen wir mal, es sind 30 Grad dort unten, dann haben wir hier oben 15 Grad – und Wind. Warme Kleidung ist ein Muss, genauso, wie bequeme Wanderstiefel. Schauen Sie sich die Oberfläche der Pfade an – nicht so toll für Flipflops.

Übrigens führen diese Pfade bis runter ins Tal am Fuß des Vulkans, und es gibt viele davon…

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Und noch besser: einen Pfad hochlaufen, dann (mit Erlaubnis!) bis an die Spitze wandern und dann am anderen Hang hinabsteigen. Das wäre doch wirklich eine schöne Route für einen Tagesmarsch. Man muss jedoch früh los und bereit sein, 20-25 km und ungefähr 1,2 km Anstieg zu bewältigen!

Unten gibt es auch einige fantastische Vulkanismen zum Bestaunen…

Unglaubliche Szenen. Meine Reisebegleitungen, V.B. und I.S., waren so verblüfft von dem, was sie sahen, dass sie nicht aufhören konnten, gegenseitig Fotos und Selfies zu machen. Niemand konnte sie stoppen!…

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Aber davon bin ich ausgegangen. Für jeden ist sein erstes Mal auf einem Vulkan besonders. Es ist fast so, als wäre man auf einem anderen Planeten.

Aber wir müssen los, meine Damen; also Kameras und Handys weg und weiter geht’s. Schließlich ist Teneriffa eine große Insel und wir müssen alles sehen!

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Nächster Halt: Masca Gorge, und das Dorf Masca auf der Spitze. Hübscher Ort. Massive, 300 Meter hohe Formationen aus Vulkanasche, und eine fantastische Aussicht…

Netter Ausblick, aber man konnte hier nirgendwo hin. Der Pfad runter zum Strand war durch einen Erdrutsch blockiert. Aber selbst so war es klar, dass man erst die gut 600 Meter herunter und dann die gleichen 600 Meter wieder heraufgehen müsste. Am besten wäre es, wenn man zum Strand fährt, bis zum Dorf hochläuft, dort isst, und dann wieder runter läuft. So machen wir’s das nächste Mal…

Dieses Mal fuhren wir jedoch im Auto bis nach Macaca.  Auf einer abgefahrenen Serpentinenstraße

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Diese Straße ist sehr schmal, und wie Sie sehen können, sehr kurvig und verschlängelt. Toller Ausblick auf der einen, steile Klippen auf der anderen Seite.

 

Google behauptet, es dauere 15 Minuten, um von einem Ende bis zum anderen zu kommen. Und 17 mit dem Bus? Ja, sicher. Google – überprüf mal deine Algorithmen!

Busse dürften hier nirgendwo auf der Straße erlaubt sein. Die Kurven sind so geschlossen, dass die Busse dauernd stecken bleiben.

Natürlich provozieren die Busse Staus. Also, falls Sie einmal hier entlangfahren, und Busse hier noch nicht verboten sind und Sie hinter einem zu stehen kommen, sollten Sie am besten ihr Auto abstellen und den Ausblick genießen. Ihre Sinne und Nerven werden es Ihnen danken!

Ein anderes Hindernis: In Masca zu parken ist nicht so toll. Also kommen Sie hier entweder außerhalb der Saison und früh am Morgen vorbei…

Als nächstes: Macizo de Anaga, im Nordosten Teneriffas. Ein anderer großartiger Ort, an dem man einen ganzen Tag, oder auch zwei Tage, verbringen kann. Ein weites Gebirge, monumentale Bergaussicht, grüne Wälder und viele tolle Pfade. Perfektes Trekking-Territorium!

Leider Gottes hatten wir nur einen Tag für den Tourismus auf der Insel und daher entschieden wir uns dazu, nicht zu laufen, sondern das Auto zu nehmen – mit geöffnetem Dach. Yippiiiiiiiie!

Hmmm. Hier gib es eine Straße, die wie die GI-682 wirkt, über die ich kürzlich gefahren bin. Haarnadelkurven, tolle Aussicht, steile Hänge. In einem Moment werden wir von Wolken umhüllt, im nächsten werden wir von der Sonne geblendet. Bizarr!!

Die Straße ist über 30km lang: lang genug, um genügend angenehme Eindrücke von der Umgebung zu sammeln.

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Hier ist die Route, die wir diesen Tag nahmen,…

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…war, gelinde gesagt, wirklich lustig.

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Aber nun: zurück an die Arbeit, eine „stellare“ Konferenz wartet morgen auf uns.

All Fotos von Teneriffa finden Sie hier.

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