24 Mai 2016
Von Korea in die Schweiz mit Turkish Airlines
Was für ein Flug neulich Nacht – 11 Stunden in der Luft!
Als ich auf den Flugplan schaute, brachte mich das zum nachdenken … Ich fragte mich, warum unsere Flugstrecke so lang war. Wenn wir über Südsibirien fliegen würden, wäre das kürzer gewesen und viel schneller – wahrscheinlich ca. zwei Stunden. Vielleicht deswegen, weil Turkish Airlines nicht die russischen Überflugsteuern bezahlen möchte? Oder hat es geopolitische Gründe? Diese Grübelei führte zu weiteren Fragen bezüglich dieses Themas:
- Wie viele Kilometer würde man auf der Route von Seoul nach Istanbul sparen, wenn man einen nördlicheren Bogen fliegen würde und welche Zeitersparnis (in Minuten) würde das ergeben?
- Wie hoch würden die Steuern für eine Boeing 777 sein, die Russland von der nordöstlichen Grenze der Mongolei und Novorossiysk (und auf der gegenüberliegenden Seite des Schwarzen Meeres in der Türkei) überquert.
- Oder sind das alles geopolitische Gründe?
Hat jemand die Antworten?
Aber eigentlich ist das unwichtig. Jedenfalls hatte ich aufgrund unserer Route einige extra Stunden erstklassiger Lesezeit zu Verfügung, weshalb ich mich nicht beschwere. Ich sah auch einen Film an und konnte mein E-Mail-Postfach entleeren. Der einzige Nachteil war, dass es ein Nachtflug war. Aus Erfahrung weiß ich, dass diese Strecken im Allgemeinen – von Osten nach Westen – Ausblicke auf überirdische Schönheit bieten: Wüsten, tibetische und kaukasische Berge, den Aralsee – all das ist wirklich sehenswert. Dieses Mal konnte man stattdessen nur Dunkelheit und gelegentlich die Sterne sehen.
Die Fluginformationen waren auf einem neuen Bildschirm, der sehr vielversprechend aussah, zu sehen… alle drei Sekunden. Es stellte sich heraus, dass das keine gute Investition war: nicht benutzerfreundlich und die Hauptfunktion – die Landkarte – war in der Mitte kaum sichtbar, da sie weniger als ein Viertel des Bildschirms einnahm. Kurz gesagt: die Fluginformationen waren nicht hilfreich.
Nun verstehen Sie mich nicht falsch: Turkish Airlines ist eine wirklich tolle Fluglinie, eine der besten in Europa (für die Prinzipientreuen – der Flughafen in Istanbul, den sie als Basisflughafen benutzen, befindet sich in dem europäischen Teil der Stadt, demnach ist es eine „europäische“ Fluglinie). Gute, moderne Flugzeuge, bequeme Sitze, auf Langstreckenflügen lassen sich die Sitze komplett umklappen, um sie als Bett zu verwenden, das Essen und die Portionen sind großartig und die Flugbegleiter sind immer bereit, sich um Ihr Anliegen zu kümmern, damit ihre Reise bequem verläuft. Absoluter Respekt! Abgesehen von diesem neuen Fehlschlag bei den Fluginformationen.
Oh, noch eine wichtige Sache über Turkish Airlines: ihre „nicht stören“ Aufkleber – einfach großartig für den Laptop 🙂 .
In der Vergangenheit waren die Aufkleber vergleichsweise primitiv:
Da wir gerade von Laptops sprechen, mein vertrauter Reisebegleiter der letzten Jahre wurde schließlich pensioniert.
Hmm, grrr. // Anfang der Anekdote // Vor nur ein paar Jahren, vor dem Jahr 2008, in dem die weltweite Finanzkrise begann, wurden in Flugzeugen – besonders in der Business- oder der ersten Klasse – reichlich farbenfrohe, gut riechende und sogar ziemlich nützliche Dinge, für das persönliche Wohlbefinden oder den Hygienebedarf verschenkt. Ok, ich gebe zu, es war auch viel Krimskrams dabei. Aber jetzt? Alles was heutzutage verschenkt wird, ist mitleiderregend, farb- und geruchlos, billig, scheußlich und TOTAL nutzlos. Mit der sonderbaren Ausnahme von Etihad und Emirates, sie sind glanzvoll und luxuriös geblieben, perfekt für den müden Geschäftsreisenden, der gewillt ist, ein kleines Vermögen für sein eigenes Zimmer zu bezahlen, einschließlich einer 15 minütigen Dusche, in einem Flugzeug des Typs A-380 (Oh ja – die Dusche ist wirklich toll: ich habe sie einmal – ich bin am überlegen (denke an all meine Flüge zurück) – im November 2013 auf einem Flug mit Emirates, von Dubai nach Melbourne, ausprobiert.) // Ende der Anekdote // Diese Hätscheleien ab und zu sind der Grund, warum ich es noch nicht wie Iron Maiden gemacht habe 🙂 .
Endlich landeten wir… in Zürich.
Ich bin hier bereits gewesen und erinnere mich, dass es sehr still, ruhig, maßvoll, ordentlich und sauber war. Straßenarbeiten wurden nicht tagsüber getätigt, um die Fußgänger nicht zu stören, weshalb sie nachts durchgeführt wurden, um LEUTE DIE SCHLAFEN WOLLTEN ZU STÖREN! Die ganze Nacht hindurch, herrscht Krach und Getöse. Sie erneuerten die Straßenbahnstrecken, oder so was in der Art – GENAU VOR MEINEM FENSTER! Glücklicherweise waren die Fenster des Hotelzimmers sehr gut isoliert und man hörte den Lärm nicht so sehr, aber sie nützten nichts bezüglich der dumpfen Geräusche. Es war, als würde man neben einem Nachtclub schlafen. Ebenfalls glücklicherweise: schlief ich trotzdem sofort ein, da ich nach der Seoul-Reise und dem langen Flug sehr erschöpft war.
Ich wachte um 6.30 Uhr wegen dem Geschrei draußen auf. Nach dem Frühstück hatte ich Zeit für einen kurzen Spaziergang durch das Stadtzentrum. Der See, die Schwäne, die Dampfer sind alle noch da und fuhren genau so wie früher im schweizer Tempo: laaaangsaaam.
Kinder segeln mit bunten Optimisten-Jollen. Als ich ein kleiner Junger war, segelte ich mit solchen Jollen. Am liebsten wäre ich in eines eingestiegen, um in Erinnerungen zu schwelgen, aber es war an der Zeit, ein bisschen zu arbeiten…
Nachdem ich meine geschäftlichen Angelegenheiten in Lichtgeschwindigkeit erledigt hatte, war ich wieder zurück in Moskau, und zwar schneller als ich schauen konnte.