Weltweites Schwimmen – Teil 2

Okidoki. Es wird weitergekrault und es geht zum nächsten Halt auf unserer weltweiten Schwimmreise – Europa.

 6. Warmes Meer auf Santorin

Santorin ist eine Vulkaninsel oder ein Inselvulkan. Sie ist eigentlich ein Inselring, der der Überrest des Kraters eines riesigen Vulkans aus vergangenen Millennien ist, mit einem neuen Vulkan, der in der Mitte des Rings wächst, der ab und zu ausbricht und größer wird. Ich war vor kurzem auf Santorin und schrieb dazu in diesem Blog  recht viel.

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Die einzigen Thermen, die im Meer liegen, sind genau hier. Zumindest die einzigen weltweit, die mir bekannt sind. Das warme Wasser sprudelt aus dem Meeresboden durch das Meer und macht so aus diesem Meer das wärmste, das man sich überhaupt vorstellen kann :).

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Es gibt ein paar Spots auf der Insel, an denen man ein Thermalbad nehmen kann. Das auf dem Foto oben ist nicht das Beste; das wurde mir zumindest gesagt…

Es gibt natürlich Thermen auf der ganzen Welt. Selbst in Oimjakon (wo?!), aber ich habe sie bis jetzt noch nicht ausprobiert. In einem solchen kalten Klima in heiße Quellen einzutauchen ist eine wahre Wonne. Island ist auch gut dafür geeignet. Aber nur auf Santorin kann man in heiße Quellen im Meer eintauchen. Einzigartig. Unbedingt „tauchenswert“ 😀

7. Lagune und Strand von Balos: Knietiefes Wasser für die Bequemen

Am äußersten nordwestlichen Punkt von Kreta gibt es einen ganz einzigartigen Ort, mit dem Namen Balos, der sich aus der Lagune und dem Strand von Balos zusammensetzt.

Die Lagune hat die Größe einiger Fußballfelder und enthält Meerwasser, das gerade einmal einen halben Meter oder weniger tief ist. Das ist perfekt für Faule: Kein Schwimmen; einfach bequem durchs Wasser laufen :). Und nach schwerer Schufterei (Meeresspaziergang) kann man seine geplagten Füße entspannen und sich – auch sehr bequem – ins flache Wasser der Lagune legen, das im Sommer beinahe kochend heiß wird! Kurz und gut, ein idealer Strand/Lagune für weniger aktive Meerestouristen. Ein Wort zur Warnung: Das Wasser hat die Gabe, Silber zu oxidieren – also lassen Sie es im Hotel oder – noch besser – zuhause.

Was auch toll an diesem Ort ist, ist, dass es noch keine Straße gibt, die direkt zur Lagune/Strand führt. Dadurch können viele Touristen ins Zögern kommen (denken Sie daran, dass es sich um einen Strand für Faule handelt – also neigen sie dazu, sich vom hügeligen Weg abschrecken zu lassen, der vom (klitzekleinen) Parkplatz) zum Strand/Lagune führt. Zum anderen ist das Ausflugsboot eine beliebte Methode, um faule Touristen zum Strand zu bringen.

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Also, was gibt es da noch in Europa bezüglich Strand/Lagune/Bucht/Schwimmen/Baden? Ah, ja…

8. Heiß und kalt für die Abgebrühten: Belomorsk.

Belomorsk (‚Aus dem Weißen Meer‘) ist eine Stadt im ‚Beloe Morye‘ – Weißes Meer – in Karelien in der Nähe von Finnland. Ich war dort 2000, ein Jahr, in dem der Sommer ungewöhnlich heiß war. Ich nahm ein Bad und erwartete das Schlimmste, da für Russen das Weiße Meer mit Kälte assoziiert wird, wie, sagen wir mal, für den Rest der Welt Sibirien. Aber das Wasser war, zu meiner Überraschung, gute 20 Grad warm. Jedoch stellte sich heraus, dass das nur für die obersten Meter der Fall ist. Falls Sie tiefer tauchen, kommt das Weiße Meer seinem Ruf nach, und lässt Sie bis in die Knochen frösteln! Brrrr. Ganz egal, im Weißen Meer entspannen: eine unvergessliche, wundervolle Erfahrung.

Quelle

Also, was habe ich da in Belomorsk gemacht? Ein paar Kumpel und ich hatten uns dazu entschieden, einen Sommerferienausflug zu den Inseln im Weißen Meer zu machen. Später konnte ich also sagen: „Letztes Jahr war ich im Urlaub auf den Südinseln…des Weißen Meers!“ :).

Also was kommt als nächstes auf dieser Tour de Schwimm?…

9. Lebendiges Wasser, Totes Meer

Jeder kennt das Tote Meer im Mittleren Osten und wie man in dem so extrem salzigen Wasser treibt. Aber nicht jeder ist dort gewesen. Jedoch sollte es jeder: ein wirklich einzigartiges Badeerlebnis; und extrem lustig :).

10. Sansibar: die mit Abstand verrücktesten Gezeiten

Die Strände von Sansibar sind für ihre extremen Gezeiten bekannt. Ich meine, dass der Strand bei Flut eine recht typische Breite hat. Aber bei Ebbe wird der Strand plötzlich einen Kilometer breit! Man läuft über den weichen feuchten Sand und betrachtet die kleinen Meerestiere, die bei Ebbe zurückbleiben. Hier zu Schwimmen ist auch recht cool, wenn Sie von Ihrem Sonnenschirm bis dahin kommen :).

Übrigens: wenn jemand von Ihnen weitere Empfehlungen für natürliche Badeorte hat, lassen Sie es mich/uns in den Kommentaren wissen!…

Was haben wir noch?… Oh genau: meinen Lieblingsort – Kamtschatka!

  1. Der Khodutka-Spa und das thermophile Resort

Der heiße See von Khodutka! Ich war hier schon recht oft – und möchte immer wieder zurückkommen, um noch mehr zu sehen. Immer: wirklich „schwärmenswert“.

Nun, ich habe viele heiße Quellen gesehen. Aber die von Khodutka sind weltweit die Besten. Nein, wirklich! Und es gibt einen Bonus: Es gibt keine Touristen (keine Straßen, die in die Nähe des Ortes kommen würden; nur Helikopter – sehr selten). Die heißen Quellen gehören allein Ihnen. Was für ein Glück!

Über hundert Liter heißes Wasser werden hier von der Erde sekündlich ausgestoßen – aber nur an einer Stelle im ganzen See. Das bedeutet, dass das Wasser immer kälter wird, je weiter man sich von der Quelle entfernt, also kann man die angenehmste Temperatur auswählen – von kochend heiß bis klirrend kalt. Und er ist nicht nur zum Rudern geeignet. Man kann auch wunderbar schwimmen, da der See ausreichend groß und tief ist.

  1. Die kochenden Strände von Ksudatsch

Über 50 Kilometer vom Süden von Khodutka entfernt, liegt der Vulkan Ksudatsch und die ihn umgebene kosmische Landschaft. Ich war hier schon oft und bin selbst über den Rand seines Kraters gelaufen (nicht von dieser Welt – einer der besten Treckingrouten, die ich bis jetzt ausprobiert habe).

Das Wasser im Vulkansee ist im August recht kalt, aber praktisch kochendes Wasser quillt aus dem Innern der Erde durch den Sand hoch – direkt am Rand des „Strands“. Dadurch wird es zur einmaligen Erfahrung: Man muss loslaufen und über den Rand ins Wasser springen. Wenn Sie zu langsam sind oder nicht springen, werden Sie abgekocht!

Eine andere Besonderheit: Wenn man in den See geht, merkt man das kalte Wasser extrem. Aber man kann zwischen den losen Steinen im See herumgraben – und heißes Wasser fließt durch sie nach oben. Oh du schöne Welt!

Bei jedem Besuch bauen wir kleine, provisorische Planschbecken in die Kieselsteine am Strand. Und dann fügen wir warmes Wasser vom See mithilfe eines handlichen Spatens, der am gleichen Strand liegt, hinzu…

13. Iturup: das Wasser fällt, die Temperatur steigt

Haben Sie schon einmal ein Bad unter thermalen… Wasserfällen genommen? Wenn dem nicht so ist – kommen Sie schnellstmöglich hier hin.

Hier gibt es neben den Basics nicht viel zu sagen: Thermalwasser fällt von einem Berghang – Thermalwasser mit 42 Grad Celsius!

Es ist recht kompliziert, hier herzukommen; das örtliche Klima ist das raue tropische Klima der Kurilen; drumherum liegt der eiskalte Ozean. Deshalb ist das Badeerlebnis des thermalen Wasserfalls noch angenehmer, wenn man erstmal hingelangt. Unmissverständlich 42!

Die Kurilen sind im Ganzen eine spezielle Inselgruppe. Ein wenig unzugänglich, aber die zusätzliche Anstrengung ist es wert, es einmal im Leben gesehen zu haben. Oh, da gibt es noch einen Megabadeerlebnisort, den ich fast vergessen hätte…

14. Synchronschwimmen – zwischen Felsen

Kap StolbchatyKunaschir. Was das Baden hier so besonders macht, ist die besondere Umgebung: ein Gitter aus vulkanischen Säulen, die etwas kleiner als der Giant’s Causeway sind, nur besser. Die Felsformationen sehen so aus, aufgrund der Rayleigh-Bénard-Konvektion. Kurz zusammengefasst: hier sind überall Steinsäulen: unter Wasser, am Land, selbst die Stufen runter zum Meer sind aus diesen Säulen gemacht…

Das Wasser ist so kalt wie das des Ochotskischen Meers, aber das ist nicht wichtig: es vernebelt nicht die Sinne – dafür ist man zu aufgeregt :).

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Oh, hier ist eine Überraschung! Es stellt sich heraus, dass Russland an der Spitze der Tabelle der ‚Besten Badeorte der Welt‘ ist! Da bin ich froh, da es in meiner Top-100 der sehenswürdigsten Orte der Welt weiter untern liegt.

Als nächstes auf meiner weltweiten Whirlpool-Tour…

Australien!

Dieses weite Land hat eine weite Vielfalt natürlicher Schönheit, einschließlich seiner Strände. Wie Sie sich wahrscheinlich vorstellen können, sind sie dort in Australien viel „endloser“ als, sagen wir mal, in Europa. Letztendlich ist seine ganze Landmasse, nicht nur seine Ränder, mit „Stränden“ bedeckt‘ :). Und mit den Stränden kommen auch immer Gewässer, in die man eintauchen kann…

15. Tödliches Badevergnügen in Nordaustralien

Nur ein Blick auf diese Fotos und man möchte los und in die tropischen Szenen eintauchen.

Sicherlich sieht diese Szene großartig aus; das ist Nordaustralien, in der Nähe von Cairns – eine Region, in der die Schilder darauf hinweisen, dass man sehr vorsichtig sein sollte, wenn auch mit einer australischen Gelassenheit: eine Flasche Essig ist hier die Erstehilfemaßnahme :).

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Oh, diese Aussies. Ein Schild nicht weit von der Essigflasche (gefärbter Essig – für den Fall, dass ihn jemand stehlen möchte!) rät zur ‚Vorsicht vor den Krokodilen‘! Und das ist alles – keine verpflichtenden ‚Verboten‘-Regeln. Aber zurück zum (gefärbten) Essig – warum Essig? Es stellt sich als bestes Mittel gegen Stingers, bzw. Chironex fleckeri, bzw. Seewespen heraus. Also geht es um die Quallen, nicht um die Gelassenheit :). Es wurde mir gesagt, dass eine Seewespe, ohne Essig, einen zweimal tötet: erstens durch Ertrinken durch den puren Schmerz, zweitens durch einen Herzstillstand durch das lähmende Gift. Ach du liebe Grauenhaftigkeit.

Wegen dieser tödlichen Quallen sind die Strände hier fast komplett leer, und es gibt spezielle Netze im Küstenbereich in den Zonen, in denen Schwimmer nicht auf ihr Bad verzichten können. Das Baden außerhalb dieser Netze kann lebensgefährlich sein. Grausiger als grausig!

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16. Australisches Paradies

Einer meiner Lieblingsorte auf der ganzen Welt: Surfers Paradise an der östlichen Gold-Küste Australiens. Dieser Ort trägt den richtigen Namen: er ist ein Paradies, und nicht nur für Surfer, sondern für jeden – einschließlich Badegäste. Da haben wir auch die azurblauen Töne des küstennahen Meers, die heftigen Gezeiten, die einen mit ihren Wellen beinahe umhauen (!), die Haie (!) und die 80-stöckigen Hotels (stellen Sie sich die Aussicht vor!). Hören Sie auf, sich etwas vorzustellen – kommen Sie so schnell wie möglich her!

Aber man muss Glück mit dem Wetter haben. Manchmal (ich denke, selten) kann es auch so sein:

In Australien gibt es viel mehr beeindruckende Wasser-Locations; manche von ihnen habe ich bereits gecheckt (d. h. Hamilton Island), und andere sind noch immer auf meiner Liste der schwimmenswertesten Orte (d. h. Fraser Island).

Ich beende dies mit einem Wassernachtisch – einem Sahne– Ozeanhäubchen – mit einem großen Knall Spritzer…

17. Neu-Schwimmland

Ein Must-Schwimm ist hier ein Ort mit dem Namen Piha. Ein einfacher Strand, kaltes Meer und Klima, aber…es ist Neuseeland! Die Jahreszeiten sind hier natürlich denen, der nördlichen Hemisphäre entgegengesetzt, also kann man hier ungestraft Ende Dezember baden gehen! Ach du lieber Kiwi!

Piha war das wärmste Badeerlebnis, das wir in Neuseeland hatten. Wir waren recht überrasch darüber, dass Neuseeland, obwohl es nicht weit vom berühmt tropischen Australien entfernt ist, sehr gemäßigt ist. Es liegt an den ganzen Ozeanen, die die kleine Insel umgeben, oder so. Das macht jedoch die Wasseraktivitäten nicht weniger verpflichtend – besonders, wenn sie so unüblich sind…

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