Epizentrum.

Wie Sie sich vielleicht schon gedacht haben (oder vielleicht auch nicht) – das hier ist Nagasaki:

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Bei meinem diesmaligen Japanaufenthalt war ich praktisch immer im Anzug – inklusive Krawatte! So etwas Ungewöhnliches kann nur eines bedeuten: Kein Sightseeing auf dem Terminplan. Aber es gibt einen Platz in Nagasaki auf den ich einfach nicht verzichten konnte. Dort, wo vor 70 Jahren die Bombe einschlug.

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Japan an einem Tag.

Puh! Für einen Moment dachte ich, ich wäre zu alt für all das. Aber nur für einen Moment :)…

Ich habe gerade eine verrückt schnelle Geschäftsreise nach Japan gemacht. Drei Inseln (Honshu, Kyushu und Okinawa) und vier Städte – manche sehr bekannt, andere nicht so sehr. Und anders als sonst üblich, gab es praktisch kein Sightseeing im Terminplan, nur Besprechungen, Reden und Interviews. Aber Sie kennen mich ja: Es gibt immer etwas, über das man schreiben und auf das man die Kamera richten kann!…

Der japanische Markt ist komplex, kompliziert, fordernd, konservativ, hart. Das Geschäft läuft immer gut und die Zahl unserer Kunden und Partner wächst – aber nur sehr langsam. So langsam, dass ich höchstpersönlich zwei oder drei Mal im Jahr vorbeischauen muss – viel öfter als in anderen Ländern. Nicht, dass ich mich darüber beschweren möchte. Regelmäßige Leser meiner Artikel wissen, dass ich eine Schwäche für Nippon habe.

Der Terminplan ist in Japan immer sehr voll, doch dieses Mal war es einfach verrückt. Ein Nonstop-Marathon aus Besprechungen, Interviews, Präsentationen und Verhandlungen. Das hat mich fast auch physisch gepackt. Also habe ich mich natürlich auf ein schönes, warmes, weiches Bett am Abend im Hotel gefreut. Aber hey, ein nicht ganz so warmes, hartes Bett? Auch das tut es!…

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Was den Trip so besonders anstrengend machte, war wahrscheinlich, dass er auf einen ähnlich geschäftigen Ablauf in Peking folgte. Aber es gab beim Aufwachen an diesem Morgen keinen Zweifel: Ich war in einer der interessantesten und ungewöhnlichsten Städte des Planeten – eine meiner persönlichen Favoritinnen. Klarer Himmel und der Fuji im Hintergrund (auf dessen Gipfel ich schon zweimal war!). Zweifelsohne… Tokio!

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Ein Mann flog nach MOW, flog über eine SVO-Verbindung.

Nun habe ich es endlich einmal getan! Vor ein paar Tagen hatte ich meinen ersten Anschlussflug in Moskau. Ich flog von Genf nach Peking, über SVO (btw, der Moskau-Peking-Flug war mein 99. Flug in diesem Jahr, und der nächste – nach Tokio – ist dann mein hundertster!). Irgendetwas ist daran doch komisch, oder? Ich wiederhole: über SVO. Ohne nach Hause zu gehen, bin ich einfach auf dem Flughafen von einem Flugzeug in ein anderes umgestiegen – zum ERSTEN MAL (auch wenn ich schon zig Male von oder nach SVO geflogen bin). Na gut, da ich sozusagen dort war, kann ich ihn ja mit anderen Flughäfen vergleichen… Zunächst die Hauptsache: Ein Anschlussflug in Moskau ist einfach und direkt – fast unbemerkbar. Das Wichtigste, zumindest für einen Moskauer, ist, den Autopiloten abzuschalten und nicht direkt zur Passkontrolle zu gehen, sondern zum Bereich „International Transfers“. Dann ein schnelles Röntgen und etwa 30 Sekunden später ist man bereits im neutralen Bereich, bei den Gates und Duty-Free-Läden.

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Das war wirklich nicht schwer. Es ging überraschend geschmiert. Und das trotz der Unzulänglichkeiten des Terminal F, dem früheren – berüchtigten – SVO2! SVO-2/Terminal F ist sehr alt (extra errichtet für die Olympischen Spiele 1980 in Moskau), eng und unpraktisch. Überall sieht man eine Art schmutzig-graue Trübsal. Man kann den Flughafen einfach nicht mit anderen interkontinentalen Knotenpunkten wie München, Heathrow 5 oder Zürich vergleichen – erst recht nicht mit brandneuen wie Dubai, Hongkong, Narita, BCIA, KLIA oder Changi. Nun, man kann es natürlich machen, aber das wäre als würde man… Hackfleisch mit Motorrädern vergleichen: komplett sinnlos :).

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Aber es ist hier nicht nur alles trübsinnig und düster – irgendwie. Man kann direkt zu den Terminals D & E gehen, wo die Atmosphäre komplett anders ist…

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Von den Unannehmlichkeiten des Terminal F abgesehen, wird der Moskauer Flughafen als Drehkreuz bei Flügen zwischen Europa und Asien immer beliebter. Europäische Kollegen sagten mir, dass sie immer häufiger über Moskau nach Südostasien fliegen – und sie beschweren sich nicht. Wobei, eine Beschwerde gibt es: Die Kollegen sind genervt, dass sie ohne Visum keinen Tag oder zwei in Moskau bleiben können, wenn sie dort umsteigen. Verständlich: Wer würde nicht gerne den Roten Platz, die Basiliuskathedrale, den Kremel (alle drei praktischerweise nebeneinander) besuchen oder das berüchtigte Moskauer Nachtleben kennenlernen – ohne extra dafür ein Visum beantragen zu müssen? Sie würden so etwas wie einen isländischen Zwischenstopp bevorzugen, aber halt in Moskau.

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Übrigens haben Transitpassagiere in China ganze 72 Stunden Zeit, in denen Sie sich ohne Visum im Land aufhalten dürfen (nur mit dem Boarding-Pass, der sagt „ich fliege bald weiter“). Das bringt nicht nur Touristen in die entsprechende Stadt, sondern belebt auch das Geschäft der chinesischen Fluglinien, denn die Reisenden wählen extra chinesische Flieger, um zu der einen oder anderen Stadt zu kommen und ein bisschen Express-Tourismus zu machen. Mich hat diese Europa-Moskau-Asien-Verbindung interessiert, also habe ich ein wenig recherchiert – natürlich im Web… Mal sehen… aha, ja! Am 20. November ist genau dieser Via-Moskau-Flug die beste Möglichkeit, um schnellstmöglich von Genf nach Peking zu kommen. Und da die günstigsten Flüge mit unrealistischen 11+-Stunden-Verbindungen in Doha kommen, können wir den Aeroflot-Flug auch als den praktischsten ansehen.

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Schauen wir einmal andere Tage an… Direktflüge mit chinesischen oder schweizerischen Flugzeugen (die dreimal pro Woche fliegen, allerdings nicht an den Tagen, an denen ich fliegen musste) – sind drei Stunden schneller als Aeroflot, aber 300 Dollar teurer (Economy-Klasse). Die anderen Möglichkeiten waren entweder viel teurer oder das Warten auf den Anschlussflug war länger als drei Stunden. Also, wie sieht es in die Gegenrichtung aus? Hmmm – nicht gut. Minimum vier Stunden Wartezeit. Zu lange. Ok, noch ein Versuch… Versuchen wir einmal… Madrid-Tokio. Oho! Wieder ist Aeroflot der Spitzenreiter mit einem tollen Preis und schnellem Weiterflug. Wie wäre Nizza-Shanghai? Da ist die Moskau-Verbindung nicht so attraktiv: teurer als Swiss. München- Hongkong? Ja – wieder Aeroflot mit dem besten Angebot:

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Eine Schande, dass der SVO im Vergleich mit anderen Drehkreuzen nicht so gut aussieht. Hier eine Liste, was in Moskau für Transitpassagiere fehlt: 1. Vor allem – Platz. Ein bisschen Platz zum Herumgehen ist nach einem langen Flug wichtig. Alle Terminals am Sheremetyevo zusammen bieten nur sehr wenig Platz. Und es gibt keine Spielbereiche für Kinder. An anderen Flughäfen haben Kinder ganze Freizeitparks zur Verfügung! 2. Ruheräume oder Ruhebereiche. Die gibt es am SVO gar nicht. Und das bedeutet natürlich, dass man auch nichts Extravagantes wie Kabinen für ein Nickerchen hat. 3. Eine gute Auswahl an Restaurants. Das, was es hier gibt ist… so la-la. Mir ist klar, dass des einen Fleisch des anderen Gift ist, aber dennoch sollte es einige vernünftige Auswahlmöglichkeiten geben. 4. Wasch- und Duschmöglichkeiten. Am SVO: keine – nicht einmal in den Business-Lounges. Und manchmal ist eine Dusche wirklich nötig, vor allem nach einem langen Flug. Erst recht, wenn die Anfahrt zum vorherigen Flughafen ebenfalls sehr lang war. 5. Größere Business-Lounges. Die am SVO sind meist randvoll, zudem ist die Essensauswahl recht mager. Kurz: Der SVO könnte besser sein, oder: „Note 6“, oder: „günstigste Klasse“, oder: „2 Sterne“. Zum Glück haben wir solche Flughafen-Probleme nicht groß bemerkt, da wir angekommen und noch ehe wir „Wellkam tuu Moskow“ sagen konnten schon wieder abgeflogen sind. Ok, Ich habe den SVO hier ziemlich verrissen. Aber man kann das auch positiv sehen, denn nun – nach meinem Bericht (!) – wissen wir genau, wie man Moskaus kommende Mega-Drehscheibe verbessern kann! PS: Diese Bewertung von Flughäfen scheint ziemlich exakt zu sein… Tschüss erstmal. Bis bald!…

Sight-see-ing – in Pe-king.

Vor ein paar Monaten schrieb ich zum Thema Touristenattraktionen und Urlaubsbegebenheiten in und um Peking: die Tempel in Peking, den Sommerpalast und eine Militärparade.

Aber es gibt noch viele tolle Attraktionen mehr; so viele, dass man Wochen damit verbringen kann, sie alle anzusehen. OK, ich habe kaum mehrere Wochen Zeit (außer es geht um Kamtschatka 🙂 ), aber zumindest schaffe ich es, ein bisschen Tourismus zwischen meine Geschäftstermine zu quetschen – und genau das habe ich in der chinesischen Hauptstadt gemacht, wo ich zum zweiten Mal in zwei Monaten war. Ich hatte die Chance, ein paar bekannte und weniger bekannte Orte zu besuchen. Hier kommt der Bericht dazu:

1. Der Himmelstempel. Ein Tempelkomplex von außergewöhnlicher Schönheit (wie so viele im Osten). Seine Größe ist grandios riesig (sogar nach Pekinger Standards), die Luft ist gut zu Atmen und es ist sehr schön, hier herumzugehen. Die Luft ist vor allem an den seltenen Tagen, an denen ein nördlicher Wind über Peking weht, besonders sauber (als wir dort waren, war dies der Fall): Die ganze verschmutzte Luft und der Smog werden von der Metropole weggeblasen (ich mag gar nicht darüber nachdenken, wohin 🙂 ) und der Himmel ist kristallklar und blau.

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Den Code chinesischer Eintrittskarten knacken.

Hallo zusammen!

Aus irgendeinem Grund, den ich nicht genau kenne, behalte ich Konferenz-Namensschilder und manchmal auch Eintrittskarten zu Touristenattraktionen, die ich in aller Welt besuche. Diese Sammelleidenschaft gerät außer Kontrolle – ich habe eine große Schachtel mit Namensschildern in einer Ecke meines Büros und die quillt langsam über.

Das Problem wurde von einem Journalist der New York Times, der mich kürzlich interviewt hat, gut zusammengefasst: „Was ist DAS?“ fragt er und zeigte erstaunt auf die ausgebeulte Schachtel :). Ich muss mal ein bisschen Feng Shui anwenden. Es ist ja nicht so, dass ich mir die Schilder und Karten eines Tages alle ansehen werde – Fotos sind viel besser als Erinnerungen… Aber ich schweife ab – und das schon vor dem Anfang!…

…Also, zum Anfang… Bei meinem kürzlichen Urlaub im versteckten China sammelte ich eine ganze Menge Eintrittskarten zu Nationalparks, Naturschutzgebieten, historischen Sehenswürdigkeiten und anderen Attraktionen.

Auf den ersten Blick nichts Besonderes – nur die üblichen Papierkarten oder dünne Kartons. Aber wenn man genauer hinsieht…post-29-0-05724300-1445867286 Read on: Den Code chinesischer Eintrittskarten knacken.

Pandagarten.

Meinen aktuellen China-Urlaub verbrachte ich vor allem in der Provinz Sichuan (beim Großen Buddha von Leshan, dem Emei, in Huanglong und Jiuzhaigou). Die Leute sagen: Man soll sich den örtlichen Gepflogenheiten anpassen. Ich sage: Wenn man in Sichuan ist, soll man sich den Pandas anpassen!

Irgendwie habe ich nun schon eine Menge über China geschrieben – seine Berge, Schluchten, Wälder, Wasserfälle, Seen, Straßen, Flughäfen, Warteschlangen, Buddhas und das Wetter – aber ich habe bisher Chinas wichtigstes, überall geliebtes Tier total unterschlagen! Um das zu ändern, geht es in diesem Beitrag um den chinesischen Panda, und nichts wird mehr unterschlagen…

Hier ist einer – in der Chengdu Panda Base.

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Giant #panda is endangered species with ~3K of them living in the wild. Despite this animal is classified as a 'bear' its' diet consists almost exclusively of bamboo. Panda consumes up to 15kg of bamboo. Why so much? Because it digests if 17% of that amount. Because panda is still a bear // В мире в дикой природе осталось около 3 тыс. #панда Хотя эта животинка считается медведем, кушает она почти только бамбук. В день до 15 кг. Зачем так много? А потому что панда способна усваивать только 17% этой пищи. Медведь есть медведь! #ekinchina #China #Китай #Чэнгду #Chengdu

A photo posted by Eugene Kaspersky (@e_kaspersky) on

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Das Tal der neun Dörfer.

Nächster Halt auf unserer Reise durch das versteckte China – das Tal der neun Dörfer, aka Jiuzhaigou (九寨沟) Nationalpark: Eine WEITERE absurd atemberaubende, chinesische Naturschönheit!

Kaskaden aus Seen und Wasserfällen, kristallklares – wenngleich fluoreszierend-türkises! – Wasser in den Seen und ein sonderbarer Wald horizontal wachsender Bäume unter dem sonderbaren, gefärbten Wasser. Und all das in einer absolut malerischen Berglandschaft. Und im Herbst gibt’s noch einen Bonus: die Rot-, Gelb- und Orange-Töne des Herbstlaubs. Oh, mein Gigabyte.

jiuzhaigou-china-1Kein Filter – nein, ehrlich nicht!

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Mit Huanglong kann man nichts falsch machen

Ein halbe Flugstunde vom nicht so kleinen (14 Millionen Einwohner!) Chengdu, der Hauptstadt der Provinz Sichuan im Südwesten Chinas, liegt ein weiteres Meisterwerk chinesischer Naturschönheit: Huanglong. Im Grunde ist das Ganze eine Kaskade heller, leicht gefärbter Seen und Wasserfälle, die von hochmineralisiertem (kalkhaltigem) Wasser gebildet werden. Aber das ist genug der Worte. Sehen Sie sich nur einmal die Fotos an…

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Buddha und das Meer

Wenn man bei Google „Buddha and“ eingibt, kommen diese fünf Vorschläge, um den Satz zu vervollständigen…:

Buddha and bonsai

Buddha and ahsok

Buddha and cats

Buddha and mara story

Buddha and the quantum

!!!

Kurios, das gebe ich zu. Aber mein heutiges Thema ist ähnlich kurios: Buddha und… das Meer!

Diese Verbindung kannten Sie noch nicht, richtig? Aber hätten Sie gedacht, es gebe eine zwischen Buddha und… Katzen? 🙂

Wie auch immer, ich hebe mir die Buddha-Meer-Verbindung für das Ende dieses Beitrags auf (es handelt sich dabei um ein kompliziertes Rätsel, für das es sich zu warten lohnt). Zunächst gibt’s Text und Fotos zur Einführung…

In der Stadt Leshan gibt es eine gigantische Buddha-Statue, zu zufälligerweise Großer Buddha von Leshan genannt wird. Er sieht hinunter auf den Fluss Min, der an ihm vorbeiströmt. Schon seit über tausend Jahren steht die Statue hier. Da ist schon viel Flusswasser vorbei geflossen…

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