In Kamtschatka gibt es ein kleines, abgelegenes Dorf namens Pauschetka – weit im Süden der Halbinsel. Es ist so klein und abgelegen, dass Google Maps dort, wo die Siedlung eigentlich liegt, gar nichts anzeigt. Wahrscheinlich ist Google einfach noch nicht bis dorthin gekommen, denke ich.
Aber das ist vielleicht auch verständlich: Das Dorf (das zwischen dem Ochotskischen Meer und dem Kurilensee liegt) ist auf allen Seiten von Vulkanen umgeben. Pauschetka ist so unscheinbar, dass es nicht einmal eine Wikipedia-Seite dazu gibt. (Hmmm, vielleicht muss man einfach einmal eine schreiben; vielleicht sogar eine große mit Fotos, Fakten, Zahlen, Geschichte und anderen Details? Nun, warum nicht? Gibt es Freiwillige? Internet-Enthusiasten – auf zur Hilfe für das Online-Pauschetka!)
Uns wurde gesagt, der Name Pauschetka kommt vom früheren Namen – Pauscha – des örtlichen Flusses. Ich frage mich, ob das der Itelmenische Name war? Wie auch immer, der Fluss heißt heute auch Pauschetka. Dass nur niemand die beiden verwechselt.
Ich mag den Klang des Namens Pauschetka. Ich stelle mir eine „Pause“ vor, wenn ich an diesen Ort denke. Wie wenn das Leben pausiert, wenn man hierher kommt, da der Ort so außerhalb des normalen Lebensrhythmus und der restlichen Welt liegt. So etwas in der Art auf jeden Fall.
Pauschetka ist nur einer der vielen interessant klingenden Namen in Kamtschatka. Zu den weiteren gehören: der Vulkan Gorely (verbrannt), der Vulkan Dvugorbaya (zwei Gipfel) sowie die Flüsse Falschiwi (falsch) und Schirowoi (fettig)!
// Klar, Pioniere geben Bergen, Tälern, Buchten und anderen von ihnen entdeckten Orten oft bizarre Namen. In Südafrika gibt es zum Beispiel die Falsche Bucht, zu der es eine ganz interessante Geschichte gibt. Allerdings soll es heute um Namen in Kamtschatka gehen.
Es gibt noch mehr seltsame Namen, vor allem für Vulkane. Beispiele: Mutni (matschig), Beli (weiß), Ploski (flach), Schisch (der „Vogel“ 🙂 ), Ostri (scharf) und Spokoini (sanft).
Aber jetzt – zurück zum Hauptthema: Pauschetka. Was gibt es in Pauschetka noch? Drei Dinge (neben dem ganzen Vulkanismus):
– ein geothermales Kraftwerk
– Obst und Gemüse
– viel natürliche Schönheit
Das geothermale Kraftwerk produziert nicht nur viele Gigawatt kostenloser, thermaler Elektrizität für die Menschen in Kamtschatka, sondern auch Unmengen kochendes Wasser für das Tal darunter (auch kostenlos), das die Einheimischen natürlich gut zu nutzen wissen.
Das heiße Wasser könnte auch dafür verantwortlich sein, dass das Obst und Gemüse, das in den Gewächshäusern in und um das Dorf wächst, so gut schmeckt. Und da gibt es nicht nur die üblichen Tomaten, Kohl und Kartoffeln, sondern auch Wassermelonen! Manche behaupten sogar, dass auch Ananas und Papayas hier wachsen, aber wir haben solch exotische Früchte nicht gesehen – die sind wahrscheinlich irgendwo tief im Gewächshaus-Dschungel versteckt.
Hier ein Blick auf das Gebiet von Pauschetka von einem der Berge daneben (das Dorf selbst ist nicht sichtbar, genau wie bei Google 🙂 ).
Read on: Kamtschatka 2015: Pauschetka – wo Elektrizität kostenlos ist.